Trotz anhaltender globaler Unsicherheiten hat TÜV Süd im Geschäftsjahr 2024 alle selbstgesteckten Ziele erreicht. Der Umsatz stieg um 9,2 Prozent auf 3,429 Milliarden Euro, wie der Prüfkonzern am Mittwoch in München bekannt gab. Das EBIT blieb mit 216,6 Millionen Euro nahezu stabil (2023: 217,7 Millionen Euro).
"Im Geschäftsjahr 2024 sind wir weltweit gewachsen und haben alle Zielgrößen aus unserer Prognose erreicht", sagte Vorstandschef Johannes Bussmann. Die erfolgreiche Entwicklung sei keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis gezielter Investitionen und klarer strategischer Fokussierung.
Wachstum in allen Segmenten und Regionen
Der Umsatz wurde gleichmäßig von den drei Konzernsegmenten getragen. Den höchsten Zuwachs erzielte das Industry-Segment mit einem Plus von 10,2 Prozent auf 1,138 Milliarden Euro. Dahinter rangierten das Mobility-Geschäft (plus 10,1 Prozent auf 1,182 Milliarden Euro) und die Certification-Sparte (plus 6,8 Prozent auf 1,122 Milliarden Euro).
Besonders in der Region Asia wuchsen die Erlöse mit 13,3 Prozent überdurchschnittlich stark. Wichtigste Region war erneut Europa inklusive Deutschland. "In der Region Europe erwirtschafteten wir im Jahr 2024 mit 2,606 Milliarden Euro rund drei Viertel unseres Konzernumsatzes“, berichtete Finanzvorständin Sabine Nitzsche.
Investitionen in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neue Märkte
2024 investierte TÜV Süd nach eigenen Angaben rund 150,5 Millionen Euro in Digitalisierung, Infrastruktur und Transformation. Dazu gehören die Forward-Initiative sowie das unternehmenseigene OPEn-Projekt, das als größtes Digitalisierungsprojekt der TÜV Süd-Geschichte gilt.
Mit der Akquisition der Carspect Gruppe (Fahrzeuginspektionen in Skandinavien) und der Domutech Gruppe (Gebäudeprüfungen in Dänemark) stärkte das Unternehmen gezielt seine Marktstellung im Mobilitäts- und Baubereich.
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Im Bereich Nachhaltigkeit baute TÜV Süd sein Dienstleistungsportfolio weiter aus – etwa mit Zertifizierungen für Wasserstoff, Carbon Footprints oder Umweltmanagementsysteme. Bussmann betonte: "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass an einer nachhaltigeren Ausrichtung unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft kein Weg vorbeiführt."
Gleichzeitig wird auch die eigene Organisation konsequent nachhaltig aufgestellt: Neubauten wie das "Algorithmus"-Gebäude in München entsprechen höchsten Energiestandards, weitere Standorte wurden modernisiert und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.
Mitarbeitende als Schlüssel zur Zukunft
Die Zahl der Beschäftigten stieg 2024 auf fast 30.000 – mehr als die Hälfte davon außerhalb Deutschlands. Rund 129.000 Weiterbildungstage unterstreichen den hohen Stellenwert von Qualifizierung und Entwicklung.
"Mit unserer Forward-Initiative, unserem OPEn-Projekt, der nachhaltigen Ausrichtung unseres Unternehmens, der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Leistungsangebots und der gezielten Förderung unserer Mitarbeitenden haben wir die Weichen für ein zukunftsfähiges Unternehmen gestellt", so Bussmann.