640 Menschen kamen in den ersten drei Monaten 2014 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Das waren 26 Menschen oder 4,2 Prozent mehr als in den Monaten Januar bis März 2013. Die Zahl der Verletzten ist ebenfalls gestiegen, und zwar gleich um 14,6 Prozent auf 79.900.
Niedersachsen mit deutlichem Anstieg, Brandenburg stark rückläufig
Für die im Vergleich zum ersten Quartal 2013 schlechte Bilanz trug wesentlich ein um 17,9 Prozent höherer Anteil von Verkehrstoten (+ 25) in Niedersachsen mit bei. Jeweils sieben tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer mehr verzeichneten auch die Bundesländer Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt von Thüringen (+ 5), Sachsen (+ 4) und Berlin (+ 3).
Einen dagegen erfreulichen Rückgang an Verkehrstoten im Vergleich zum Vorjahres-Quartal gab es in Brandenburg (– 12) und Rheinland-Pfalz (– 9). Auch in Baden-Württemberg (– 7), im Saarland (– 4), in Bayern und Nordrhein-Westfalen (jeweils – 3) nahm die Zahl der bei Unfällen tödlich verunglückten Personen ab.
Fast 200 Tote alleine in Bayern und Niedersachsen
Die meisten Toten verzeichnete in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres allerdings wie im Vorjahres-Vergleichszeitraum der große Flächenstaat Bayern (104), gefolgt von Niedersachsen (94), Nordrhein-Westfalen (90), Baden-Württemberg (82), Hessen (50), Sachsen (42), Sachsen-Anhalt (29), Brandenburg (27), Rheinland-Pfalz (24), Thüringen (23), Schleswig-Holstein (20), Mecklenburg-Vorpommern (19), Berlin (11) und Saarland (6).
Weitere 19 Verkehrstote, mit denen Destatis insgesamt auf 640 tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer kommt, resultieren nach offiziellen Angaben aus Nachmeldungen, die derzeit den jeweiligen Ländern noch nicht endgültig zugeordnet werden können, sowie aus Schätzungen für die Stadtstaaten Bremen und Hamburg, von denen noch keine Werte vorliegen.
Knapp 550.000 Unfälle insgesamt
Insgesamt erfasste die Polizei im ersten Quartal 2014 rund 545.600 Unfälle, das sind 2,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Darunter waren 483.800 Unfälle (– 4,2 Prozent), bei denen ausschließlich Sachschaden festgestellt wurde, und 61.800 Unfälle (+ 16,7 Prozent), bei denen mindestens eine Person verletzt wurde.
Ohne echten Winter ist der Verkehr gefährlicher
Genauere Hintergründe für diese Unfallentwicklung liegen dem Wiesbadener Bundesamt derzeit nach eigenem Bekunden noch nicht vor. Allerdings dürften die im Vergleich zum Vorjahr milden Witterungsbedingungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres zur höheren Zahl der Verkehrstoten und Verletzten beigetragen haben, mutmaßen die Statistiker.
Gutes Wetter führe erfahrungsgemäß dazu, dass mehr ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs sind. Damit steige tendenziell die Unfallschwere. Umgekehrt sei es bei ungünstiger Witterung: Hier würden häufig mehr Unfälle gezählt, diese seien aber weniger folgenschwer. (wkp)
Quartalsbilanz: Wieder mehr Tote und Verletzte auf deutschen Straßen

Der deutsche Straßenverkehr ist im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gefährlicher geworden: 4,2 Prozent mehr Unfalltote und sogar 14,6 Prozent mehr Verletzte weist das Statistische Bundesamt Wiesbaden in seiner neuesten Bilanz aus.