HB ohne Filter: "E-Schattenkanzler" Herbert Diess +++ Üble Bescherung +++ Lieferzeitendrama +++ XXL-Bundestag +++ Holger Bormann
Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!
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Datum:
01.10.2021Lesezeit:
10 minDer "grüne E-Schattenkanzler" Herbert Diess +++ Die Halbleiterkrise – eine üble Bescherung! +++ Das Lieferzeitendrama 2021 +++ Das Wachstum des neuen XXL-Bundestages +++ Schade – es sollte noch nicht sein! – Holger Bormann
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Montag, 27. September 2021
Der "grüne E-Schattenkanzler" Herbert Diess
Man staunt, was die Wolfsburger PR-Maschinerie ihrem Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess einflüstert, damit dieser meint, einen Tag nach der Bundestagswahl den Vorschlag durch Deutschland posaunen zu müssen, der CO2-Preis solle zwei Jahre früher, also 2024 auf 65 Euro pro Tonne angehoben werden. Das macht dann pro Liter Benzin ein weiteres Mehr von bis zu 20 Cent aus. Jetzt schon haben sich die Spritpreise seit Oktober 2020 bis heute um 40 Cent pro Liter erhöht und ausgerechnet der "IG-Metall-Volkswagenkonzernchef" meint, nach dem Currywurst-Verbot da eine weitere Strangulierung anzetteln zu müssen. Da setzt einer, Herbert Diess, mit Milliardensubventionen durch den Staat gefördert, in einem selbst im VDA sehr umstrittenen Solo einseitig auf das E-Auto und meint, 2030 sollen 70 Prozent der neuen VW-Autos elektrisch sein. Dieser Wolfsburger E-Zwangsmechanismus, über erhöhte Spritpreise eine Elektrifizierung herbeiführen zu müssen, schafft bei den VW-Fahrern mit Verbrennungsmotor eine ungemein hohe Kundenzufriedenheit. Die schwäbischen VW-Verbrennerfahrer lassen sich das sicher nicht gefallen. Sie werden schwäbisch, ganz subtil reagieren!
Herr Diess möge besser dafür sorgen, dass sein E-Kleinwagen nicht 2025, sondern zwei Jahre früher kommt und bei einem Preis von 25.000 Euro ohne Staatssubventionen auskommt. Wie überhaupt die E-Kleinwagen primär subventioniert werden sollten. Aber da verdienen ja die deutschen Hersteller nichts. Siehe das Smart-Trauma, das von 1998 an über zwanzig Jahre lang rote Zahlen produzierte, nun von Smartville Hambach nach China verlagert wurde und jetzt als Antwort mit einem chinesischen Viersitzer aufwartet. Das sind echte "Fort-Schritte".
Herr Diess möge sich ferner endlich darum kümmern, wie man
- 10,15 Millionen VW mit Verbrennungsmotoren auf deutschen Straßen,
- 3,2 Millionen Audi
- 2,4 Millionen Skoda
- 1,3 Millionen Seat und
- 0,3 Millionen Porsche
sauber kriegt. Mit synthetischen Kraftstoffen! Aber daran verdient Herr Diess nichts. Ein klassisches Beispiel für Wolfsburgs umweltpolitische Doppelmoral.
Ein weiterer nachhaltiger Beitrag des Vorstandsvorsitzenden wäre: Wer einen Dieselbetrug produziert, der den Konzern bislang 32 Milliarden Euro gekostet hat und sich um Entschädigungen drückt, sollte endlich nach sechs Jahren die Verantwortlichen dafür final klarstellen. Allein für den Ex-Audi-Chef sind 176 Verhandlungstage (!) bis Dezember 2022 angesetzt. Erstaunlich, welche Gedächtnislücken die Betroffenen da nach dem 60. Verhandlungstag immer noch haben. Die eigentlich Verantwortlichen für den Skandal sind den Herren oben allesamt bekannt. Aber keiner will die Verantwortung dafür im Knast sitzend übernehmen. Darum deckt da einer den anderen und beschäftigt über Jahre die Justiz. Welch geistige Nachhaltigkeit steckt da dahinter? Was könnte man mit diesen Geldern alles umweltfreundlich, zukunftsträchtig gestalten?! Einschließlich die Renditen der Händler verbessern.
