2026 wird zum Autojahr: ZDK glaubt an Schub durch E-Prämie

08.12.2025 09:49 Uhr | Lesezeit: 4 min
Thomas Peckruhn spricht auf der ZDK-Mitgliederversammlung 2025 in Weimar.
ZDK-Präsident Thomas Peckruhn spricht von zwei verlorenen Jahren für die Elektromobilität und verbindet mit den neuen Maßnahmen die Erwartung, dass der Markt ab 2026 wieder deutlich anzieht
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Der ZDK erwartet für 2026 einen spürbaren Aufschwung am deutschen Pkw-Markt. Vor allem die Elektromobilität soll von neuen Förderimpulsen profitieren. 2025 bleibt dagegen ein Übergangsjahr mit stagnierendem BEV-Absatz, stabilem Gebrauchtwagengeschäft und hohem Kostendruck.

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe rechnet für 2026 mit einer klaren Erholung des Pkw-Gesamtmarkts in Deutschland. Nach zwei Jahren mit schwacher Nachfrage infolge des abrupten Förderstopps für E-Fahrzeuge sieht der Verband nun die Basis für neues Wachstum gelegt. Für 2026 kalkuliert der ZDK mit einem Zuwachs der Pkw-Neuzulassungen um 3,5 bis 4 Prozent auf rund 2,95 Millionen Einheiten. Davon sollen etwa 1,1 Millionen Fahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb unterwegs sein, einschließlich Batterieautos und Plug-in-Hybride.

Treiber: Angebot, Preise, Ladeinfrastruktur

Den erwarteten Schub bei E-Fahrzeugen begründet der Verband mit einer breiteren Modellpalette im Klein- und Kompaktsegment. Hinzu kommen steigende Reichweiten, geringere Preisabstände zu Verbrennern und ein voranschreitender Ausbau der Ladeinfrastruktur, der die Alltagstauglichkeit erhöht. Für 2025 sieht der ZDK nur einen leichten Anstieg der Neuzulassungen auf 2,85 Millionen Pkw. Der Markt für reine Elektrofahrzeuge stagniert, bereinigt um stark ausgeweitete Eigenzulassungen von Herstellern und Handel erreicht das BEV-Niveau lediglich knapp das Jahr 2023.

Hohe Strompreise bremsen Privatkunden

Belastend wirken laut Verband weiterhin hohe Ladestromtarife und fehlende Lademöglichkeiten in Wohnquartieren. Diese Faktoren dämpfen insbesondere die private Nachfrage und verschieben Kaufentscheidungen, obwohl die Modellvielfalt zunimmt.​ Ohne deutlich schnelleren Hochlauf von E-Fahrzeugen sieht der ZDK die Gefahr stark steigender CO2-Preise bis zu 300 Euro pro Tonne. Das könnte den Kraftstoff um 70 bis 80 Cent je Liter verteuern und Mobilität zur sozialen Frage machen, vor allem für Haushalte ohne Zugang zu Neuwagen.

ZDK fordert bezahlbare E-Autos

Der Verband bewertet die neue Förderstrategie der Bundesregierung als wichtigen Schritt. Sie greift zentrale Vorschläge des ZDK auf, setzt auf sozial austarierte Anreize und soll Elektromobilität schrittweise in breiteren Bevölkerungsschichten verankern.​ZDK-Präsident Thomas Peckruhn unterstreicht die Bedeutung rasch verfügbarer, bezahlbarer Elektrofahrzeuge und alternativer Kraftstoffe. Die jetzt angekündigten Fördermaßnahmen bezeichnet er als unverzichtbar, um den Markthochlauf abzusichern.

Nach dem Förderstopp Ende 2023 war die private Nachfrage nach E-Fahrzeugen nahezu eingebrochen. Peckruhn spricht von zwei verlorenen Jahren für die Elektromobilität und verbindet mit den neuen Maßnahmen die Erwartung, dass der Markt ab 2026 wieder deutlich anzieht.

Gebrauchtwagenmarkt stabil auf hohem Niveau

Der Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich 2025 laut ZDK robust mit erwarteten rund 6,5 Millionen Halterwechseln. Sinkende Zinsen haben bislang nur zu einem moderaten Plus bei Besitzumschreibungen geführt, trotz nach wie vor hohem Neuwagenpreisniveau.

Für 2026 rechnet der Verband mit einem anhaltend lebhaften Gebrauchtwagengeschäft. Zwar steuern Förderanreize und günstigere Finanzierungen mehr Kunden in Richtung Neuwagen, gleichzeitig halten hohe Fahrzeugpreise, eine schwache Gesamtwirtschaft und das gestiegene Fahrzeugalter den Druck im Segment.

ZDK: Gebrauchtwagen sichern Mobilität

Der Gebrauchtwagenmarkt bleibt aus Sicht des Verbands ein wichtiger Puffer gegen Preissteigerungen. Er trägt dazu bei, dass breite Bevölkerungsschichten mobil bleiben und nicht vom Autokauf ausgeschlossen werden.


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