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Vehiculum-Mitgründer im Interview: "Wollen führender Anbieter von monatsbasierter Mobilität werden "

15.08.2019 13:24 Uhr
Vehiculum-Mitgründer im Interview: "Wollen führender Anbieter von monatsbasierter Mobilität werden "
Lukas Steinhilber, Mitgründer und CEO von Vehiculum.
© Foto: Vehiculum

Durch Leasing-Aktionen mit Partnern wie Lidl hat Vehiculum von sich Reden gemacht. Nun steigt das Start-up ins Privatkundengeschäft ein. Mitgründer Lukas Steinhilber sprach mit AUTOHAUS über die Beweggründe und die Rolle des Handels.

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Von Online-Redakteur Andreas Heise

Richtete sich Vehiculum bisher an Geschäftskunden, können nun auch Privatkunden Leasing-Angebote auf der Online-Plattform vergleichen und abschließen – Haustürlieferung inklusiveZum Start stehen Tausende Modelle von über 20 Herstellern und Leasingbanken zur Auswahl. Im Interview mit AUTOHAUS äußert sich Lukas Steinhilber, CEO und Mitgründer des Start-ups, über die Hintergründe.

AUTOHAUS: Was waren die Gründe für den Einstieg ins Privatkundengeschäft?

Lukas Steinhilber: Leasing ist bei privaten Neuwagenkäufern inzwischen so beliebt wie die klassische Finanzierung. Nachdem wir mehrere Jahre lang Erfahrungen im Geschäftsleasing gesammelt haben, war es daher ein logischer Schritt, unser Angebot für ganz Deutschland zugängig zu machen. Das "Lidl-Auto" hat uns dann auch gezeigt, dass der Markt für privates Leasing reif ist, und uns dazu bewogen, unsere Plattformerweiterung noch schneller anzugehen. Neben einer erweiterten Zielgruppe haben wir dadurch nun auch mehr Möglichkeiten, unsere Marke aufzubauen und zum führenden Anbieter von monatsbasierter Mobilität zu werden.

AH: Was bedeutet der Einstieg für den Handel? - Wie kann er partizipieren?

L. Steinhilber: Unser Geschäftsmodell fußt auf der Kooperation mit dem Handel. Auch wenn man bei den Herstellern in letzter Zeit immer wieder vereinzelte Gehversuche im Direktvertrieb beobachten kann, glauben wir, dass dessen flächendeckender Einzug noch dauern wird. Währenddessen profitieren unsere Handelspartner von unserem Service, indem sie mit uns neue Kunden gewinnen und dadurch ihre Absatzzahlen maximieren können.

AH: Mit wie vielen Händlern arbeiten Sie hier aktuell zusammen?

L. Steinhilber: Wir arbeiten mit den meisten großen Autohandelsgruppen in Deutschland zusammen.

AH: Welche Kosten entstehen einem Händler, der mit Ihnen kooperiert? 

L. Steinhilber: Wir bekommen eine abschlussbasierte Provision, aber monatliche Kosten, eine Startgebühr oder ähnliches gibt es bei uns gar nicht.

AH: Wer liefert die Autos vor die Tür? – Der Händler?

L. Steinhilber: Wir arbeiten in Sachen Logistik mit großen, spezialisierten Dienstleistern zusammen, die ihr Handwerk beherrschen. Wichtig für uns ist: Wir wollen den Aufwand für unsere Partner im Handel so gering wie möglich halten und zudem schauen, wie wir die Logistikkosten in Grenzen halten. Da wir festgestellt haben, dass die großen Volumina unsere Händler teilweise vor logistische Probleme gestellt haben, erproben wir seit geraumer Zeit ein neues Logistikkonzept mit unseren Partnern, bei dem die Auslieferung der Fahrzeuge direkt vom Zwischenlager an den Kunden erfolgt. Das funktioniert schon ziemlich gut und entsprechend wollen wir das auch weiter ausbauen.

