Nach der Insolvenz des Konkurrenten Chrysler steigt der Druck in den Verhandlungen des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) mit seinen Gläubigern und der Gewerkschaft. GM gebe bei den Gesprächen jetzt zusätzlich Gas, berichtete u.a. das "Wall Street Journal" am Montag. Wie Chrysler konnte auch GM bisher keine Einigung mit seinen Kreditgebern erreichen. Wegen des ungelösten Streits hatte US-Präsident Barack Obama Chrysler vergangene Woche in die Insolvenz geschickt, um auf diesem Weg einen Kompromiss durchzusetzen (wir berichteten). Auch GM droht ein solcher Schritt. Obama hat dem größten US-Hersteller für eine Lösung ein Ultimatum bis Ende Mai gesetzt. Manche Branchenbeobachter halten aber ein Insolvenzverfahren des Konzerns sogar noch früher für möglich. Der Schuldenberg von GM bei Banken und anderen privaten Gläubigern ist mit rund 27 Milliarden Dollar weit höher als Chryslers Außenstände von knapp sieben Milliarden Dollar. GM steht zudem bei tausenden Kreditgebern in der Kreide im Gegensatz zu im Wesentlichen knapp 50 bei Chrysler. Zuletzt hatte GM den Kreditgebern für einen Schuldenverzicht einen Zehn-Prozent-Anteil am Konzern angeboten. Eine große Gläubigergruppe lehnte dies aber als viel zu wenig ab (wir berichteten). Mit der Autogewerkschaft UAW muss der Autobauer zudem über Lohn-Zugeständnisse und Forderungen des Gesundheitsfonds für Betriebsrentner in Milliardenhöhe verhandeln. Saturn-Verkauf noch in diesem Jahr Den geplanten Verkauf seiner US-Marke Saturn will GM noch in diesem Jahr abschließen. Es gebe nach wie vor mehrere Interessenten, bekräftigte GM in einer Mitteilung vom Montag in Detroit. Wie bereits bekannt gehört eine Investorengruppe zusammen mit Saturn-Händlern zu den möglichen Käufern. Unter der Marke Saturn wird in den USA u.a. das in Europa gefertigte Opel-Modell Astra vertrieben. GM will sich zur Sanierung von insgesamt vier in den USA vertriebenen Marken trennen. Neben Saturn stehen auf der Streichliste die schwedische Tochter Saab, die Geländewagenmarke Hummer und der Sportwagenbauer Pontiac. Der Konzern konzentriert sich damit künftig auf die vier Kernmarken: Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC. (dpa)
Verhandlungen: GM erhöht Druck auf Gläubiger

Nach der Insolvenz von Chrysler gibt jetzt auch der größte US-Hersteller in den Gesprächen mit Kreditgebern und der Gewerkschaft Gas. Damit soll dem Opel-Mutterkonzern ein ähnliches Schicksal erspart bleiben.