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VW: Pischetsrieder zieht die Kostenschraube an

05.09.2005 17:43 Uhr
VW: Straffen, streichen, sparen

Konzernchef will Personalabbau trotz voraussichtlich besseren Ergebnisses vorantreiben / Stellenstreichungen auf allen Ebenen angekündigt / Mehr Altersteilzeit

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VW-Chef Bernd Pischetsrieder hat die Belegschaft von Europas größtem Autobauer auf einen konsequenten Sparkurs eingeschworen und weiteren Stellenabbau angekündigt. Trotz wieder steigender Absatzzahlen habe der Konzern weiterhin erhebliche Überkapazitäten und werde deshalb den Personalabbau forcieren, kündigte der Vorstandsvorsitzende auf einer Betriebsversammlung am Montag in Wolfsburg an. Dazu soll es u.a. mehr Altersteilzeitangebote geben. Pischetsrieder betonte, es bleibe dabei, dass er für dieses Jahr ein besseres Vorsteuerergebnis als 2004 erwarte. "Angesichts des weltweiten Wettbewerbsdrucks brauchen wir weit reichende Kostensenkungen in allen Bereichen. Das gilt auch für die Personalkosten", sagte Pischetsrieder. Dabei werde Volkswagen die im Tarifvertrag vorgesehenen Instrumente nutzen, wie Vorruhestand durch Altersteilzeit. U.a. soll nun den 54-jährigen Arbeitnehmern ein Vorruhestandsangebot eröffnet werden, eventuell auch dem Geburtsjahrgang 1952. Darüber hinaus werde Mitarbeitern individuell ein Aufhebungsvertrag angeboten. Dies gelte für alle, auch für Führungskräfte. Der Konzernchef machte deutlich, dass rund 1.000 Arbeitsplätze gesichert werden könnten, wenn der kompakte Geländewagen – Arbeitstitel "Marrakesch" – in Wolfsburg gebaut würde. Dies ändere aber nichts daran, dass Volkswagen an den deutschen Standorten "einen Personalüberhang in einer Größenordnung von mehreren tausend Mitarbeitern" habe. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Besonders betroffen sei aber Wolfsburg. Dort liegt die Auslastung derzeit bei rund 70 Prozent. Der "Spiegel" hatte in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, bei VW stünden in den kommenden Jahren mehr als 10.000 Stellen der insgesamt 103.000 Jobs zur Disposition. Ein VW-Sprecher wollte sich am Samstag an "Zahlen-Spekulationen" nicht beteiligen. Ringen um den "Marrakesch" Der neue VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh rief die Unternehmensspitze auf, ihre Zusage einzuhalten und den "Marrakesch" in Wolfsburg bauen zu lassen. Er beschrieb die Finanzierungslücke mit 883 Euro pro Fahrzeug. Angesichts des sich weiter verschärfenden Wettbewerbes seien Belegschaft und Betriebsrat bereit, mit Vorstand und Management nach Lösungen zu suchen, erklärte Osterloh nach der Versammlung. Er erwarte dabei aber auch Kreativität auf Seiten des Vorstands. Die Suche nach Einsparmöglichkeiten "darf nicht auf eine Reduzierung der Personalkosten beschränkt werden und damit einseitig zu Lasten der Beschäftigten gehen." Auch die IG Metall besteht darauf, dass der "Marrakesch" wie im Tarifvertrag vom November 2004 vereinbart in Wolfsburg gebaut wird. Die Gewerkschaft gehe dabei davon aus, dass es gelingen werde, die geforderten wirtschaftlichen Bedingungen zu erfüllen. IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine begrüßte am Montag in Hannover zugleich die Bereitschaft von Konzernchef Bernd Pischetsrieder, sich weiterhin für eine Verhandlungslösung einzusetzen. Die Landesregierung erklärte, sie begrüße alles, was langfristig Arbeitsplätze in Niedersachsen sichere und die Position von VW als wettbewerbsfähiges Unternehmen stärke. "Je mehr Autos VW verkauft und je mehr Gewinn das Unternehmen pro Auto erzielt, desto sicherer sind die Arbeitsplätze in Deutschland und an den niedersächsischen Standorten", heißt es in der Stellungnahme. (dpa/pg)

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