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Opel-Chef: CO2-Vorgaben wichtiger als Auto-Verkäufe

12.10.2020 14:10 Uhr
Opel-Chef: CO2-Vorgaben wichtiger als Auto-Verkäufe
Für Opel-Chef Michael Lohscheller ist die Einhaltung der CO2-Vorgaben höchstes Unternehmensziel.
© Foto: picture alliance/Arne Dedert/dpa

Für Opel-Chef Michael Lohscheller hat die Einhaltung der CO2-Vorgaben höchste Priorität. Das sei sogar wichtiger als der Absatz.

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Für den Autobauer Opel ist die Einhaltung der EU-Umweltvorgaben das wichtigste Unternehmensziel. Es sei "unerlässlich", die CO2-Vorgaben einzuhalten, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem "Handelsblatt". Das sei auch wichtiger als der Absatz.

Opel gehört seit Sommer 2017 zum französischen PSA-Konzern. Die Marke mit dem Blitz wurde von der Corona-Krise härter getroffen als der Markt und kämpft mit einem schrumpfenden Marktanteil. Der Absatz brach um mehr als die Hälfte ein, auch weil CO2-ungünstige Modelle aus dem Programm gestrichen wurden. Mit PSA-Technik kommen zunehmend Elektro-Modelle der Marke Opel auf den Markt.

Lohscheller begründete den Rückgang der Verkaufszahlen auch mit dem Verzicht auf unprofitable Verkäufe. "Wir verkaufen zwar aktuell weniger Autos, aber unsere Kunden geben mehr für ihren Opel aus. Der Umsatz pro Fahrzeug steigt." Daher sei Opel selbst in extrem schwierigen Situationen immer profitabel. "Wir können mit weniger Menge mehr Ergebnis erzielen, wie die Resultate auch zum Halbjahr gezeigt haben."

Weiterer Personalabbau geplant 

Der Opel-Chef bekräftigte den Plan eines weiteren Personalabbaus in den bereits stark geschrumpften Werken. Bis Ende kommenden Jahres sollen weitere 2100 Beschäftigte mit freiwilligen Programmen gehen, deren Kosten jeweils nicht in den operativen Gewinn eingerechnet werden.

Betriebsbedingte Kündigungen der eigentlich bis Mitte 2025 davor geschützten Mitarbeiter wollte Lohscheller erneut nicht ausschließen. Eigentlich wolle man den Abbau mit den Freiwilligenprogrammen gestalten, sagte er. "Aber wenn wir sehen sollten, dass wir keine ausreichenden Fortschritte machen, dann müssen wir noch einmal diskutieren und die Lage neu bewerten." (dpa)

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KOMMENTARE


Annotator

12.10.2020 - 15:27 Uhr

"Aber unsere Kunden geben mehr für ihren Opel aus." Das können die Herren Verkaufsberater in den Autohäusern eher nicht bestätigen, oder doch?


fraglich

12.10.2020 - 15:43 Uhr

Ab welchem Punkt setzt bei einem Menschen eigentlich ein realistisches Eigenbild ein? - Oder andersherum gefragt, wie schafft man es, die täglichen Meldungen aus dem Hause PSA noch mit einer Selbstüberzeugung vorzutragen und zu hoffen, dass man noch einst genommen wird ... ? - Einseitige Erhöhung der Monatsziele - Senkung der Grundmargen - Co2-Vorgaben wichtiger als Absatz - Lieferzeiten und Qualität der Fahrzeuge - etc. ... wäre es nicht so traurig, könnte man von Satire ausgehen!


Panda

12.10.2020 - 16:05 Uhr

Ist ja schön für Herrn Lohscheller, nur dass bei dieser Politik die Kunden wegen Nichtlieferns in Scharen weglaufen und die auf Volumen ausgelegten Händlerbetriebe reihenweise in die Knie gehen - das vergisst der gute Mann mal eben. Oder wird Opel das "Dacia" von PSA? ... "Die stehen dahinten rechts in der Ecke" ...


