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ADAC: Benzin und Diesel zu Jahresbeginn teurer

04.01.2021 13:24 Uhr
ADAC: Benzin und Diesel zu Jahresbeginn teurer
Die Tankstellen geben die Kostenerhöhungen zu Jahresbeginn nicht im vollen Umfang an die Autofahrer weiter.
© Foto: Christin Klose/Picture Alliance/dpa themendienst

2020 war in Deutschland laut ADAC "eines der günstigsten Tankjahre seit langem". Zum Jahreswechsel ging es durch den CO2-Preis und die erhöhte Mehrwertsteuer aber wieder nach oben. Wie stark die Änderungen die Autofahrer belastet haben, ist umstritten.

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Der neue CO2-Preis für den Klimaschutz und die höhere Mehrwertsteuer haben die Kraftstoffpreise in Deutschland steigen lassen. Benzin und Diesel sind zu Jahresbeginn etwa sechs Cent teurer geworden, wie der ADAC am Montag auf Anfrage mitteilte. Für Super E10 ermittelten die Preisbeobachter des Automobilclubs einen bundesdeutschen Durchschnittspreis von 1,334 Euro (3. Januar) pro Liter, am 31. Dezember kostete die Benzinsorte im Mittel 1,275 Euro. Diesel verteuerte sich demnach im gleichen Zeitraum im Durchschnitt von 1,164 Euro auf 1,227 Euro je Liter.

Autofahrer müssen aktuell an den Tankstellen aber weniger zahlen als zwölf Monate zuvor, wie aus einer Auswertung des ADAC hervorgeht. Anfang Januar 2020 waren Super E10 und Diesel demnach jeweils etwa zehn Cent pro Liter teurer als derzeit. Der Ölpreisabsturz im März und April habe dann dafür gesorgt, dass 2020 "eines der günstigsten Tankjahre seit langem" gewesen sei, teilte der Automobilclub mit. Bei Super E10 sei der Preis auf den niedrigsten Wert seit Einführung des Kraftstoffes vor zehn Jahren gefallen. Der Dieselpreis sank auf den tiefsten Wert seit 2016. Im Durchschnitt des Jahres 2020 seien Super E10 und Diesel pro Liter jeweils rund 15 Cent preiswerter gewesen als 2019.

Um fossile Energien zu verteuern und klimaschonende Alternativen voranzubringen, gibt es seit Jahresbeginn in Deutschland einen CO2-Preis für Verkehr und fürs Heizen. Pro Tonne CO2, die beim Verbrennen von Diesel und Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, müssen verkaufende Unternehmen wie Raffinerien zunächst 25 Euro zahlen. Der Preis wird an die Kunden weitergegeben. Zudem ist zu Jahresbeginn die Mehrwertsteuer wieder von 16 Prozent auf den alten Satz von 19 Prozent angehoben worden.

Schrittweise Preisanhebungen

Beide Maßnahmen zusammen belasten den Kraftstoffpreis nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands mit zehn bis elf Cent je Liter. Umstritten ist, wie viel davon bisher die Autofahrer erreicht hat. Ein ADAC-Experte verweist darauf, dass bereits im Dezember Diesel und Benzin teurer geworden seien. "Die Preisanhebungen werden schrittweise weitergegeben", sagte er.

Der Mineralölwirtschaftsverband sieht dies anders. Er hat zum Jahresbeginn einen ähnlichen Preisanstieg ermittelt wie der ADAC. Der durchschnittliche Dieselpreis sei um sieben Cent auf 1,21 Euro je Liter gestiegen, Benzin der Sorte Super E10 sei mit 1,32 Euro ebenfalls um sieben Cent je Liter teurer geworden. "Das bedeutet, dass die Tankstellengesellschaften aufgrund des harten Wettbewerbs die Kostenerhöhungen nicht im vollen Umfang an die Autofahrer weitergegeben haben" sagte ein Sprecher des Branchenverbands.

Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft machen die Steuern nun zwei Drittel des Benzinpreises und etwa 60 Prozent des Dieselpreises aus. Schwankungen des Ölpreises seien an der Tankstelle dagegen kaum bemerkbar, sagte der Energieexperte des arbeitgebernahen Forschungsinstituts, Thilo Schaefer. Da der CO2-Preis laut Gesetz bis 2025 auf 55 Euro pro Tonne steigen solle, werde Benzin dadurch in den nächsten Jahren noch einmal um 8,4 Cent, Diesel um 9,5 Cent pro Liter teurer. (dpa)

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KOMMENTARE


Peter Jankhoefer

05.01.2021 - 08:47 Uhr

Und was macht der ADAC mit Unterstützung seiner Mitglieder dagegen ?Mal wieder nichts. Im Gegenteil aus Reihen des ADAC findet diese Unterfangen sogar noch Unterstützung.


Manfred Felder

05.01.2021 - 13:57 Uhr

Ja der ADAC ist wirklich nicht mehr für seine Mitglieder aktiv wenn es gegen die Politik geht.


marti

05.01.2021 - 15:55 Uhr

Und täglich grüsst das Murmeltier. Immer wieder wird die dicke Keule aus Brüssel auf die KFZ Industrie geschlagen. Dabei muss man kein Prophet sein um festzustellen, dass es durch Preiserhöhungen im Mineralöl Sektor kein Baum länger leben wird.Um wirklichen Klimaschutz darstellen zu können, sollte vorrangig die Energieversorgung umstrukturiert werden, sonst nützen die ganzen E Autos reichlich wenig.Aber dem Geldbeutel der EU wird es mal wieder gut tun.


Peter Jankhoefer

06.01.2021 - 10:15 Uhr

Habe soeben die Mitgliedschaft im ADAC gekündigt


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