Der Versicherungskonzern Gothaer wuchs 2009 um drei Prozent und verbuchte knapp 4,1 Milliarden Euro Bruttobeiträge. Damit entwickelt sich das Unternehmen auf Marktniveau, welches vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit durchschnittlich + 3,1 Prozent beziffert wird. "Der Konzern wird die Finanzmarktkrise zum 31.12.2009 weitestgehend bilanziell verarbeitet haben", vermeldete Finanzvorstand Jürgen Meisch am Dienstag. Hintergrund sei die positive Entwicklung der Kapitalmärkte seit dem zweiten Quartal 2009. Der Jahresüberschuss wird mit 61 Millionen Euro voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen. Vor allem der hohe Zugang von Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung und gute Ergebnisse der Krankenversicherung haben laut Vorstandsvorsitzenden Dr. Werner Görg den Weg durch die Krise geebnet. "Wir haben uns in anspruchsvollem Marktumfeld solide behauptet", sagte er. Bewusst rückläufiges Kraftfahrtgeschäft Die Gothaer Allgemeine wird dieses Jahr laut Unternehmensangaben voraussichtlich um 0,9 Prozent weniger Beiträge verbuchen können. Konzernweit habe man im Jahreswechselgeschäft rund 3.000 Kraftfahrt-Risiken verloren, das seien weniger als in früheren Jahren, zeige aber den harten Wettbewerb innerhalb der Kfz-Sparte. "Ertragsmäßig hat uns der Rückgang des Autogeschäftes seit 2002 sehr gut getan", sagte Dr. Görg. Von ehemals 44 Prozent Anteil der Prämien der Gothaer Allgemeinen sei man heute auf einem Level von nur noch 19 Prozent. Zudem habe man sich von der Ansicht verabschiedet, Kfz-Policen seien ein Türöffner-Geschäft, da viele Autofahrer nur diese eine Kraftfahrtpolice besaßen. Stagnierende Aussichten für 2010 Für 2010 lege die Gothaer Wert auf ein "umfassendes Risikomanagement" und beschäftige sich intensiv mit denkbaren Szenarien wie Rezession, Hyperinflation oder einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase, um direkt mit den richtigen Maßnahmen zu agieren. "2010 rechnen wir mit Beitragseinnahmen auf dem Niveau von 2009", fasste Dr. Görg zusammen. (tl)
Bilanz: Gothaer lässt Finanzkrise hinter sich

Der Kölner Versicherer steigerte die Beiträge um drei Prozent. Den Aussagen des Finanzvorstands zufolge habe Gothaer die Finanzkrise laut der Bilanz weitestgehend verarbeitet. Das Kraftfahrgeschäft zeigte sich erneut als hart umkämpft.