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Nach Verhandlungsmarathon: Einigung im Metall-Tarifkonflikt

12.11.2008 05:19 Uhr
Stahlwerk
© Foto: ddp / Jochen Luebke

Arbeitgeber und IG Metall verständigten sich auf eine zweistufige Entgelterhöhung von insgesamt 4,2 Prozent, Einmalzahlungen sowie die Möglichkeit für Sonderregelungen. Dudenhöffer sieht darin ein "falsches Signal" an die Autobauer.

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Arbeitgeber und IG Metall haben sich auf einen neuen Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie geeinigt und damit in letzter Minute Streiks in der wichtigsten deutschen Branche abgewendet. Nach einem fast 23-stündigen Verhandlungsmarathon vereinbarten beide Seiten am Mittwoch in Sindelfingen eine zweistufige Entgelterhöhung von insgesamt 4,2 Prozent, Einmalzahlungen sowie die Möglichkeit für Sonderregelungen in den Betrieben. Unmittelbar nach der Einigung im Tarif-Pilotbezirk Baden- Württemberg schloss Südwestmetall-Chef und Verhandlungsführer Stefan Roell einen Arbeitsplatzabbau in der Branche nicht aus. In der vergangenen Woche hatten sich 550.000 Beschäftigte an bundesweiten Warnstreiks beteiligt und den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Die IG Metall hatte ursprünglich acht Prozent mehr Geld gefordert, die Gegenseite bot 2,1 Prozent plus Einmalzahlungen. Mit der Einigung konnte der erste Streik in der deutschen Schlüsselindustrie seit sechs Jahren im letzten Moment noch abgewendet werden. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser empfahl den Arbeitgebern die Übernahme des Kompromisses. "Die Tarifparteien haben bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig sind. Wir werden empfehlen, die Einigung in allen Bezirken zu übernehmen", sagte Kannegiesser nach der hart umkämpften Einigung. Der IG Metall- Vorsitzende Berthold Huber betonte ebenfalls: "Natürlich werden auch wir empfehlen, die Einigung in allen Bezirken zu übernehmen." Dudenhöffer: Tarifabschluss ist "falsches Signal" für Autobauer Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat den Tarifabschluss als zu hoch kritisiert und als "falsches Signal" für die kriselnde Autoindustrie bezeichnet. Der "Bild"-Zeitung (Donnerstag) sagte Dudenhöffer: "Der Abschluss ist ein falsches Signal für die Autobauer und Zulieferer. Er passt nicht in die Zeit." Vor allem bei den Autozulieferern drohe weiterer Jobabbau wegen steigender Kosten. Gleichzeitig warnte Dudenhöffer vor Firmenpleiten. "Die Zulieferer werden es wegen der höheren Kosten jetzt noch schwerer haben, bezahlbare Kredite zu bekommen. Damit steht die wirtschaftliche Substanz auf dem Spiel", sagte der Experte der Zeitung.

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KOMMENTARE

Anonymous

12.11.2008 - 20:56 Uhr

Zumindest den Entscheidern in niedersächsischen Autohäusern dürfte das ******egal sein. Da die Innungen hier scheinbar ihre Namen nicht Wert sind , auf dessen Papier sie stehen, dürfen die Autohausangestellten nichtmal auf einen Inflationsausgleich (seit nunmehr mehreren Jahren) hoffen - Tarifabschlüsse mit der IG-Metall interessieren nicht... :-(( Ich bin Entscheider. Und mir ist zum Kotzen übel, das ich z.B. einem Service-Techiker in unserer kleinen Werkstatt nicht mehr als ein leicht erhöhtes Gehalt gegenüber dem HARTZ IV Satz bieten darf/kann [von ganz oben]. Logo - In unseren Autohäusern sehen die Zahlen nicht rosig aus, trotzdem müssen die/unsere Mitarbeiter wenigstens halbwegs vernünftig entlohnt werden. Die Jobs in unseren Häusern verlangen engagierte Mitarbeiter mit Köpfchen. Wenn sich die Einkommen aber nicht deutlich von "der" Stütze abheben, bekommen wir bald nur noch das, was wir auch bezahlen ! Auch in Niedersachen müssen in Autohäusern wieder Tarifabschlüsse her ! Da darf dann nicht herumgequakt werden, die Kosten müssen in die Verrechnungssätze eingerechnet werden und gut. Luft nun abgelasst ... ;-)


Gunar Fortwängler

13.11.2008 - 09:01 Uhr

Dudenhöffer.....Artikel aus der Bild.....na, da passt er auch hin!!! Weshalb um Himmels Willen, wird immer wieder dieser Herr als "Experte" zitiert?! Alle Kommentare sind grundsätzlich positiv, nur Herr Dudenhöffer muß mal wieder schlecht bzw. dagegen reden. Auch dieser Herr hat bereits mangelnde Kaufkraft der Verbraucher als Problem des Automobilhandels erkannt. Weshalb soll dann eine Tariferhöhung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hersteller und Zulieferer grundsätzlich schlecht sein? Allzumal die IG Metall wiederum flexible Regelungen für wirklich maue Betriebe zugelassen hat. Dieser Herr gehört mitsamt aller stereotypischer Polemik auf das Abstellgleis der Geschichte verfrachtet! Gunar Fortwängler Gesamtbetriebsratsvorsitzender S+N-Holding, Freiburg Ortsvorstandsmitglied IG Metall, Freiburg


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