Die US-Amerikaner gönnen sich mit dem Abklingen der Wirtschaftskrise neue Autos. Nachdem die Arbeitslosigkeit langsam zurückgeht und die Menschen wieder mehr Geld in der Tasche haben, sind die Verkaufszahlen zu Jahresbeginn nach oben geschnellt. Besonders beliebt waren wie zu Vorkrisenzeiten die spritschluckenden Pick-up-Trucks und Geländewagen. "Januar war ein guter Monat", sagte der US-Verkaufschef von Branchenprimus General Motors, Don Johnson, am Dienstag in Detroit.
Die Autokonzerne vermeldeten fast durch die Bank prozentual zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahresmonat. Nach Angaben des Marktforschers Autodata stiegen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17 Prozent auf 820.000 Wagen landesweit. Auffallend dabei war, dass vor allem Privatleute zuschlugen, wie GM und Ford unisono anmerkten. Bislang war die Erholung auf dem US-Automarkt eher von den Firmenkunden und hier speziell von den Autovermietern getragen worden. Die Hersteller räumen den Flottenbetreibern jedoch hohe Rabatte ein, was den Profit schmälert.
Marktführer GM verkaufte knapp 179.000 Wagen im Januar (plus 22 Prozent), Ford kam auf gut 127.000 Autos (plus 13 Prozent), Chrysler als kleinster der "Big Three" wurde mehr als 70.000 Wagen los (plus 23 Prozent). Die meistverkauften Wagen waren bei allen dreien die großen Pick-up-Trucks: Chevrolet Silverado, Ford F-Serie bzw. Dodge Ram. Die Verkaufszahlen schnellten hier um bis zu 30 Prozent nach oben. Insgesamt stiegen die Verkäufe der "Light Trucks" um 29 Prozent, während die Pkw um lediglich sieben Prozent zulegten. Mehr als jeder zweite verkaufte Wagen in den Vereinigten Staaten ist damit ein Dickschiff.
Von diesem Trend profitieren auch die deutschen Autobauer. So konnte Mercedes die Verkäufe seiner großen M- und GL-Geländewagen um bis zu 29 Prozent steigern. Der bayerische Rivale BMW vervierfachte nach einem Modellwechsel beinahe den Absatz seines X3 und schlug auch deutlich mehr X5 los. Beide Konzerne fertigen ihre Geländewagen direkt vor Ort. Senkrechtstarter Audi, der die Wagen importiert, wurde bis zu 60 Prozent mehr Q5 und Q7 los.