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Zeitung: Merkel gegen "Scheinhilfen" für Opel

11.03.2009 10:22 Uhr
Angela Merkel
Kanzlerin Angela Merkel ist "bewegt" von dem Kampf der Opelaner für ihr Unternehmen.
© Foto: ddp / Nigel Treblin

Die Bundeskanzlerin macht mögliche Staatshilfen auch von der Situation des Autobauers vor der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise abhängig. Auf internationale Finanzinvestoren kann Opel bei seiner Rettung nicht zählen.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) macht mögliche Staatshilfen für Opel auch von der Situation des Autobauers vor der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise abhängig. Es sei "wichtig zu prüfen, wie ein Unternehmen vor der Krise eigentlich dastand", sagte Merkel der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). "Hilfen des Staates können nur eine Brücke über die Probleme der Finanzkrise hinweg sein, hinter der die Unternehmen wieder aus eigener Kraft Erfolge am Markt haben müssen." Zugleich bekräftigte Merkel, dass zunächst eine Entscheidung in den USA abgewartet werden müsse, wie es mit dem amerikanischen Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) weitergeht. Opel hatte in den vergangenen Jahren immer mal wieder Probleme und schon vor der aktuellen Krise Marktanteile verloren. "Wir werden Unternehmen wie Opel unterstützen, wenn unsere Hilfen diesen Betrieben eine gute Zukunft sichern können und nicht nur wirkungslos verpuffen, weil ein Unternehmen am Markt gescheitert ist", sagte die Kanzlerin. Der Nutzen für alle Menschen in Deutschland müsse größer sein als der Schaden. "Scheinhilfen wie vor einigen Jahren beim Baukonzern Holzmann retten die Arbeitsplätze nicht und hinterlassen dann eine umso größere Enttäuschung. Das lehne ich ab." Bevor über Staatshilfen entschieden werde, "müssen wir wichtige Entscheidungen in den USA kennen", sagte Merkel weiter. Das betreffe etwa die Frage, wie es mit der Opel-Konzernmutter weitergehe, welche Eigenständigkeit General Motors Opel geben können und wie es mit den Opel-Patenten weitergehe. Es sei ein tragfähiges Konzept nötig, "das Wirtschaftsprüfern und künftigen Investoren standhalten muss". Die Maßstäbe für Bürgschaften würden für alle gelten, "egal, wie groß oder klein ein Unternehmen ist". Merkel zeigte sich beeindruckt, "wie die Opelaner um ihr Unternehmen kämpfen und was die Mitarbeiter an Verzicht und Opfern anbieten, um die Managementfehler der Vergangenheit ein Stück auszugleichen. Das bewegt mich".

