Gebrauchtwagen-Check: Ford Fiesta ist besser als der Schnitt

17.12.2025 00:57 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ford Fiesta
Zwar hat Ford den Fiesta eingestellt, auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist er aber noch zahlreich vertreten.
© Foto: Ford

Die letzte Generation des Ford Fiesta schlägt sich beim TÜV wacker. Ein fachkundiger Check und eine frische HU-Plakette vor Vertragsabschluss schaden nicht. Ob sich die achte Generation dennoch lohnt, erfahren Sie hier.

Der Fiesta zählte zu den Bestellern im Hause Ford. Der Kleinwagen verkaufte sich zwischen 1976 und 2023 weltweit mehr als 18 Millionen Mal. Die achte und letzte Generation (Typ JHH) startete Mitte 2017. Worauf Interessenten beim Erwerb eines solchen Modells aus Vorbesitz achten sollten, weiß der TÜV

Qualität: Bei den bislang drei ausgewerteten TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) schneidet die achte Generation besser ab als der Durchschnitt der geprüften Fahrzeuge. So bestehen mehr Fiesta des Typs JHH die HU „ohne Mängel“ als der Schnitt. Ganz ungesehen sollten Interessenten indes nicht kaufen. Vier- bis Fünfjährige leiden unter maroden Federn und Dämpfern, zudem gibt es Probleme bei der Abgasanlage ab der zweiten HU. Die Beleuchtungsanlage aller Jahrgänge gibt Anlass zur Kritik. Außerdem deuten sich Probleme mit Ölverlust an.  

Karosserie und Innenraum: Ford nahm beim Design des Fiesta den kompakten Focus zum Vorbild. Der Kleinwagen, der zunächst als Drei- und Fünftürer angeboten wurde, wirkt daher erwachsen. Die Platzverhältnisse gehen für einen 4,04 Meter langen Kleinwagen in Ordnung. Die abfallende Dachlinie schränkt allerdings im Fond die Kopffreiheit ein. Der Kofferraum fasst 292 Liter, klappt man die 40:60 geteilte Rückbank um, wächst der Stauraum auf knapp 1.100 Liter. Die Gestaltung des Innenraums machte im Vergleich zur siebten Generation einen Schritt nach vorne. Alles ist klar gegliedert, die Verarbeitung und die Materialien hinterlassen einen guten Eindruck. 

Anfang 2022 erhielt der Fiesta ein Facelift, erkennbar unter anderem an geänderten und seitdem als LED ausgeführten Scheinwerfern, modifizierter Frontschürze und einem digitalen Kombiinstrument. Mitte März 22 nahm Ford den Dreitürer aus dem Programm.  


Ford Fiesta Historie

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Motoren und Antrieb: Bei den Benzinern standen Dreizylindermotoren mit und ohne Turbounterstützung zur Wahl, ab Mitte 2020 wurden die Turbos sukzessiv hybridisiert. Basis-Sauger war der 1,1-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 52 kW/70 PS (seit 2019: 55 kW/75 PS) und 63 kW/85 PS. Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Fünfganggetriebe. Der Normverbrauch liegt zwischen 4,4 bis 5,4 Litern. Wer ein manuelles Sechsganggetriebe goutiert, sucht nach Modellen mit dem Einliter-Turbo. Diesen gab es mit 74 kW/100 PS und 103 kW/140 PS.

Für die 100 PS-Ausbaustufe bot Ford alternativ ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an. Die hybridisierten Triebwerke kommen auf 92 kW/125 PS beziehungsweise 114 kW/155 PS und sind an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt. Als Durchschnittsverbrauch weist Ford 4,4 beziehungsweise 4,5 Litern aus. Auch ein VW Polo GTI-Wettbewerber war mit der ST-Version zu haben: Aus einem 1,5-Liter-Dreiyzlinder holten die Ford-Ingenieure 147 kW/200. Wie auch bei den anderen Motoren erfolgte die Kraftübertragung an die Vorderräder.  Außerdem offerierte Ford bis Ende 2020 einen 1,5-Liter-Diesel mit 63 kW/85 PS und 88 kW/120 PS. Im Schnitt flossen 4 bis 4,4 Liter durch die Leitungen. 

Ausstattung und Sicherheit: Wie so oft bei Kleinwagen: Das Basisniveau (Trend) richtete sich an Frugalisten bzw. an Pflege- und Lieferdienste. Immerhin konnten Erstkäufer ein Klimaanlage dazubuchen. Wer Wert auf Komfort legt, schaut am besten nach den Ausstattungslinien „Titanium“ oder „Vignale“, wer es sportlich mag, nach Fahrzeugen mit „ST-Line“. Etwas rustikaler sind die immer fünftürigen „Active“-Modelle. Sie verfügen über robust wirkende Beplankung, Seitenschweller, Chromeinsätze und 17-Zoll-Räder. Das Angebot der Assistenzsysteme reicht vom Notbremsassistenten über Einparkautomatik und Abstandstempomat bis hin zum Spurhalter und Querverkehrswarner.  

Fazit und Markt: Zwar hat Ford den Fiesta eingestellt, auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist er aber noch zahlreich vertreten. Ein fachkundiger Check und eine frische HU-Plakette vor Vertragsabschluss schaden nicht. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 3.500 Fiesta der achten Generation auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 4.500 Euro. 


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