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HB ohne Filter: Automobile Preisspirale +++ Das digitale Autohaus +++ IG Metall-Forderungen +++ AUTOHAUS-Sommerakademie mit Jürgen Stackmann

HB ohne Filter: Automobile Preisspirale +++ Das digitale Autohaus +++ IG Metall-Forderungen +++ AUTOHAUS-Sommerakademie mit Jürgen Stackmann
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
11.06.2021
Lesezeit:
10 min

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Automobile Preisspirale +++ Autoabo von "Jaguar Land Rover" gestoppt +++ "Das digitale Autohaus" - Bernhard Linnenschmidt +++ Vier Prozent stehen auf der Forderungsliste der IG Metall +++ Er kommt! Der Beste! - Jürgen Stackmann

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Montag, 7. Juni 2021

Automobile Preisspirale

Seit 1. Januar 2021 haben wir die neu eingeführte CO2-Steuer. Ebenso den Wiederanstieg der Mehrwertsteuer. Das heißt, seit Januar gilt ein CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne. Er soll bis 2025 auf 55 Euro steigen. Die Grünen fordern bereits 60 Euro je Tonne bis 2023 und damit weiter steigende Spritpreise.

Die Frage ist, wer wälzt da was auf wen über? Klar, die Tankstellen und die Mineralölgesellschaften auf "Tanker". Die Scheichs mögen dann noch im Hintergrund die Fördermenge drosseln, was ebenso die Preise nach oben treibt. Und so stellt sich dann die Preisentwicklung beim Superbenzin dar. Siehe Abbildung.

Preisentwicklung Superbenzin
Preisentwicklung beim Superbenzin
© Foto: Statista

Das Benzin ging um 27 Cent je Liter und der Diesel um 7,9 Cent pro Liter seit Jahresanfang nach oben. Wir schauen damit auf die höchste Benzinpreiserhöhung seit 27 Jahren. Ferner gingen für die Bürger 2020 die Strompreise um 34,5 Prozent nach oben. Oder die EnWB erhöht an ihren Schnellladestationen den Strompreis ab 6. Juli 2021 von 29 Cent auf 36 Cent, sprich um 27 Prozent. Das alles wird unter der Zielsetzung der Minderung der Emissionen "verkauft".

Es ist durchaus sinnvoll, neue Technologien gegen Alte zu ersetzen. Und wir nehmen zur Kenntnis, dass das fossile Leben offenbar Zug um Zug teurer werden wird. Und dennoch sei die zentrale Frage erlaubt, wenn der Umweltbeitrag erhöht wird, wo bleibt der soziale Ausgleich? Beispielsweise für all die Millionen Pendler, die auf ihr Fahrzeug angewiesen sind? Autofahren darf kein Privileg für die Besserverdienenden werden. Es sollte gerade zur anstehenden Bundestagswahl nicht der Spritpreis einseitig in den Vordergrund geschoben werden, sondern das Thema Ökosteuer und CO2-Abgabe besser erklärt werden. Man muss einmal mehr die Menschen mitnehmen. Eben auch in der Darstellung für den sozialen Ausgleich!

Und dazu gesellt sich das Thema Tarifforderung um vier Prozent (siehe separate Darstellung). Weil damit sich auch in Folge die Stundenverrechnungssätze abermals erhöhen werden. Die letzte ZDK-Erhebung der Stundenverrechnungssätze in der Branche stammt aus dem Jahre 2018 (!). Aktuell liegen die Stundenverrechnungssätze beispielsweise in München in den Autohäusern bei 160 Euro (ohne MwSt). Wer da pro Monat 3.000 Euro brutto verdient, kann sich das bei gegebenen Münchener Mietpreisen etc. gar nicht mehr leisten. Wer ferner den Blick darauf wirft, dass inzwischen die Sozialausgaben an den Bundesausgaben bei 51 Prozent gelandet sind, muss weiter steigende Sozialabgaben befürchten. Wer soll das alles bezahlen? Im Klartext, unsere Aufgabe, auch die des ZDK, hat es zu sein, dafür zu sorgen, dass das Autofahren bezahlbar bleibt. Ansonsten wackeln auf Dauer die Fundamente im Auto-Gewerbe.

