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Naturgefahren weltweit: Massiver Kostenanstieg

01.07.2024 18:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
50 bis 80 Prozent der versicherten Schäden durch Naturkatas­trophen werden durch Stürme verursacht.
50 bis 80 Prozent der versicherten Schäden durch Naturkatas­trophen werden durch Stürme verursacht.
© Foto: Krzysztof Kotkowicz/Unsplash.com, severe-weather.eu

Laut der Swiss Re stiegen die Kosten für Elementarschadenereignisse pro Jahr in der letzten Dekade um fünf bis sieben Prozent per anno. Bis 2034 rechnet man mit einer Verdoppelung der Schäden.

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Zum vierten Mal in Folge haben 142 Erdbeben, Überschwemmungen und schwere Stürme 2023 wirtschaftliche Gesamtschäden in Höhe von über 100 Milliarden US-Dollar verursacht.

Laut den Experten des weltweit zweitgrößten Rückversicherers Swiss Re war das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien das teuerste Einzelereignis (rund 6,2 Mrd. Dollar). 85 Prozent der versicherten Schäden wurden im vergangenen Jahr in den USA verzeichnet, die stärksten Zuwächse jedoch in Europa. Seit 1994 steigen die Kosten durch Naturkatastrophen pro Jahr im einstelligen Prozentbereich, für die kommenden zehn Jahre rechnen die Versicherungsmathematiker mit einer wahren Schadenexplosion: Bis zu 200 Milliarden US Dollar könnten 2034 zu Buche schlagen. Bedenklich ist dies vor allem deshalb, da die Schäden schon in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen sind als das weltweite Bruttoinlandsprodukt. Die aktuell hohe Inflation lässt die Kosten weiter in die Höhe schnellen.

Kostentreiber Hagel

Mit 142 aufgezeichneten Naturkatastrophen war das vergangene Jahr auch von einer hohen Frequenz geprägt und stellte einen neuen Rekord an versicherten Elementarschadenereignissen auf. Mindestens 30 davon wurden als mittelschwer eingestuft und verursachten somit Schäden zwischen einer und fünf Milliarden US Dollar – ein Plus von 7,5 % seit 1994.

Neben tropischen Zyklonen haben sich vor allem Gewitterstürme und Hagelschläge als Kostentreiber etabliert: 50 bis 80 Prozent der versicherten Schäden werden von Hagelunwettern verursacht, mit steigendem Risiko in Zentraleuropa (Deutschland, Italien und Frankreich). Mit 64 Milliarden Dollar gingen fast zwei Drittel der Schäden auf das Konto von Stürmen, insgesamt waren 108 Mrd. angefallen.

Gegensteuern notwendig

Um den steigenden Temperaturen und den dadurch häufigeren und intensiveren Extremwetterlagen etwas entgegensetzen zu können, seien eine Abmilderung der Folgen und eine Anpassung an die aktuellen Klimagegebenheiten unabdingbar, heißt es im aktuellen Klimabericht der Swiss Re. Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum führen unausweichlich auch dazu, dass die Schäden rapide ansteigen, wenn Naturkatastrophen urbane Gebiete treffen. Dazu kommt der Trend, relativ empfindliche Technik, etwa Solaranlagen, den Naturgewalten vergleichsweise schutzlos auszusetzen.

Daten teilen

Als Gegenmaßnahmen schlägt der Rückversicherer die Durchsetzung strikterer Bauvorschriften, das Errichten von Deichen und Rückhaltebecken und vor allem das – wo durchsetzbar – Verbot von Baugenehmigungen in Regionen mit bekanntermaßen hohem Gefahrenpotenzial in Sachen Erdbeben oder Überschwemmungen vor. Zudem sollten Rück- und Erstversicherer sowie Politik vorhandendes Datenmaterial austauschen, um Risiken möglichst früh realistisch einschätzen und abwenden zu können.   

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