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ADAC: Erschreckende Ergebnisse beim Werkstatt-Test

24.08.2012 18:05 Uhr
ADAC: Erschreckende Ergebnisse beim Werkstatt-Test
Der ADAC fordert von Werkstätten mehr Sorgfalt bei Wartungs- und Reparaturarbeiten.
© Foto: ©eyeami - www.fotolia.com

Der ADAC hat in seinem Werkstatt-Test 2012 bei überraschend vielen Reparaturbetrieben Mängel festgestellt. Ein Grund dafür sei der falsch berechnete Serviceumfang. Hier sieht der Automobilclub großes Verbesserungspotenzial.

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Beim ADAC Werkstatt-Test 2012 wurden 75 Reparaturbetriebe überprüft. Bei der Qualität liegen zwischen freien Reparaturbetrieben und Vertragswerkstätten laut dem Club Welten. Bei Bosch Car Service arbeiteten demnach nur zehn der 25 getesteten Betriebe fehlerlos. Das ergibt eine Erfolgsquote von 40 Prozent. Einer der Bosch Car Service-Betriebe in Hamburg erhielt mit 17 von 100 möglichen Punkten eine der schlechtesten Bewertungen, die jemals in 42 Jahren ADAC Werkstatt-Test vergeben wurde. Nur A.T.U.-Betriebe seien noch schwächer gewesen, 18 von 25 Filialen sind durchgefallen – Erfolgsquote 28 Prozent. Dagegen haben 88 Prozent der 25 geprüften Vertragswerkstätten alle Fehler gefunden. Mercedes und Renault haben demnach durchweg mit "sehr gut" abgeschnitten, ein Berliner Mercedes-Betrieb habe sogar die vollen 100 Punkte erreicht. Nicht ganz makellos sei aber die Bilanz von Audi, BMW und Volkswagen. Aus den jeweils fünf in deutschen Städten durchgeführten Stichproben hätten Audi in Leipzig nur ein "befriedigend", BMW – ebenfalls in Leipzig – nur ein "ausreichend" und VW in München ein "gut" bekommen. Die übrigen Durchgänge wurden alle mit "sehr gut" bewertet, alle Fehler gefunden und auch der Service stimmte, berichtet der Automobilclub.

Falscher Serviceumfang

Neben der teils mangelhaften Arbeitsleistung gebe es für das schlechte Abschneiden der überprüften freien Werkstätten noch eine weitere Ursache: Die Betriebe würden den unterschiedlichen Kfz-Typen oft nicht den jeweils richtigen Serviceumfang zuordnen. Und das obwohl damit geworben wird, dass korrekt nach Herstellervorgaben gearbeitet würde. Der ADAC fordert daher freie Werkstätten und Ketten auf, mit größerer Sorgfalt die korrekten Wartungslisten auszuwählen und empfiehlt zudem, dass die Fahrzeughersteller den Standardisierungsprozess ihrer Wartungs- und Reparaturinformationen weiter voran treiben.

Große Preisunterschiede

Auch in puncto Kosten tun sich riesige Unterschiede auf. Der ADAC hat ermittelt, dass beispielsweise das Motoröl bei Vertragswerkstätten in manchen Orten beinahe das Doppelte kostet wie bei den "Freien". Zudem könnte der Preisdruck ebenfalls ein Grund für die teils mangelhaften Leistungen sein: Laut einer Tabelle des Automobilclubs kostet eine Inspektionsstunde für einen BMW 1er durchschnittlich in der Vertragswerkstatt 158 Euro, bei Bosch lediglich 75 Euro.

ZDK lehnt Pauschalurteile ab

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahzeuggewerbe (ZDK) betrachtet die Ergebnisse "selbstkritisch", lehnt jedoch Pauschalurteile ab. "Ein Test von nur 75 Betrieben, darunter lediglich ein freies Werkstattsystem und eine Werkstattkette, habe angesichts einer Zahl von 38.000 Kfz-Betrieben in Deutschland reinen Stichprobencharakter," heißt es in der Pressemeldung. Der ZDK ruft die Reparaturbetriebe auf, die Mängel abzustellen.

Das Prüfverfahren

Der Club hat die Werkstätte mit Fahrzeugen der Modelle Audi A3, BMW 1er und Mercedes A-Klasse sowie Renault Megane und Golf V getestet. Vor der Prüfung seien die Fahrzeuge mit fünf Mängeln präpariert worden: Ein verstelltes Scheinwerferlicht, eine defekte Kennzeichenleuchte, ein ausgehängter Auspufftopf, ein zu niedriger Kühlmittelstand und ein Ersatzrad mit zu wenig Reifendruck. Die Arbeitsleistung wurde mit 60 Punkten, der Service mit maximal 40 Punkten bewertet. Punktabzug gab es, wenn wesentliche Serviceleistungen fehlten oder Zusatzarbeiten ohne vorherigen Auftrag ausgeführt wurden.

Der ADAC rät allen Autofahrern, den Wagen zusammen mit dem Serviceberater anzuschauen und den Wartungsauftrag schriftlich zu erteilen. (ll)

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