Im Mai stieg das Rabatt-Niveau im deutschen Automarkt auf 17 Prozent Preisvorteil gegenüber den offiziellen Listenpreisen der Autohersteller. Dies geht aus der aktuellen Studie des Center Automotive Research (CAR) hervor. Gegenüber dem Monat April erhöhten sich bei den "offenen Aktionen" – also alle offiziellen, von den Herstellern bundesweit angebotenen Preisvorteile für Neuwagen wie etwa Sondermodelle, Sonderzinsen, Eintauschprämien sowie Händlerrabatte und Preisvorteile bei Quasi-Neuwagen – die Rabatte leicht. Deutlich mehr Volumenmodelle würden in offenen Aktionen mit Rabatten über 15 Prozent angeboten. Zusätzlich hätten die Eigenzulassungen zugenommen. Im Mai erfasste die Studie 232 solcher Aktionen, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat entspricht. Die Anzahl der Aktionen mit Rabatten von über 15 Prozent sei ebenfalls gestiegen. VW Polo, Sharan und Passat sind laut Studie im Mai mit hohen Preisvorteilen durch Sondermodelle, Finanzierungen und Gebrauchtwagen-Eintauschprämien ins Angebot genommen worden. Auch Toyota sei mittlerweile mit hohen Kundenvorteilen im Leasing-Bereich im Markt. Dabei sei der Auris erst ein Jahr im Markt und würde bereits jetzt in Leasingangeboten mit 17 Prozent unter Preisliste bei den offenen Aktionen angeboten. Die höchsten Rabatte gebe mit 38,6 Prozent nach wie vor Citroën. Insgesamt sechs Modelle der Franzosen würden mit Rabatten über 30 Prozent angeboten. Wie bereits berichtet entfielen im April laut KBA auf den Handel 57.795 Neuanmeldungen (plus 11,4 Prozent). Die Zahl der Herstellerzulassungen erhöhte sich stark um über 40 Prozent auf 30.340. Damit habe das Ansteigen der Eigenzulassungen ebenfalls zum Anstieg des Rabattniveaus beigetragen, heißt es in der Studie. Zukünftig noch intensivere Rabattkämpfe erwartet VW habe 61.483 Eigenzulassungen (Händler und Hersteller) in den ersten vier Monaten getätigt, was knapp 30 Prozent der VW-Zulassungen entspricht. Dabei seien die Zulassungen auf Händler zurückgegangen, während die Zulassungen des Herstellers VW in den ersten vier Monaten gegenüber der Vergleichsperiode 2006 um 21.997 Fahrzeuge oder 96 Prozent gestiegen sei. Auch bei Opel stieg die Zahl der Eigenzulassungen auf 40,9 Prozent (38.186 Neuwagen) in den ersten vier Monaten. Eine ähnliche Situation zeige sich bei Mercedes, Audi, Renault, Seat und Nissan. "Insbesondere die großen Preissprünge bei den Kraftstoffen haben zu größerer Käuferverunsicherung geführt", urteilen die Experten. Diese Verunsicherung werde auch in den Folgemonaten erhalten bleiben. Für Juni erwartet CAR, dass die Rabatte und Incentives fortgesetzt auf ihrem hohen Niveau bleiben. Die stark gestiegenen Kraftstoffpreise werden nach Einschätzung Dudenhöffers den Rabattwettbewerb im deutschen Automarkt intensivieren. (tk) Weitere Details finden Sie zum Download in der nachstehenden Box.
- CAR-Studie: durchschnittliche Rabatte (57.5 KB, IMAGE/JPEG)
- CAR-Studie: offene Aktionen Mai 08 (398.4 KB, IMAGE/JPEG)
- CAR-Studie: Entwicklung der Eigenzulassungen (148.7 KB, IMAGE/JPEG)
W.R.