Die Grünen haben zum Klimaschutz ein Auto- Fahrverbot an Wochenenden in Städten und Ballungszentren gefordert. Die Bürger würden schnell merken, "dass es auch mal ohne Auto geht", sagte der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Fritz Kuhn, der Chemnitzer "Freien Presse" (Dienstagsausgabe). Eine Fahrverbotsaktion in Italien sei ein großer Erfolg gewesen. Deutschland solle sich daran ein Beispiel nehmen. Mit einem Fahrverbot an Wochenenden lasse sich ein deutliches Zeichen gegen den Klimawandel setzen. Vor allem aber würden die Bewohner in den Innenstädten von einem Rückgang der Luftverschmutzung profitieren. "Sie könnten wieder einmal richtig durchatmen", sagte Kuhn. In Norditalien ruhte am vergangenen Wochenende in mehr als 150 Städten und Kommunen weitgehend der Verkehr. Busse und Taxis sowie schadstoffarme Autos waren von dem Fahrverbot, das nicht auf Autobahnen und Landstraßen galt, ausgenommen. Bevölkerung zustimmend, SPD ablehnend Knapp zwei Drittel der Deutschen würden als Zeichen gegen Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung einen autofreien Sonntag befürworten. 34 Prozent lehnen ihn ab, ergab die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für den Nachrichtensender "N24". Zur letzteren Gruppe zählt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Für einen besseren Klima- und Umweltschutz seien neue Motoren, andere Kraftstoffe und bessere Effizienzstandards nötig, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Unterstützt wurde er von Parteikollege Ulrich Kelber: "Es nützt mir nichts, wenn die Fahrzeuge an 313 Tagen im Jahr die Umwelt verpesten und an 52 Tagen stehen bleiben." (dpa)
Grüne fordern Auto-Fahrverbot an Wochenenden
Fraktionschef Kuhn: "Deutliches Zeichen gegen den Klimawandel"