Aus GW-trends 3/2011
Von Dr. Martin Endlein
Ein Schuh ist kein Gebrauchtwagen, womöglich ist ein Schuh auch kein Objekt, das beim Anblick besonders viele Emotionen hervorruft – es sei denn, man ist eine Frau oder Schuhfetischist. Am Beispiel eines Schuhs lässt sich allerdings sehr deutlich ein aktueller Trend im Online-Business erklären: Wer sich beim Verkauf von Schuhen etwa über einen Online-Shop erfolgreich gegen Mitbewerber behaupten möchte, muss mit Emotionen arbeiten. Andre Morys, Gründer der Webarts GmbH, zeigte den Teilnehmern des Neuromarketing-Kongress 2011 in München sehr eindrucksvoll, wie durch kleine Veränderungen des Webdesigns des Online-Schuh-Shops „Shoe Guru“ die Kunden wesentlich emotioneller angesprochen werden. Daraufhin habe man die Anzahl der Online-Käufe signifikant steigern können, so Morys.
Den POS zum Kunden bringen
Eine Grundaussage des Kongresses war auch, dass sich die Mediennutzung der Kunden bezogen auf die Kaufkanäle und Kaufprozesse stark verändert hat: Neben dem klassischen POS nutzen Kunden den mobilen POS über das Smartphone und den elektronischen POS über das Internet. „Multichannel“ sei daher das Schlagwort, auf das sich der Handel einstellen müsse, so Dr. Hans-Georg Häusel, Vorstand der Gruppe Nymphenburg Consult AG, der durch die Veranstaltung führte. Insofern gelte es, den POS über mehrere Kanäle zum Kunden zu bringen und nicht mehr nur, über den Kanal Internet den Kunden zum POS zu locken.