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Auto1 Group: Umsatzrückgang erwartet

14.09.2023 11:14 Uhr | Lesezeit: 4 min
Auto1 Group: Umsatzrückgang erwartet
© Foto: picture alliance/Fabrizio Bensch/REUTERS

Aufgrund gesunkener Verkaufspreise wird der Online-Händler Auto1 im laufenden Jahr weniger Geld erlösen als 2022. Die Prognose kommt für Experten nicht unerwartet.

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Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat nach der Senkung der Absatzprognose Anfang August nun auch das Erlösziel nach unten geschraubt. Aufgrund gesunkener durchschnittlicher Verkaufspreise wird der Umsatz im laufenden Jahr niedriger ausfallen als 2022, wie aus dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Halbjahresbericht hervorgeht.

Bislang hatte Auto1 mit einem Erlös auf dem Vorjahresniveau von rund 6,5 Milliarden Euro gerechnet. Für die von Bloomberg befragten Experten kam die reduzierte Umsatzprognose allerdings nicht überraschend. Sie hatten zuletzt für das laufende Jahr im Schnitt einen Umsatz von knapp 5,9 Milliarden Euro auf dem Zettel.

Auto1 hatte bereits Anfang August bei der Vorlage der Eckdaten für das erste Halbjahr die Prognose für den Absatz reduziert und das Ziel für den Bruttogewinn bestätigt. Zudem wurde das Unternehmen mit Blick auf den operativen Verlust etwas optimistischer. Ein konkretes Umsatzziel hatte der Konzern bisher nicht genannt.

Aktie unter Druck

Die im SDax gelistete Aktie ist seit der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen und der Senkung der Absatzprognose unter Druck. Der Börsenwert von Auto1 sackte seitdem um rund ein Viertel auf nur noch knapp 1,6 Milliarden Euro ab.

Auto 1 war einer der letzten spektakulären Börsengänge hierzulande. Der Kurs schoss am ersten Handelstag im Februar 2021 im Vergleich zum Emissionspreis von 38 Euro um fast die Hälfte bis auf knapp 57 Euro – der Börsenwert lag damit bei rund zwölf Milliarden Euro. Mehr kostete das Papier allerdings nie wieder. Die Euphorie verpuffte schnell und der Kurs stürzte bis auf 5,41 Euro im Oktober 2022 ab.

Bis Ende Juli konnte sich das Papier dann wieder an die Zehn-Euro-Marke heran robben, bevor das gesenkte Absatzziel und die Halbjahreszahlen wieder für fallende Kurse sorgten. Die am Mittwoch im Geschäftsbericht veröffentlichten Details und die gesenkte Umsatzprognose sorgte für weitere Verluste. Der Kurs rutschte um bis zu knapp drei Prozent auf 7,18 Euro ab, bevor er sich zumindest wieder etwas erholen konnte.

Mehr Investitionen angekündigt

Laut Vorstandschef und Mitgründer Christian Bertermann hat der Konzern in dem ersten halben Jahr Fortschritte gemacht, um endlich die Gewinnschwelle im Tagesgeschäft zu erreichen. Weil sich Anleger aber angesichts stockender Verkäufe Sorgen um das Wachstum der Internetplattform machen, hatte er im Sommer angekündigt, künftig auch wieder mehr investieren zu wollen.

Nach einem deutlichen Absatzrückgang im zweiten Quartal hatte Bertermann damals die Prognose für den Verkauf gesenkt. So dürften 625.000 Autos plus oder minus fünf Prozent abgesetzt werden. Zuvor hatte er mit 625.000 bis 690.000 Einheiten gerechnet. Der gesenkten Prognose zufolge übertrifft der Absatz nur im günstigsten Fall den Vorjahreswert von knapp 650.000 leicht – im Negativszenario liegt der Absatz neun Prozent unter dem 2022er-Wert. 

Operativer Verlust soll deutlich schrumpfen

Etwas weniger pessimistisch wurde Bertermann im Sommer beim Blick auf das operative Minus. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie Sondereffekten dürfte sich der Verlust im Gesamtjahr nun zwischen 50 und 70 Millionen Euro bewegen und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von fast 166 Millionen Euro. Zuvor waren die Berliner von 60 bis 90 Millionen Euro operativem Verlust ausgegangen.

In den ersten sechs Monaten hate das Minus im operativen Geschäft – wie bereits bekannt – bei 40 Millionen Euro gelegen. In der ersten Jahreshälfte 2022 waren dies noch gut 94 Millionen Euro. Der Umsatz fiel nun jedoch um fast 16 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Auch dieser Wert wurde bereits Anfang August veröffentlicht. Neu ist dagegen der Verlust unter dem Strich: Das den Eigentümern zurechenbare Minus sei um etwas mehr als 40 Prozent auf rund 78 Millionen Euro gefallen, hieß es.


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