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Nicht jede Sparte macht Versicherer froh

16.02.2007 02:45 Uhr
sm_unfallszene
© Foto: GDV

Marktaussichten im KV-Bereich negativ / Höhere Ausgaben für Kundenbindung erwartet

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In einer detaillierten Auswertung ihrer Studie "Insurance Trend" fand Steria Mummert Consulting heraus, dass nicht alle Sparten in gleicher Weise von der insgesamt eingetrübten Stimmung betroffen sind. So stellen sich die Marktaussichten für das erste Halbjahr 2007 im Lebensversicherungs- sowie Nicht-Lebensversicherungsgeschäft weiterhin positiv dar, wenn auch mit stark sinkender Tendenz. Die Marktaussichten im Krankenversicherungsbereich werden dagegen erstmals negativ eingestuft: Im November 2006 lag das Stimmungsbarometer bei einem Wert von minus 0,13. Eineinhalb Jahre zuvor lag die Bewertung noch bei plus 0,35, verlor aber in der Folge stetig an Wert. Vor allem die Gesundheitsreform dürfte maßgeblich zu den unsicheren Marktaussichten beigetragen haben. Für einen zusätzlichen Negativeffekt sorgt laut den Experten die weitere Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze, die zu rückläufigen Neukundenzahlen bei den privaten Krankenversicherern führen werde. Für einen Wechsel in die private Krankenversicherung muss das Einkommen künftig drei Jahre hintereinander über 47.700 Euro liegen. Damit hat sich die Beitragsbemessungsgrenze gegenüber 2006 um 450 Euro erhöht. Zudem sieht die Gesundheitsreform vor, dass alle bislang nicht versicherten Bürger einen Anspruch auf Krankenversicherungsschutz erhalten. Dadurch könnte das Kostenrisiko der Versicherer ansteigen. So können sich Personen ohne Versicherung, die früher in der privaten Krankenversicherung (PKV) waren oder dieser zuzuordnen sind, in einem neuen Basistarif der PKV versichern. Risikozuschläge sind nicht erlaubt und es darf niemand abgelehnt werden, der sich im Basistarif versichern will. Dazu gehören Selbstständige, die sich nach einer Pleite nicht weiter privat versichern und nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkonnten. Kundenbindung kostet auch in der Assekuranz richtig Geld Ein Trend, der alle Versicherer gleichermaßen erfasst, sind steigende Aufwendungen für die Kundenbindung in den nächsten zwölf Monaten. Wie schon in den Jahren zuvor rechnen die Umfrageteilnehmer hier mit höheren Ausgaben, um der Wechselbereitschaft der Kunden entgegenzuwirken. Zudem erwartet die Branche größere Budgets für Marketing und Kommunikation. Auch eine Ausweitung des Produktangebotes sowie Investitionen in Informationstechnologien werden im Laufe des Jahres 2007 mehrheitlich angestrebt. Dagegen hat sich die Tendenz zum Ausbau des eigenen Vertriebs abgeschwächt. Gegenüber Mai 2006 sank der Mittelwert um 33 Prozent und liegt damit bei 0,48. Die Konsolidierung bleibt ebenfalls ein Thema: Fast 39 Prozent der Befragten rechnen mit einer sinkenden Zahl von Mitarbeitern innerhalb der nächsten zwölf Monate. Damit sinkt der Mittelwert von minus 0,21 im Mai 2006 auf aktuell minus 0,27. Dass die Versicherungsbranche mitten in der Konsolidierungsphase steckt, lasse sich auch daran erkennen, dass Maßnahmen zur Senkung der operativen Kosten stark an Bedeutung gewonnen haben. Mit einer Zustimmung von 70 Prozent bleibe allerdings die Kundenbindung die wichtigste Herausforderung für die Entscheider, hieß es. Maßnahmen zur Senkung von Schadenquoten sowie der Ausbau strategischer Partnerschaften haben hingegen für die Führungskräfte stark an Priorität verloren. In beiden Fällen betrug der Rückgang mehr als 30 Prozent. Bedauerlicherweise weist die aktuelle Studie keine Einzelergebnisse zur Kraftfahrt-Versicherung aus. Nach Einschätzung von AUTOHAUS-SchadensManager dürfte aber gerade dieses Geschäftsfeld, das immerhin von rund 120 Gesellschaften betrieben und häufig als "Türöffner" für weitergehende Cross-Selling-Policierungen gesehen wird, nicht unwesentlich an der schlechten Stimmung in der gesamten deutschen Versicherungsbranche mit beteiligt sein. (wkp)

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