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Dienstag, 8. Juni 2021

Autoabo von "Jaguar Land Rover" gestoppt

Ob da das Management von Jaguar Land Rover (JLR) in Kronberg die nötigen Konsequenzen aus dem Urteil des Landgerichts Frankfurt zieht, sich künftig an bestehende Verträge zu halten? Legal scheint den Herren egal zu sein. Der JLR-Händlerverband hat vor Einreichung der einstweiligen Verfügung mehrfach deutlich gemacht, dass Neuwagen - so der Händlervertrag - über den Handel auszuliefern seien. Man bot an, gemeinsam ein Abo-Modell aufzulegen. Bei gutem gemeinsamem Wollen müsste ein solches Vorhaben eigentlich einvernehmlich zu machen sein. Peter Modelhart hätte das sicher nicht mit einer Schlappe vor Gericht gelöst. Die Klage-Beispiele Opel oder Peugeot seien ebenso beispielhaft erwähnt. Die Händler müssen offensichtlich klarer ihre rechtlichen Ansprüche einfordern.

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Mittwoch, 9. Juni 2021

"Das digitale Autohaus" - Bernhard Linnenschmidt

Am Mittwochabend, 9. Juni 2021, betrieb ein Gastdozent an der Hochschule in Geislingen studentische Verzauberung: Bernhard Linnenschmidt, Geschäftsführer Einzelhandel der Emil Frey Gruppe Deutschland. Dahinter stehen 80 Autohäuser, 4.300 Mitarbeiter und pro Jahr insgesamt 120.000 verkaufte Einheiten. Das 81. Autohaus ist "Das digitale Autohaus" der Frey Gruppe.

Bernhard Linnenschmidt und "Das digitale Autohaus"
Bernhard Linnenschmidt und "Das digitale Autohaus"
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Dort sind für alle zugänglich die Gesamtbestände aller 80 Autohäuser zusammengeführt. Da trifft man auf einen selbst entwickelten überfabrikatlichen Neuwagenkonfigurator u.a. Die Abbildung zeigt die einzelnen Bausteine des "Digitalen Autohaus". Und Bernhard Linnenschmidt stellte sie nicht nur inhaltlich vor, sondern schilderte offen, welche Fragen oder auch Komplexitäten es zu lösen galt und fortlaufend noch zu lösen sind. Auf die Kosten der Entwicklung angesprochen meinte der Gastdozent: "Nicht mehr, als ein zusätzliches stationäres Autohaus kostet."

Einen weiteren Schwerpunkt widmete Linnenschmidt dem Thema Gebrauchtwagen, um die Neuwagendelle durch Produktionsverzögerungen, Lieferfristen zu egalisieren. Er schaltete Tobias Seifert, Leiter der Zentrale Gebrauchtwagen, mit einem Video zu, das dieser an die 600 Verkäufer der gesamten Gruppe richtete und darin darstellte, in welchen Prozessschritten der gezielte GW-Ankauf künftig digitalisiert abläuft. Das reichte bis zur Logistik der Fahrzeugzustellung vor die Haustüre des Käufers. Hätte Linnenschmidt seinen Vortrag live im Audi Max der Hochschule gehalten, die Studenten/Innen hätten ihm stehende Ovationen gezollt. Im Klartext: Bernhard Linnenschmidt könnte sein Geld auch als vorzüglicher Professor verdienen. Vermutlich nicht ganz so viel wie bei der Emil Frey Gruppe! Ein unvergesslicher virtueller Vortragsabend.

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Donnerstag, 10. Juni 2021

Vier Prozent stehen auf der Forderungsliste der IG Metall

Ob in Bayern, speziell in München bei der Mahag, ob in Dresden, Leipzig, ob in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die IG Metall steht geschlossen und abgestimmt nach vorne Richtung Tarifverhandlungen 2021 ff. Einheitlich werden von der Gewerkschaft vier Prozent mehr Lohnerhöhung gefordert, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung sowie Verbesserungen in der beruflichen Weiterbildung. Die IG Metall stuft das Jahr 2020 sowie die guten Prognosen für 2021 sowie die enormen Anstrengungen der Beschäftigten während Corona mit flexiblen Arbeitszeitkonten und flexibler Kurzarbeit als Begründungen für ihre Forderungen an.

