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Allianz im Corona- und Niedrigzinsen-Umfeld: "Haben hohe Widerstandsfähigkeit bewiesen"

08.03.2021 06:19 Uhr | Lesezeit: 4 min
Allianz im Corona- und Niedrigzinsen-Umfeld: "Haben hohe Widerstandsfähigkeit bewiesen"
Allianz SE Finanzvorstand Giulio Terzariol zeigte sich angesichts der "beispiellosen Herausforderungen" aus 2020 mit Corona, Niedrigzinsen und höheren Schäden aus Naturkatastrophen zufrieden ob einer "robusten Widerstandskraft" des Münchner Konzerns.
© Foto: Allianz

Zufrieden und selbstbewußt zeigte sich die Allianz gegenüber ihrer vor kurzem veröffentlichten Jahresbilanz 2020. Insbesondere das vierte Quartal habe die Ergebnisse in einem ansonsten "beispiellosen Jahr" nochmals deutlich gekräftigt.

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Lediglich um 1,3 Prozent sank der Gesamtumsatz des Allianz-Konzerns im Jahr 2020. Am Ende standen 140 Milliarden Euro zu Buche. Das operative Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro beinhaltet negative COVID-19-Effekte von 1,3 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss sank 2020 um 14,0 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Zum Jahresende stand dennoch eine bemerkenswert starke Solvency-II-Kapitalquote von 207 Prozent, was den Vorstand dazu veranlasste, eine gegenüber dem Jahr davor unveränderte Dividende von 9,60 Euro je Aktie vorzuschlagen.

Konzern visiert 12 Mrd. Euro-Ergebnis für 2021 an

Insbesondere der im Vergleich zu 2019 stabile Gesamtumsatz im vierten Quartal 2020 und das in diesem Zeitraum sogar um 8,2 Prozent gestiegene operative Ergebnis trugen zu der Dividenden-Entscheidung maßgeblich mit bei, obwohl der auf die Anteilseigner in Q4 entfallende Quartalsüberschuss leicht um 2,2 Prozent sank. Als operatives Jahresziel wurde für 2021 ein Ergebnis von 12,0 Milliarden Euro ausgegeben – "plus oder minus 1 Milliarde Euro". Einstimmig beschlossen wurde durch den Aufsichtsrat außerdem eine eine – allerdings nicht näher konkretisierte – Gehaltserhöhung für Konzern-Chef Oliver Bäte, dessen Leistungen sowohl "Kunden als auch Mitarbeiter" überzeugt hätten, wie es Bäte‘s Amtsvorgänger, der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Michael Diekmann, am Freitag formulierte.

"Alle Geschäftsbereiche robust"

So viel zu den zusammenfassenden Zahlen der Allianz für 2020. Besonders stellte
der weltweit tätige Konzern auch seine "Widerstandsfähigkeit" heraus, die er im Umfeld einer "beispiellosen Gesundheitskrise und anhaltenden Niedrigzinsen bewiesen" habe. Die finanzielle Leistung sei "über alle Geschäftssegmente hinweg bemerkenswert robust" gewesen, "obwohl die COVID-19-Pandemie ihre Spuren in den Finanzergebnissen hinterließ".

Schaden- und Unfallsparte landet im "Zielkorridor-Mittelfeld"

Insbesondere in den gewerblichen Sparten des Schaden- und Unfallgeschäftsbereichs habe man das gespürt. Das operative Ergebnis bei Schaden und Unfall sank im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis wurde durch Corona vor allem in den gewerblichen Sparten, ferner durch höhere Schäden aus Naturkatastrophen und einen geringeren Beitrag aus dem Abwicklungsergebnis stark beeinträchtigt, wie verlautbart wurde. Teilweise konnten Rückgänge noch durch eine Verbesserung der Kostenquote ausgeglichen werden. Allerdings war gleichzeitig auch das Kapitalanlageergebnis rückläufig.

Combined Ratio soll auf 93 Prozent sinken

Die Schaden-Kosten-Quote stieg im Jahr 2020 um 0,8 Prozentpunkte auf 96,3 Prozent.
Trotz alledem habe der Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung ein operatives Ergebnis "im Mittelfeld des Zielkorridors erwirtschaftet, wenn man die Verluste im Zusammenhang mit COVID-19 ausklammert", sagte Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE. Für 2021 erwartet er nach eigenem Bekunden "deutliche Fortschritte in Richtung einer Schaden-Kosten-Quote von 93 Prozent". Er verhehlte dabei nicht, dass man dafür bei der "Zeichnungsdisziplin und stetigen Produktivitätsverbesserungen" nicht nachlassen dürfe.

Starkes 4. Quartal rettete Jahresergebnis

Im vierten Quartal 2020 sank der Gesamtumsatz in der Schaden- und Unfallversicherung auf 12,7 Milliarden Euro gegenüber 13,1 Mrd. Euro noch in 2019. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte betrug das interne Wachstum damit -3,5 Prozent, getrieben von Allianz Partners, Italien und Euler Hermes. Trotz der bereits mehrfach benannten, negativen COVID-19-Effekte und des rückläufigen Umsatzvolumens sei das operative Q4-2020-Ergebnis im Vergleich zu 2019 um 2,4 Prozent auf 881 Millionen Euro gestiegen. Grund dafür war laut Allianz "ein deutlich höheres versicherungstechnisches Ergebnis". Insgesamt verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote im vierten Quartal 2020 um 2,2 Prozentpunkte auf 97,4 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. (haf)

Die Allianz schloss 2020 mit 140 Mrd. Euro Gesamtumsatz und 10,8 Mrd. Euro operativem Ergebnis ab. 2021 will der Konzern das Ergebnis wieder um eine gute Milliarde verbessern.
© Foto: Allianz
Mit seiner Amtsführung ist man in München zufrieden: Konzernlenker Oliver Bäte. Der Aufsichtsrat beschloss deshalb aktuell eine Aufstockung seiner Bezüge.
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