Unterstützen will der Stuttgarter Prüfkonzern mit seinen unternehmenseigenen Bereichen Unfallforschung und Technology Center vor allem die Arbeitsgruppe Lkw-Sicherheit. Gleichzeitig will Dekra zu den Anstrengungen von Euro NCAP in Sachen Nutzfahrzeugsicherheit beitragen, indem sie Unfalldaten, Testergebnisse und Erkenntnisse ihrer Forschung einbringen.
Seit seiner Gründung vor mehr als 90 Jahren setze sich das Unternehmen für die Sicherheit von Nutzfahrzeugen ein, sagte Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH. "Als Euro NCAP auf der Suche nach Unterstützung im Bereich der Lkw-Sicherheit war, gab es deshalb für uns keinen Zweifel, dass wir uns für das gemeinsame Ziel mit einbringen."
Michiel von Ratingen, Generalsekretär von Euro NCAP, freute sich über die neue Partnerschaft und erläuterte, dass "die jüngsten Fortschritte in Sachen Fahrzeugsicherheit sowohl aktive Sicherheitssysteme umfassen, die Unfälle verhindern helfen, als auch passive Systeme, die Unfallfolgen abmildern. Diese Systeme seien auch für Nutzfahrzeuge verfügbar. Allerdings stünden viele Transporter und Lkw bei der Sicherheit hinter den von Euro NCAP bewerteten Pkw zurück. Dekra könne allerdings "erstklassige technische Unterstützung bieten, um Test- und Bewertungsmethoden zu entwickeln".
Die Dekra Unfallforschung, angesiedelt in der Konzern-Zentrale in Stuttgart, bringe mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung mit. Seit 1978 analysiere das Team reale Unfallsituationen, um daraus Schlussfolgerungen für die Verkehrssicherheit abzuleiten. Neben der eigenen Unfalldatenbank, die sich aus Gutachten-Infos der Dekra Unfallanalytiker speist, arbeite die Unfallforschung auch mit weiteren Datenbanken wie GIDAS (German In-Depth Accident Study) und IRTAD (International Road Traffic Accident Database).
Ebenso wie bei anderen Projekten – so dem jährlichen Verkehrssicherheitsreport –werden die Unfallexperten des Prüfkonzerns bei ihrer Unterstützung für Euro NCAP eng mit weiteren Abteilungen, allen voran den Kollegen im Dekra Technology Center zusammenarbeiten. Auf dem Testgelände am Lausitzring in Klettwitz (Brandenburg) und im Crash Test Center in Neumünster (Schleswig-Holstein) bietet das Technology Center die zerstörende und zerstörungsfreie Prüfung von Komponenten und Gesamtfahrzeugen aller Klassen, ebenso wie die Prüfung von Infrastruktureinrichtungen.
"Auf unserem 540 Hektar großen Testgelände in Klettwitz haben wir ein optimales Umfeld, um neue Testprozeduren für Fahrerassistenzsysteme unter sicheren Rahmenbedingungen zu entwickeln. Es ist auch geeignet für schwere Nutzfahrzeuge", so Fehlauer. Ziel sei, durch die eigene Mitarbeit "die Bemühungen von Euro NCAP in Sachen Lkw-Sicherheit spürbar voranbringen zu können". (wkp)