Schelm

12.10.2020 - 19:26 Uhr

Und weil der Absatz überhaupt nicht wichtig ist, hat man den Händlern für Q4 dann gleich mal die Ziele um zweistellige Prozentzahlen nach oben gesetzt. Weiß in dem Konzern überhaupt noch jemand, was da passiert? Okay ... wenn man sich Margen- und Boni-Programm anschaut, hat man eventuell doch kein Interesse mehr an Absatz.


Opel Händler

13.10.2020 - 07:14 Uhr

Aha, soso ... deshalb hat Opel gerade die Verkaufsziele für Händler um rund 30 Prozent für das Q4 erhöht! Der gesamte PSA-Konzern drangsaliert gerade den deutschen Handel mit irrwitzigen Vorgaben und Verkaufszielen sowie ruinösen Margenkürzungen, aber Herr Lohscheller sagt der Presse „CO2 ist wichtiger als Verkäufe“ - irgendwie stimmt da was nicht, denn handeln tut der PSA-Konzern inkl. Opel gerade komplett anders!


Der Händler

13.10.2020 - 19:00 Uhr

So lange wir am Verkauf eines Gebrauchtwagens 3x so viel wie an einem Neuwagen verdienen können, wird sich an den niedrigen Zulassungszahlen auch nichts ändern. Ich wüsste keine Gründe, Kunden zum Kauf eines Neuwagens überreden zu müssen ...


Verkäufer

14.10.2020 - 13:24 Uhr

... immer wieder grüßt das Murmeltier oder alle Jahre wieder. Seit über 20 Jahren bin ich im Verkauf bei Opel tätig und immer im Abstand von ein paar Jahren glaubt man in der (häufig und schnell wechselnden) Führungsetage bei Opel, den Stein der Weisen gefunden zu haben. Alles soll einfacher werden (Verkaufsprogramme etc.), der Handel soll wieder rentabler werden und Geld verdienen, die Qualität der Fahrzeuge soll besser werden, die Kunden sollen zufriedener werden, das Image soll verbessert werden usw. usw. usw. Leider blieben dieser Wunsch und die Versprechungen in all den Jahren unerfüllt. Nun soll´s also der Opel Mokka richten, ... wer´s glaubt, wird seelig. Warten wir ab, bis über den Jahreswagenbereich Großhändler die Fahrzeuge unter dem reellen Marktpreis verkaufen und somit alle Restwertprognosen über den Haufen geworfen werden. Dann darf der Handel nach 3 Jahren Fahrzeuge zu Restwerten zurücknehmen, die dann schon für Jahreswagen aufgerufen werden. Der Hersteller rühmt sich, Gewinn gemacht zu haben, er rühmt sich, die Fahrzeuge immer preisgünstiger entwickeln und produzieren zu können, leider kommt davon beim Handel nichts an, wie man an den aktuell kommunizierten Margen sieht. Damit einher gehen z. B. Leasingraten, die Kunden für ein Opel-Modell nicht bezahlen wollen bzw. können. Man kann nur hoffen und wünschen, dass die Verantwortlichen endlich wieder zu einem fairen zum beiderseitigen Vorteil ausgerichteten Miteinander zurückfinden, allerdings fehlt mir der Glaube daran. Die oberen Manager vergessen nur allzu oft, wer die Kohlen für sie aus dem Feuer holt und ganz unten dafür sorgt, dass immer noch einige Leute Opel-Fahrzeuge kaufen. Der Handel und das Engagement der Händler vor Ort produzieren noch zufriedene Kunden, allerdings kann sich dieses Blatt noch mehr wenden, wenn der Hersteller den Bogen gegenüber seinem Handel und den Kunden/ Interessenten überspannt.


Lola

17.10.2020 - 18:59 Uhr

Ich frage mich allen Ernstes: Von was werden die Opel-Dealer in der Zukunft leben? Ganz bestimmt nicht von der PSA Group ...


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