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KOMMENTARE

minesweaper

11.03.2009 - 12:31 Uhr

Alles hat seine Zeit - die von Opel ist jetzt vorbei


Michael Kühn

12.03.2009 - 02:37 Uhr

Glas, NSU, DKW und Borward usw., waren alles einmal deutsche Autobauer, die maßgebliches leisteten. ...und irgendwann einmal waren sie Gechichte. Sicherlich gab es seinerzeit auch Diskussionen... Aber die heutige Diskussion über Opel und seine Zukunft kann ich nicht mehr nachvollziehen. Da gibt es Strategen im Management, die vor einem halben Jahr noch äußerten, so etwa ´1,2 Milliarden wären wichtig zu erhalten. Keine 6 Monate später hat sich der Bedarf mehr als verdoppelt??? ... und die Entschuldigung für diese Nachschlagsbitte ist für mich mehr als lächerlich. Jeder Mittelständler und auch Kfz.-Händlerbetrieb mit vergleichbarer Kursichtigkeit meldet früher oder später Insolvenz an, auch weil die Banken für solche "Peanuts" keine Zeit verschwenden wollten. Man zockt viel lieber in größeren Dimensionen, als sich bei überschaubarem und auch eingrenzbarem Risiko den "unbedeutenden Fischen" zu widmen, man vergaß aber, daß 1000 kleine Betriebe eine größere Streuung des Risikos bedeuten und die Abhängigkeit zu besonders großen Firmen als Bumerang zurück kommen könnte. - Nun geht es den Banken aber auch nicht mehr so gut beim großen "Zocken" und müssen diebsbetreffend mit Bedacht vorgehen, welchem Unternehmen im großen Rahmen Kredite gewährt werden können. Ohne die Verschrottungsprämie hätte Opel nur einen bedeutungslosen Absatz verbuchen können. M E nur ein Zufallserfolg, ein Geschenk eben von einer Regierung, die unter anderem auch jahrelang zuschaute, wie die Automobil-Wirtschaft immer größere und stärker motorisierte Autos präsentierte, die sie selber auch höchst gerne im Gebrauch hatte. Und heute ?... muß man sich dem Thema widmen und stellt dabei fest, daß vorgelegte Sanierungskonzepte irgendwie auch ein bißchen schlüssig sein sollten, wenn Kapital fließen soll. Und bei Opel zeigt man ein "Gottvertrauen" mit einem Konzept, bei dem selbst unsere Regierung Zweifel hat, daß hier nachhaltige Erfolge zu erwarten sind. Menschen, die keine Insider sind, hegen also Zweifel....! Wie bereits erwähnt, - jeder kleine Betrieb macht zu, wenn es nicht mehr geht..., obwohl in vielen kleineren Firmen mehr "Herzblut" investiert wurde, als von einigen Managern im Hause Opel !!! Vor einigen Jahren hatte Opel bereits die erste Krise durchwandert und nichts daraus gelernt..., traurig, aber war... Welche langfristige Überlegung war denn z.B. bei der Werkseröffnung im neuen Ostdeutschland im Vordergrund? Neue Absatzmärkte, die wohl überschätzt wurden...? ...Jahrelang profitierte man wohl auch von "Big-GM", oder nicht ??? Wenn eine Abhängigleit nur Nachteile mit sich bringt lößt man sich von Ihr, oder aber ..., das grenzenlose Gottvertrauen läßt daran festhalten in der Hoffnung auf bessere Zeiten... Für mich zahlt Opel heute die Zeche, die sich seit vielen Jahren bereits ankündigte. Es ließe sich noch eine ganze Menge zu dem heutigen Problem der Automobilwirtschaft sagen. Seit etwa 5-7 Jahren ist dieser Zustand von mir prognostiziert worden, ohne Glaskugel und hellseherische Fähigkeiten, mit ein wenig Verstand und Insiderwissen und der entsprechenden Fähigkeit das Ohr am Kunden stets zu zu öffnen und zu zuhören. Händler hatten durch Ihre Verträge nicht einmal den Hauch einer Chance die Zukunft aktiv zu gestalten, außer dene,n die immer nur das umsetzten, weil es immer schon so war.... und auch von denen gibt es heute nur noch wenige ! Bin gespannt, wie und wo mein Kommentar "bereinigt wird" mfg aus Schwalbach am Taunus


Thomas Lindner

12.03.2009 - 09:11 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, klare - und gute - Worte der Kanzlerin sollten ein Ansporn für die Opel Manager sein darüber nachzudenken, ob es nicht besser ist den qualifizierten Opel-Mitarbeitern, die sich jahrelang für das Unternehmen eingesetzt haben, weiter zu vertrauen. Natürlich muss man die Überkapazität in den Griff bekommen. Genau so wichtig wäre es allerdings für den "Globel-Player" zu überdenken, sich von unprofitablen angekauften Geschäftszeigen zu trennen und sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Mit freundlichen Grüßen Thomas Lindner


Ronny Schultz

12.03.2009 - 13:12 Uhr

Kurz und Knapp: Für mich ist Frau Merkel eine wie Altkanzler Kohl problemaussitzende Kuh. Bei HRE werden mal rasch 110 Mrd. € locker gemacht, Opel braucht nur eine Bürgschaft, damit die topqualifizierten Mitarbeiter weiter werkeln können. Abwarten und weiter verkaufen.......


Stefan

12.03.2009 - 18:48 Uhr

Ich wundere mich nur jeden Tag auf's neue, dass aber auch niemand die 2 Mrd € aus Steuermitteln erwähnt, die bei der VW-Bank gelandet sind. Es glaubt doch wohl ersthaft niemand, dass Herr W aus WOB das Geld benötigt, weil es seine VW-Bank taumeln könnte. Entweder landet das Geld 1zu1 im Marketing (Fullserviceraten zu 1€ - Hallo ????) oder es wird benötigt, um der eigenen Tochter LeasPlan nun ganz das Licht auszuknispen. Soweit zum Thema Wettbewerbsverzerrung, Herr W aus WOB!


Striker

13.03.2009 - 14:30 Uhr

@Stefan Nicht, dass ich die VW Bank verteidigen wollte. Aber Tatsache ist, dass dort nicht etwa "2 Mrd. € aus Steuermitteln gelandet" sind, sondern dass sie eine Bürgschaft aus dem staatlichen Rettungsschirm über diese Summe erhalten hat. Ich möchte diesen Vorgang lieber nicht bewerten, da würde ich wohl unsachlich werden (vor allem, wenn man bedenkt, welchen Reibach der größte Aktionär letztes Jahr mit VW Aktien gemacht hat). Ihre Kritik an den Fullserviceraten würde ich nur dann teilen, wenn Sie auch die anderen vertriebsfördernden Maßnahmen aller Marken anprnagern würden. Sich hier nur diese eine herauszusuchen, ist nicht ganz fair.


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