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Internationale Studie: E-Auto-Preise schrecken weiterhin ab

07.06.2019 12:52 Uhr
Internationale Studie: E-Auto-Preise schrecken weiterhin ab
In Deutschland wären lediglich 26 Prozent bereit, zwischen zehn und 30 Prozent mehr für ein E-Auto zu zahlen als für einen Verbrenner.
© Foto: mmphoto/stock.adobe.com

Der Mehrzahl der Verbraucher sind Elektroautos noch immer zu teuer. Zu diesem Schluss kommt das Automobilbarometer 2019 International von Consors Finanz.

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So drängend die ökologischen Zwänge inzwischen auch sein mögen - wenn es um die Kaufentscheidung zwischen Elektroauto und einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor geht, spielen bei vielen Verbrauchern noch immer die Kosten die größte Rolle. Nach dem Automobilbarometer 2019 von Consors Finanz ist bislang für 60 Prozent der Konsumenten weltweit der Preis der Hauptgrund, sich gegen die alternative Antriebstechnik zu entscheiden. In Deutschland sind es sogar 70 Prozent. Lediglich 24 Prozent (Deutschland 26 Prozent) wären bereit, zwischen zehn und 30 Prozent mehr zu zahlen als für einen herkömmlichen Wagen.

"Das Bild, dass Elektroautos immer noch teurer sind als Benziner oder Diesel, scheint fest in der Vorstellung der Verbraucher verankert zu sein", analysiert Bernd Brauer, Head of Automotive Financial Services. Mit 85 Prozent weltweit und 92 Prozent in Deutschland glaubt das die große Mehrheit.

Dabei geht es jedoch im Wesentlichen um den Anschaffungspreis und nicht um die Betriebskosten. Denn dass diese deutlich niedriger sind als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen, ist offenbar ebenfalls vielen bewusst. So haben 68 Prozent der Befragten die Aussage bestätigt, dass ein Elektroauto weniger Instandhaltung braucht als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor (Deutschland: 56 Prozent), und 76 Prozent schätzen die geringen Betriebskosten (Deutschland: 66 Prozent). Unsicherheit besteht hingegen noch aufgrund des Wiederverkaufswerts. 84 Prozent sind der Meinung, dass die Entwicklung des Gebrauchtwagenwerts und somit der Wiederverkaufswert noch nicht bekannt sind. Auch das lässt sie zögern.

Interessanterweise sieht die Situation in Norwegen, wo die Elektroautos ihren Durchbruch bereits geschafft haben, ganz anders aus. Hier sind nur 40 Prozent der Ansicht, dass das E-Auto unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten (Erwerb und Nutzung) und des Wiederverkaufswerts teurer als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist.

Noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten

"Die Zahlen zeigen, dass die hiesige Branche immer noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten hat", folgert Brauer. Dabei helfe vor allem, die potenziellen Kunden in die Lage zu versetzen, eigene Erfahrungen zu machen und sich umfassend informieren zu können. Letztlich seien aber die Verbraucher gefragt. Sie müssten die Abwägung zwischen Kostenaufwand und Nutzen für die Umwelt immer wieder neu treffen.

Das Automobilbarometer International wird jährlich von Consors Finanz herausgegeben. Die Verbraucherstudie wurde von Juni bis Juli 2018 durch Harris Interactive in 16 Ländern durchgeführt: Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Südafrika, der Türkei und den USA. Insgesamt wurden über 10.600 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt (Online-Befragung über CAWI). Diese Personen wurden aus einer repräsentativen nationalen Stichprobe des jeweiligen Landes ausgewählt. (AH)

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KOMMENTARE


Rudi S.

07.06.2019 - 16:43 Uhr

So lange wie Hersteller wie Opel (PSA) glauben mit Kleinstfahrzeugen wie dem Opel Corsa Verkaufspreise im Grundmodell (was das bedeutet weiß jeder) Preise von € 30.000,-- + aufrufen zu müssen, wird sich die E-Mobilität nicht durchsetzen können. Wahrscheinlich müssen erst Hersteller den Markt erobern, die heute noch nicht einmal richtig bekannt sind, damit die "etablierten Hersteller" dann den Kunden wieder hinterherlaufen. Vielleicht muss "LERNEN" wiedermal weh tun!


Aui

07.06.2019 - 17:35 Uhr

@rudi s: Eventuell sollte man erstmal abwarten, welche Ausstattung das Grundmodell genau hat und dann mit einem entsprechenden Benziner vergleichen?


Alter Zausel

07.06.2019 - 18:36 Uhr

Was spricht z. Zt. denn für ein E-Auto ? NICHTS !!! ABSOLUT NICHTS !! Sehr UmweltUNfreundlich in der Herstellung, viel zu wenig Ladestationen, Chaos u. hohe Preise beim Laden, viel zu geringe Reichweite in Verbindung mit viel zu langen Ladezeiten ! Und zu allem Übel auch noch deutlich teurer als ein Fahrzeug ohne alle diese Nachteile mit sauberem Verbrennungsmotor ! So etwas kann man doch nicht kaufen! Und wo kommt der viele Strom wohl her ?


Herbie

10.06.2019 - 12:31 Uhr

Der Elektroantrieb ist nicht die Zukunft. Es wird in den nächsten Jahrzehnten eine revolutionären Antrieb geben. Der Elektromotor ist nur eine Übergangslösung.


Dieter M. Hölzel

11.06.2019 - 08:10 Uhr

Den OPEL Corsa als Kleinstfahrzeug zu bezeichnen ist sachlich falsch, Produkt Kenntnisse helfen da weiter Herr Rudi S. !


Heiko D.

11.06.2019 - 09:48 Uhr

Nun zum Thema Logik: Falls alle Hersteller am Markt 'glauben', solche Preise ab 30.000 Euro aufwärts aufrufen zu müssen, kann es etwas damit zu tun haben, dass man entsprechende Herstellungskosten decken muss. Die noch vor 5 oder 6 Jahre prognostizierten starken Preissenkungen für Akkus haben sich nunmal nur teilweise realisiert. Selbst Tesla, denen man nicht vorwerfen kann, höhere Preise zu verlangen, um eigenes klassisches Verbrenner-Angebot zu kannibalisieren, fängt in DEU erst bei 53.000 € fürs Model 3 an.


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