Es werden die Tarifverhandlungen in Deutschland für das Kfz-Gewerbe vom jeweiligen Kfz-Landesverband geführt. Wer Mitglied der Kfz-Innung ist, ist damit quasi Mitglied im Arbeitgeberverband. Für ihn haben die Tarif-Abschlüsse dann bindende Wirkung, es sei denn, der Kfz-Betrieb hat sich für eine Innungsmitgliedschaft o.T., sprich ohne Tarif, entschieden. Es wäre sicher sehr zu begrüßen, wenn sich die jeweiligen Verhandlungsführer der Landesverbände in ihrer Verhandlungspolitik zentral abstimmen würden. So schließt meist ein Landesverband als erster ab, und je nach Ausgang nutzt dies die Gewerkschaft für ihre zentralen Stellhebel. Vom ZDK, der diese Woche virtuell tagte, war zum Stand der Dinge nichts zu vernehmen. Die IG Metall wird ihre Warnstreiks fortsetzen. Zu hören ist für Bayern in Nürnberg, Augsburg, Regensburg und dort in großen Betrieben, vor allem den Niederlassungen von BMW und Mercedes-Benz. Dort ist die IG Metall in der Mitgliederstruktur am besten solidarisch verdrahtet.

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Freitag, 11. Juni 2021

Er kommt! Der Beste! - Jürgen Stackmann

Eigentlich sollte letztes Jahr am Chiemsee meine letzte Veranstaltung in Hauptverantwortung für die AUTOHAUS SommerAkademie sein. Die Nachfolge dafür war personell geklärt. Es sollte nun überraschend anders kommen. Also, muss der "Alte" nochmals ran. Schließlich steht damit für mich die 30. Veranstaltung an. Die AUTOHAUS SommerAkademie, vom 25. bis 27. August 2021 in Telfs-Innsbruck. Wahrlich, ein Jubiläum. Das erfüllt mich mit Freude wie mit großer Dankbarkeit.

30. AUTOHAUS SommerAkademie mit Jürgen Stackmann
30. AUTOHAUS SommerAkademie mit Jürgen Stackmann
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Diese Woche erhielten wir die VIP-Zusage von Ex-VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann. Er wird zum Thema "Die Zukunft der Partnerschaft zwischen Handel und OEM" sprechen. Der "Beste" und "Erfahrenste" wird die Weichenstellungen für den Automobilhandel der Zukunft darstellen. Ist der klassische Autohandel ein Auslaufmodell? Es ist von ihm bekannt, dass er die Zukunft im gemeinsamen Weg zwischen Hersteller und Handel sieht.

Die Besten

Zugegeben, es ist meine subjektive Begründung, einen zum Besten zu machen. Über 38 Jahre Branchenwirken habe ich aus zahlreichen persönlichen Begegnungen viele Impressionen gesammelt und das jeweils mit dem Marktgeschehen abgeglichen. Bei Stackmann war es beispielsweise, wie er als Marketingchef die VW-Dieselkrise gestaltete, die neuen Händlerverträge europaweit auf den Weg brachte. Bei der MBVD ragte mit Abstand Eckhard Panka heraus. Bei Opel Georg Hehner, bei Audi wären gleich drei Herren zu benennen: Heinz-Hermann Nagel, Julius Michael Renz und Wayne Anthony Griffiths. Bei BMW Wolfgang Peter Flohr. Bei Ford Daniel Goeudevert. Insider von Nissan erinnern sich an Harald Wulff. Mazda-Kollegen an den legendären Albert Hogrewe. Bei Hyundai an Karl-Heinz Engels, bei Skoda (Opel) an Imelda Labbé, bei Suzuki an Thomas Wysocki, bei Jaguar Land Rover an Peter Modelhart und als einzige Top-Managerin der Liste, bei Stellantis Maria Grazia Davino. Und ich habe da nun bestimmt manchen vergessen. Bitte sehen sie mir das nach. Die Liste der "einschlägigen Kontrapunkte" behalte ich allerdings besser für mich. Bei allen "Besten" faszinierte ihr WAS und ihr WIE. Und siehe da, heute lebt ihr Wirken in einem als gute, wertvolle, bleibende Erinnerung, als Schatzkammer in einem weiter.

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Spruch der Woche:

"Wer deutlich spricht, riskiert, verstanden zu werden.“ (Norbert Stoffel)

Mit meinen besten Wochenendgrüßen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 18. Juni 2021!

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