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Halbzeitbilanz 2011: Weiterhin zu viele Tote und Verletzte auf deutschen Straßen

26.08.2011 16:29 Uhr
Halbzeitbilanz 2011: Weiterhin zu viele Tote und Verletzte auf deutschen Straßen
Auf deutschen Straßen kracht es wieder massenhaft, die Zahl der Verletzten und Toten bei allen Fahrzeugarten steigt deutlich. Dieses Bild entstand am 20. Mai 2011, als bei Frankfurt/M. ein Tanklastzug ungebremst auf der Autobahn in das Heck eines stehenden Sattelzuges fuhr. Die Folgen für den Fahrer sind unübersehbar.
© Foto: Presse + PR Pfauntsch

Nach Jahrzehnten kontinuierlichen Rückgangs sterben in diesem Jahr wieder deutlich mehr Menschen auf deutschen Straßen. Auch die Zahl der Unfallverletzten steigt erkennbar. Dass indes die Zahl der erfassten Unfälle rückläufig ist, bleibt angesichts der gestiegenen Risiken für Leib und Leben bestenfalls eine Randnotiz von untergeordneter Bedeutung.

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1.809 Menschen kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 in Deutschland bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 141 Personen oder 8,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2010. Fast genauso hoch war die Zunahme bei den Verletzten mit 8,1 Prozent auf etwa 182.800 Personen. Fast zur Makulatur wird dabei die weitere Erkenntnis, dass die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres insgesamt weniger Unfälle aufnehmen musste als im ersten Halbjahr 2010. Mit einer Gesamtzahl von rund 1,12 Millionen verringerte sich die Zahl der Unfälle in diesem Zeitraum um 2,1 Prozent. Davon gab es bei 980.000 Unfällen ausschließlich Sachschaden (- 3,5 Prozent), bei 142.900 Unfällen (+ 8,8 Prozent) kamen Personen zu Schaden. Die Entwicklung des Unfallgeschehens im ersten Halbjahr 2011 führt das Statistische Bundesamt Wiesbaden "zum Teil auf sehr unterschiedliche Witterungsbedingungen im Vergleich zum Vorjahr zurück". Todesrisiko in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt am höchsten In elf von 16 Bundesländern starben von Januar bis Juni 2011 mehr Menschen bei Straßenverkehrsunfällen als im ersten Halbjahr 2010. Besonders stark war die Zunahme in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 29 Prozent. Bezogen auf eine Million Einwohner kamen im ersten Halbjahr 2011 durchschnittlich 22 Straßenverkehrsteilnehmer ums Leben. Das größte Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, bestand in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Mecklenburg-Vorpommern mit 43 Getöteten je einer Million Einwohner, gefolgt von Brandenburg mit 36 und Sachsen-Anhalt mit 35. Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die Werte in den drei Stadtstaaten, die aber aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen. Ebenfalls niedrig war das Risiko in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein mit jeweils 16 Getöteten je einer Million Einwohner. Dramatische Entwicklung bei Jugendlichen und Zweiradlenkern Für den Zeitraum Januar bis Mai 2011 liegen mittlerweile schon tiefer gegliederte Ergebnisse vor. Diese zeigen, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres vor allem wesentlich mehr Benutzer von Motorzweirädern im Straßenverkehr ums Leben kamen (+ 32 Prozent). Auch bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren gab es einen starken Anstieg der Getöteten. Nachdem in den letzten beiden Jahren in dieser Altersgruppe eine besonders positive Entwicklung zu verzeichnen war, starben in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 20 Jugendliche mehr durch einen Unfall als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (+ 63 Prozent). Im Monat Juni 2011 erfasste die Polizei in Deutschland rund 193.900 Straßenverkehrsunfälle, 1,9 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Bei rund 29.200 Unfällen mit Personenschaden (- 5,1 Prozent) wurden 344 Menschen tödlich verletzt, 12 Personen weniger als im Juni 2010. Die Zahl der Verletzten ist um 3,8 Prozent auf etwa 37.100 zurückgegangen. (wkp)

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