AH: Sie werben mit einem volldigitalisierten Bestellprozess und damit, dass der Gang ins Autohaus entfällt – inwieweit hat der stationäre Handel aus Ihrer Sicht noch eine Daseinsberechtigung?

L. Steinhilber: Unser Geschäft basiert auf der Kooperation mit dem Handel, da alle unsere Fahrzeuge vom Händler bestellt beziehungsweise bereitgestellt werden. Insofern sind auch wir vom stationären Handel abhängig und freuen uns über die starken Partner an unserer Seite. Doch die Rolle des Autohändlers wird sich in den kommenden zehn Jahren stark verändern, davon sind wir überzeugt. Deshalb arbeiten wir daran, unseren Partnern bei diesem Wandel mit allen Mitteln helfend zur Seite zu stehen. Ganz unabhängig davon wird es auch in zehn Jahren noch Menschen geben, deren digitale Affinität gering ist und die sich ihr Fahrzeug lieber vor Ort anschauen.

AH: Wie sehen Sie auf dem neuen Markt ihre Chancen im Vergleich zu den Mittbewerbern? Wo unterscheiden Sie sich?

L. Steinhilber: Unser Ansporn ist es, Neuwagenkäufern alle zur Entscheidung notwendigen Tools und Informationen zur Verfügung zu stellen. Anschließend sollen sie das passende Angebot dann auch gleich bei uns abschließen können. Deshalb investieren wir besonders viele Ressourcen in Software, mit der wir die aus dem E-Commerce bekannten Standards auch beim Leasing einführen. Dazu zählen etwa die unmittelbare Vergleichbarkeit von Angeboten, der digitale Prozess, durch den die Bestellung eines Autos so einfach gestaltet wird wie die eines Handyvertrags und natürlich der persönliche Service durch unsere eigens geschulten Mitarbeiter. Außerdem bieten wir unseren Kunden optionale Services wie eine 1-Klick-Versicherung und Service-Pakete. Abgerundet wird das Ganze durch die Zulassung und Haustürlieferung unserer Fahrzeuge, die bei uns bereits inklusive ist.

AH: Planen Sie auch weiterhin medienwirksame Leasing-Aktionen, wie es sie beispielsweise mit Lidl gegeben hat?

L. Steinhilber: Die Aktion mit Lidl hat uns viele neue Möglichkeiten eröffnet, mit Organisationen und Unternehmen aus der Automobilbranche zusammenzukommen und neue Kooperationen zu erörtern. Wir sehen hier viel Potenzial und freuen uns daher auf mögliche kommende Kooperationen.

AH: Abo-Modelle sind nach Ihren Angaben aktuell noch zu spezifisch für eine breite Öffentlichkeit – was sind die größten Hürden?

L. Steinhilber: Wir halten das Konzept für grundsätzlich interessant und verfolgen entsprechende Entwicklungen mit Interesse. Allerdings sind entsprechende Angebote im Vergleich etwa zum Leasing noch sehr teuer und finden daher hauptsächlich bei besser situierten Menschen Anklang. Außerdem ist es fraglich, ob Kunden ihr Fahrzeug wirklich so oft wechseln wollen. Hinzu kommt bei den meisten Anbietern eine ziemlich eingeschränkte Auswahl an Modellen.

AH: Sie sehen sich als Mobilitätsanbieter für alle, nicht als reine Leasing-Plattform – gibt es weitere Pläne zum Ausbau des Unternehmens?

L. Steinhilber: Grundsätzlich schauen wir uns alle neuen Konzepte an, die auf einer monatlichen Rate basieren und arbeiten fortwährend an der Erweiterung unseres Angebots. Die Öffnung unserer Plattform für alle Interessenten in Deutschland war ein wichtiger Schritt in Richtung eines Mobilitätsanbieters für alle, aber dabei wird es selbstverständlich nicht bleiben. Wie genau die weiteren Pläne aussehen, kann ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Grundsätzlich streben wir allerdings die Integration weiterer Mobilitätsformen und auch eine Internationalisierung unseres Angebots an.

AH: Herr Steinhilber, herzlichen Dank!

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