Daimler zeigt sich nach der Trennung vom verlustreichen US-Autobauer Chrysler offen für den Einstieg neuer Anteilseigner. "Jeder Investor ist uns willkommen, der uns auf dem Weg der nachhaltigen Profitabilität begleiten und davon profitieren möchte – ob er nun ein, zwei, fünf oder 20 Prozent hält", sagte Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe). Derzeit sind die größten Aktionäre das Emirat Kuwait mit rund sieben Prozent und die Deutsche Bank mit knapp vier Prozent. Trotz eines fehlenden Großaktionärs, wie ihn BMW mit der Familie Quandt oder Porsche mit den Familien Porsche und Piëch haben, rechnet Uebber nicht mit dem Versuch einer Übernahme. "Wir haben keine Angst vor Finanzinvestoren", betonte er. Bei einer Marktkapitalisierung von annähernd 70 Mrd. Euro sei die künftige Daimler AG das zweitstärkste Automobilunternehmen nach Toyota. "Das ist sicherlich eine komfortable Größe und macht uns zu einem ziemlich schweren Brocken, der erst einmal gestemmt werden müsste." Der verbliebene Anteil von knapp 20 Prozent an Chrysler sei für Daimler aus heutiger Sicht "sicherlich eine langfristige Beteiligung", sagte Uebber. Vor allem auch, weil man in zahlreichen Projekten, etwa in einzelnen Bereichen des Einkaufs, im Achsenbereich, im Vertrieb und bei den Finanzdienstleistungen, weiter zusammenarbeite. Wie lange Daimler die Beteiligung halten wolle, ließ Uebber offen. "Sollten wir uns in zehn Jahren zusammensetzen und erkennen, dass es weniger Projekte gibt, bei denen sich eine Kooperation lohnt, ist das eine andere, eine neue Situation." Bis dahin sei Chrysler aber der Partner von Daimler. "Und es gibt keinen Grund, dass wir in drei Jahren nicht auch ein neues Projekt mit Chrysler starten sollten." (dpa)
Daimler hat keine Angst vor Heuschrecken
Uebber: "Jeder Investor ist uns willkommen" / Chrysler-Beteiligung ist langfristig angelegt