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Kfz-Gewerbe Bayern: Machtkampf um künftige Verbandsführung

16.05.2017 16:20 Uhr
Kfz-Gewerbe Bayern: Machtkampf um künftige Verbandsführung
Obermeister Richard Wagner will der Kfz-Innung München/Oberbayern in der künftigen Verbandsführung den Stellenwert geben, der ihr angemessen ist.
© Foto: Kfz-Innung München-Oberbayern

Im Herbst bekommt das bayerische Kfz-Gewerbe eine neue Führung. Fünf der sieben Innungen haben sich bereits auf Kandidaten verständigt. Das Geschacher passt der größten Organisation allerdings überhaupt nicht.

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Im bayerischen Kraftfahrzeuggewerbe brodelt es: Die Kfz-Innung München-Oberbayern bringt sich im Rennen um die neue Verbandsführung in Stellung. "Wir möchten, dass unsere Innung auch künftig gemäß ihrer Größe und Bedeutung im Landesverband und auf Bundesebene repräsentiert ist", sagte Obermeister Richard Wagner im Gespräch mit AUTOHAUS. "Wir haben die meisten Mitglieder, wir bringen das meiste Geld, und wir machen in München die meiste Arbeit." Diesen Stellenwert gelte es zu wahren. Mit rund 2.000 Mitgliedsbetrieben ist die Kfz-Innung München-Oberbayern die Nummer eins unter den Handwerksinnungen in Deutschland.

Hintergrund: Landesverbandspräsident Klaus Dieter Breitschwert beendet seine erfolgreiche Amtszeit im September. Er stand seit 2005 an der Spitze der weiß-blauen Kfz-Branche. Auch der stellvertretende Landesinnungsmeister Hans Medele aus Weilheim zieht sich im Herbst vom Ehrenamt zurück. Damit müssen zwei Top-Posten neu besetzt werden.

Als Favorit für die Nachfolge von Breitschwert gilt Albert Vetterl, momentan Vize-Präsident und Fachverbandsvorsitzender Handel. Der Oberpfälzer genießt bereits das Vertrauen von fünf der sieben bayerischen Kfz-Innungen. Diese hatten sich im Vorfeld auf den Teublitzer Autohaus-Unternehmer verständigt – ohne die oberbayerischen Standesvertreter zu befragen, wie Wagner betonte. Die Innung Mittelfranken hatte sich bei der Absprache zurückgehalten.

Nach den Plänen soll Vetterl künftig zusammen mit Rudolf Angerer, Vorsitzender der Kfz-Innung Oberpfalz, und Andreas Tröger, Obermeister der Kfz-Innung Oberfranken, das Führungstrio bilden. Damit wären die Oberbayern im Landesverband und folglich auch im Dachverband ZDK im Abseits. Die Konstellation Vetterl/Angerer/Tröger will die Kfz-Innung München-Oberbayern deshalb nicht hinnehmen. "Wir werden für unsere Position kämpfen", betonte Wagner. Er verwies auch darauf, dass Vetterl die Altersgrenze bereits erreicht habe. Für seine Wahl müsse von einer Ausnahmeregelung in der Satzung Gebrauch gemacht werden, die dazu gedacht sei, jemanden im Amt zu belassen, sollte kein Nachfolger gefunden werden.

"Harmonische Lösung"

Wagner kündigte an, eine "harmonische Lösung" anzustreben. Er stehe zum konstruktiven Dialog bereit und hoffe auf die Einsicht der anderen bayerischen Innungen. Er habe zudem ein Treffen der Obermeister im Juni in Nürnberg angeregt, um die Führungsquerelen zu beseitigen. Eine Idee: die Ämter des Präsidenten und des Landesinnungsmeisters, die Breitschwert in Personalunion ausübt, zu trennen und so einen zusätzlichen Spitzenposten zu schaffen. Dann wäre Platz für einen oberbayerischen Repräsentanten. Einen geeigneten Kandidaten dafür brachte Wagner gleich ins Spiel: Peter Kathan, der aus dem gleichnamigen BMW-Autohaus mit Standorten in Bad Wiessee und Miesbach kommt.

Für Wagner ist der Machtkampf die erste Bewährungsprobe als neuer Obermeister der Kfz-Innung München-Oberbayern. Der BMW/Mini-Händler aus Kirchseeon hatte die Aufgaben erst Anfang April von Medele übernommen (wir berichteten). Bei der Stabübergabe gab Wagner als Marschrichtung vor, "eine lebendige und praxisorientierte Standesvertretung für die Zukunft des Kfz-Gewerbes gestalten" zu wollen. Dazu müssten auch jüngere Mitstreiter für die Verbandsarbeit gewonnen werden – überaltete Strukturen in den Gremien hatte jüngst auch Breitschwert in einem Interview mit AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat bemängelt: "Es fehlt die gesunde Mischung." (rp/rm)

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KOMMENTARE


Annotator

17.05.2017 - 15:16 Uhr

So einen Verein sollte man doch abschaffen, und es würde niemand merken.Was machen die denn gegen Schrauber ohne Meisterbrief: nichts!


Gerhard Fischer

17.05.2017 - 15:51 Uhr

Leider ein sehr einseitiger Bericht, bei dem man versäumt hat, auch die "Gegenseite" bzw. die Vertreter der Mehrheit der bayerischen Innungsbetriebe zu Wort kommen zu lassen!


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