-- Anzeige --

VW-Standort Osnabrück: Weil macht Beschäftigten Mut

06.10.2017 10:05 Uhr
Stephan Weil: "Ich bin zuversichtlich, dass sich zügig ein Produkt finden wird, mit dem sich Osnabrück auf Dauer identifizieren kann."

Was wird aus dem Volkswagen-Werk in Osnabrück? Die Produktion des Porsche Cayenne läuft dort demnächst aus, die Auftragslage gilt schon lange als schlecht. Niedersachsens Ministerpräsident –auch einflussreicher VW-Aufseher – verbreitet Zuversicht.

-- Anzeige --

Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Trotz anhaltender Sorgen wegen der Auftragslage im VW-Werk Osnabrück gibt sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil optimistisch für den Standort. "Ich weiß, dass die Belegschaft in Osnabrück Planungssicherheit haben will. Die entscheidenden Personen in Wolfsburg sind sich dieser Verpflichtung bewusst", sagte der SPD-Politiker, der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt. "Ich bin zuversichtlich, dass sich zügig ein Produkt finden wird, mit dem sich Osnabrück auf Dauer identifizieren kann."

Die IG Metall befürchtet, dass es im kommenden Jahr zu wenig Arbeit für die Stammbelegschaft geben könnte. Auch die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) hatte über die Entwicklung am Standort berichtet.

Über 2.300 Menschen arbeiten im Osnabrücker Werk. Volkswagen hatte es nach der Insolvenz des Cabrio-Spezialisten Karmann übernommen. Gefertigt werden dort die Porsche-Modelle Cayman und Cayenne sowie die erste Generation des VW Tiguan, außerdem wird der Skoda Fabia lackiert. Allerdings läuft die Cayenne-Produktion nach Angaben der IG Metall noch 2017 aus. Vorübergehend war auch der Autozulieferer und Auftragsfertiger Magna als Partner für das Osnabrücker Werk im Gespräch, ein Verkauf stand aber nicht zur Debatte.

Zugleich wechseln 300 VW-Leiharbeiter für zwei Jahre vom Emder Werk nach Osnabrück. Dafür sollen sie nach Angaben aus Konzernkreisen im Anschluss feste Verträge in Emden erhalten.

Stephan Soldanski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück, erklärte: "Wir machen uns Sorgen um die Auslastung und die Zukunft des Standorts." Die Stellen von knapp 270 Leiharbeitern der VW-Tochter Autovision würden abgebaut, auch bei der ausgegliederten Logistiksparte werde es Streichungen geben. Soldanski forderte ein "klares Bekenntnis zum Standort Osnabrück und den Beschäftigten". Außerdem sprach er sich dafür aus, dem Werk ein eigenes Modell zu geben – vergleichbar etwa mit der Passat-Fertigung in Emden.

Gespräche laufen

Ein Sprecher des VW-Konzernbetriebsrats sagte: "Wir befinden uns mitten in den Gesprächen mit dem Vorstand zur Planungsrunde." Dabei gehe es vor allem den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat immer darum, die Produkte so auf die Standorte zu verteilen, dass die Beschäftigung gesichert werden könne – "und zwar in allen Marken und an allen weltweiten Standorten. Und damit auch in Osnabrück." Bis zur Aufsichtsratssitzung im November stehe eine Reihe von Gesprächen an.

Derzeit sei die Lage der Marke Volkswagen in Deutschland angespannt, erklärte der Sprecher. "So müssen beispielsweise auch Stammbeschäftigte aus unserem Braunschweiger Werk an andere Standorte wechseln. Auch die 300 Kollegen, die von Emden nach Osnabrück gewechselt sind, können sich auf eines verlassen: Sie werden, wie zugesagt, auch in Zukunft bei Volkswagen arbeiten."

Ministerpräsident Weil betonte: "Der Anspruch der Beschäftigten in Osnabrück ist ausgesprochen legitim." Osnabrück habe im Volkswagen-Konzern einen guten Namen, weil es ein Standort sei, der Autos von der ersten Studie bis zur Kleinserie entwickeln könne.

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.