Umweltministerium prüft Möglichkeiten: Kaufprämie auch für Gebrauchtwagen

09.12.2025 12:42 Uhr | Lesezeit: 4 min
Reifen E-Autos
Pläne für eine Gebrauchtwagenprämie treffen auf einen angespannten Markt.
© Foto: Michelin

Nach der Kaufprämie für Elektro- und Hybrid-Neuwagen könnte es laut Umweltministerium bald auch Zuschüsse für gebrauchte E-Autos geben. Derzeit würden die Regelungen geprüft, zitiert der "SWR" eine Sprecherin.

Das Bundesumweltministerium prüft laut "Tagesschau" auch den Kauf von gebrauchten E-Autos mit einer Prämie zu fördern. "Wir werden auch Regelungen für Gebrauchtwagen vorschlagen", wird dabei eine Sprecherin im Interview mit dem "SWR" zitiert.

Die Prüfung der möglichen Reglungen erfordere allerdings noch Zeit, weswegen noch kein konkreter Zeitpunkt für die Einführung feststehe. Sollte die Prämie kommen, würden erstmals auch Käufer von gebrauchten Elektroautos von staatlichen Zuschüssen profitieren.

Neue Einkommensgrenzen für Gebrauchtwagen-Zuschuss 

Bei der Prämie für Gebrauchte müsse sichergestellt werden, dass Verkäufer die Zuschüsse auch an die Käufer weitergeben, so die Sprecherin. Zudem sollen neue Käufe gefördert werden, nicht ohnehin geplante. Bei Gebrauchtwagenkäufen müssten voraussichtlich andere Einkommensgrenzen gelten als bei der kürzlich beschlossenen Förderung für neue E-Autos und Hybride. 

Die politische Stoßrichtung ist klar: Auch Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen sollen Zugang zur Elektromobilität bekommen. Schon die neue Neuwagenförderung ab 3.000 Euro (maximal 5.000 Euro mit Zuschlägen) richtet sich genau an diese Gruppe und könnte laut SWR-Datenanalyse zumindest in einigen Klassen erstmals den Preisabstand zwischen Verbrennern und E-Autos verringern. Dennoch bleibt der Wechsel für viele eine Rechenfrage – je nach Modell, Strompreis, Fahrleistung und Nutzungsdauer.

Was die Förderung bewirken könnte

Die Pläne für eine Gebrauchtwagenprämie treffen auf einen angespannten Markt: Zwar ziehen die E-Zulassungen deutlich an, zugleich sinkt die Zahl der Autobesitzer mit niedrigen Einkommen. Eine Förderung junger gebrauchter Firmenfahrzeuge könnte daher gerade für diese Zielgruppe attraktiv sein. Experten wie KIT-Professor Martin Doppelbauer begrüßen die Überlegungen – und kritisieren gleichzeitig, dass die neue Prämie weiterhin Plug-In-Hybride einbezieht.

Klimapolitisch wäre der Effekt messbar, aber begrenzt. Selbst mit vollem Budget könnten maximal eine Million E-Autos zusätzlich gefördert werden – genug, um Deutschland im EU-Vergleich weiter nach vorn zu bringen, aber weit entfernt vom Ziel, bis 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Klar ist: Der Staat setzt wieder stärker auf finanzielle Anreize, um die Elektromobilität in der Breite voranzubringen. Ob das reicht, entscheidet am Ende der Markt – und die Frage, ob E-Autos für viele Menschen wirklich bezahlbar werden.


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