Herr Diess möge, wie Kia dafür sorgen, dass VW die Garantiezeit bei Neuwagen von zwei auf sieben Jahre anhebt. Welche ökologischen Vorzüge wären damit verbunden? Von weniger Materialverschwendung bis zu mehr Recycling! Ergo: Nachhaltige Qualität produzieren!
Von kleinerer, aber besonderer Machart. Der "E-Schattenkanzler Diess" möge sich darum kümmern, dass Tachomanipulationen an Neufahrzeugen nicht mehr möglich sind. Oder nimmt man das gar ganz bewusst hin? Es wäre der nächste Betrugsskandal! Vom ADAC bis zu den Verbraucherverbänden: Sie alle gehen ganz großzügig darüber hinweg. Jetzt braucht man Seiteneinsteiger, die sich als Detektive betätigen, um den jeweiligen Betrug ausfindig zu machen. Peinlich! Bitte, auch Ehrlichkeit ist ein wichtiges Prinzip für Nachhaltigkeit!
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Dienstag, 28. September 2021
Die Halbleiterkrise – eine üble Bescherung!
Das Leben ist immer voller Überraschungen. Solcher wie solcher! Jetzt: Es fehlen die Halbleiter. Dieser Mangel bedeutet für 2021: Es werden weltweit sieben Millionen Fahrzeuge weniger produziert werden. Als im Frühjahr 2020 Corona ausbrach, brach der Neuwagenabsatz ein. Die Einkäufer in den Herstellerwerken stoppten daraufhin ihre Halbleiterbestellungen. Führend auf dem Weltmarkt ist TSMC (Taiwan), Samsung (Südkorea) und Intel (Kalifornien). Die asiatische Abhängigkeit ist dabei unverkennbar. Diese Halbleiterriesen leiteten den Rückgang in der Automobilindustrie auf die IT- und Computerindustrie um. Intel wird nun möglicherweise in Deutschland eine Halbleiterfabrik bauen. Bosch hat eine neue Chipfabrik in Dresden angekündigt. Doch, gut Ding wird Weile haben. Die EU-Kommission gab den offiziellen Start für eine europäische Allianz bekannt. Einige Experten sind nun der Auffassung, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr 2022 entspannen wird. Andere meinen, die Malaise wird das ganze Jahr 2022 über andauern. Das wird Auswirkungen haben – siehe Lieferzeiten im nachfolgenden Abschnitt.
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Mittwoch, 29. September 2021
Das Lieferzeitendrama 2021 ff.
Wir sprechen aktuell von der langwierigsten Lieferkrise, die es in der Autobranche bislang gegeben hat. Das heißt, der Neuwagenkauf wird aufgrund der Halbleiterkrise bei den meisten Marken spürbar einbrechen. Die Stunde für den Gebrauchtwagenmarkt ist daher jetzt schon angesagt. Werden weniger Neuwagen verkauft, schrumpft auch der Gebrauchtwagenmarkt und wird zur Mangelware. Wie werden die Hersteller/Importeure darauf reagieren?
Schaut man sich das aktuelle Dilemma an, gehen da viele Wirkkräfte beim Hersteller/Importeur in Deckung, sind nicht erreichbar und wenn doch, dann wird gelogen, dass die Balken brechen. Der Werks-Außendienst darf nichts sagen und nichts entscheiden. Sprich: Er agiert gegenwärtig als überflüssiger Ballast. Und das "We act as one" hat sich nun für den Händler gewandelt in "You act alone!" Ein paar Beispiele:
Da bestellt ein langjähriger loyaler Kunde Ende August ein neues Premiumfahrzeug. Die Lieferzeit war für Juli 2022 bestätigt. Jetzt kommt vom Werk plötzlich die Mitteilung, dass sich die Lieferung auf Frühjahr oder Sommer 2023 verschiebt. Der Kunde wird zum Gespräch eingeladen und wäre bereit auf ein anderes Modell umzusteigen. Doch auch dafür gibt es keinerlei verbindliche Lieferzusage. Das Autohaus macht die Zusage, den Kunden für den Übergang über ein Rent-Mietfahrzeug mobil zu halten. Klar, auf Kosten des Autohauses. Der Hersteller will von einer Kostenbeteiligung nichts wissen. Sprich, es fehlt da jegliche Art des gemeinsamen Zusammenwirkens. Es steht hier sogar sehr stark zu vermuten, dass die hochvolumigen Fahrzeuge gezielt ins Jahr 2023 verschoben werden, um EU-Strafzahlungen zu entgehen. Man nutzt also den Chipmangel gezielt als Vorwand.
