Die K&L-Betriebe konnten demnach im Jahr 2018 Zuwächse beim Gesamtumsatz (+11,7 Prozent) auf über 1,8 Millionen Euro verzeichnen, jedoch ging deren operatives Ergebnis um 3,7 Prozent auf rund 84.000 Euro vom Gesamtumsatz zurück. Positiver sah es bei den teilnehmenden Unternehmen im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau aus: Hier verbesserte sich der Umsatz auf annähernd 5,5 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich 0,7 Prozentpunkten über dem Vorjahreswert von rund 74.000 Euro.
ZKF-Präsident Peter Börner erklärte dazu: "Der Fahrzeugneubau hat sich im Jahr 2018 im Gegensatz zur Fahrzeug-Reparatur verbessert." Dies sei auf die positive Entwicklung der Betriebsleistung im Handwerk von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. Darüber hinaus optimierten die Unternehmen ihre Auslastung und erzielten einen um 20,9 Prozent verbesserten Umsatz je produktiv Beschäftigtem.
Schadenslenkung drückt auf Ergebnisse
Der ZKF zeigt sich ferner überzeugt, dass sich der Trend zur Schadenslenkung weiter verstärken werde und sich die Auswirkungen bei den instandsetzenden Fachbetrieben bereits in den aktuellen Ergebnissen zeigen: "Eine Ursache dürfte in der Schadenslenkung durch die Versicherer liegen, deren Umsatzversprechen sich viele Betriebe mit deutlichen Preiszugeständnissen, verbunden mit einer geringeren Rendite, erkauft haben", so ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. In der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung sorgte die Schadenslenkung laut Branchenbericht dafür, dass sich nicht nur die Anzahl der unproduktiven Mitarbeiter erhöhte, sondern auch die Gesamtanzahl der Mitarbeiter in den K&L-Betrieben um 10,3 Prozent zunahm.
Mehr Mitarbeiter in den Betrieben
"Dieses positive Ergebnis in Zukunft zu erhalten, wird sehr schwierig werden, da qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden und zu halten sich weiter verschärfen wird“, unterstreicht Aukamm. Betriebe müssten auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne und geldwerte Zusatzleistungen bieten. Der ZKF unterstütze die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen, aber auch mit Kooperationen von Jobbörsen.
Personalkosten steigen weiter
Die Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus beschäftigten 2018 durchschnittlich 35 Mitarbeiter, davon waren 22,9 Mitarbeiter produktiv im Betrieb tätig. Die Personalkosten betrugen im betrieblichen Durchschnitt 1,4 Millionen Euro, also 25,9 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Reparaturfachbetriebe beschäftigten im Durchschnitt dagegen 17,1 Mitarbeiter, davon 10,6 produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten stieg gegenüber dem Vorjahreswert auf 706.470 Euro (39,1 Prozent) des Gesamtumsatzes an.
SVS steigen zu langsam
Die Stundenverrechnungssätze (SVS), die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt, unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. Durchschnittlich lag der SVS 2018 in der Karosserie-Instandsetzung bei 108,57 Euro (2017: 102,13 Euro) sowie bei 114,75 Euro (2017: 109,96 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz pro Stunde. Trotz der leicht steigenden SVS waren diese aus Sicht des ZKF "noch zu niedrig, da die vom gesteuerten Geschäft abhängigen Unternehmen zunehmend an Rendite einbüßen".
Bei den herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaufachbetrieben kalkuliert jedes Unternehmen seinen eigenen SVS selbst, um Angebote am Markt abzugeben. Dies hänge mit der Wettbewerbssituation zusammen. (wkp)