Bei der Fahrzeugdisposition ist klassischerweise anzugeben, ob es sich um einen Lagerwagen, einen Vorführwagen oder um ein Kundenfahrzeug handelt. Letztere werden bevorzugt behandelt. Da ordert ein Autohaus im Mai 2021 fünf Kundenfahrzeuge. Lieferzusage Oktober. Jetzt kommt aktuell, von Japan aus gesteuert, ein Schriftsatz, dass diese fünf Fahrzeuge nicht produziert werden. Fünf fixierte Neuwagenverträge werden einfach annulliert. Jetzt lädt man jeden dieser fünf Kunden zum persönlichen Gespräch ins Autohaus ein, um die Schockwirkung der Information gemeinsam mit dem Kunden aufzufangen. Den einen kann man einfangen, indem man ihm das Nachfolgemodell vorstellt, eine gute Preisofferte macht und die fehlende Mobilität für fünf Monate auf Kosten des Autohauses überbrückt. Und selbst da wird nicht gleich jeder Kunde spontan zusagen, er will in sich gehen und das Autohaus muss sehr sorgsam nachfassen. Welch ein ärgerlicher kostentreibender Aufwand, der alles andere als Kundenzufriedenheit produziert. Das Drama setzt sich ja fort. Man hat als Autohaus die Neuwagenverträge im Sack, im Vorlauf. Der führt aber nicht zu Umsatz. Ferner kommt kein Gebrauchtwagen zurück. Eine weitere Umsatzeinbuße! Es herrscht bei den meisten Organisationen derzeit das blanke Chaos. Wo bleibt das aktive, das sichtbare Krisenmanagement der Hersteller/Importeure?
Bei einer anderen Marke erhält der Händler fortlaufend eine Mitteilung, welche Sonderausstattung ab sofort nicht mehr bestellbar ist. Mal ist es der elektronische Abstandswarner, morgen dann die Sitzheizung usw. So nach und landet man bei der Basisausstattung und die möchte kein Kunde haben! Es sei mal daran erinnert, weil sie ja morgen alle Direktvertrieb machen wollen, wer dann derartige Szenen pariert!? Einmal mehr laden sie den ganzen Ballast auf dem Rücken des Handels ab. Sie selber schreiben dennoch aktuell satte Gewinne. Mercedes-Benz 14,3 Prozent Rendite, BMW ist aktuell mit 10 Prozent unterwegs. Dank politischer Überförderung der E-Mobile!
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Donnerstag, 30. September 2021
Das Wachstum des neuen XXL-Bundestages
Die Bürger haben gesprochen. Die Bayern holten dabei einmal mehr mit 79,8 Prozent Wahlbeteiligung den 1. Platz in der Republik. Bis auf einen Sitz – in München Süd, dem ehemaligen Gauweiler Wahlkreis – holte die CSU in Bayern alle übrigen 45 Direktmandate. Die Bayern wissen eben, wie man Pflichten und Rechte wahrzunehmen hat. Und Ministerpräsident Markus Söder sieht nun aus der zweiten Reihe nur noch die nächste Landtagswahl in Bayern im Herbst 2023 vor sich und muss dort für die CSU in Sachen "Zweitstimmen" ein deutlich besseres Ergebnis als zur Bundestagswahl vorlegen. Ansonsten werden auch über ihn die ersten Fragezeichen gesetzt werden.
Bayerns Direktmandate in Ehren, es sollte aber das Wahlvolk – sprich wir – dem ewigen Wachstum der Mandatsträger im Deutschen Bundestag endlich Grenzen setzen. 598 Abgeordnete sollten es laut Grundgesetz sein. Im letzten Bundestag saßen 709 Abgeordnete. Jetzt sind es 735 geworden. Man muss es offen sagen: Durch diese Übermenge ist eigentlich nur die Anzahl der Hinterbänkler gestiegen, sonst nix. Effektiver für des Volkes Nutzen wird dadurch ebenso nix. Sieht man die Diätenhöhe eines Bundestagsabgeordneten an, 10.013 Euro brutto pro Monat und die spätere Luxusversorgung der Abgeordneten wie der Minister und Staatssekretäre, sollte das Volk da dringlich engere Grenzen setzen. Zur Monatsentlohnung der MdB kommen 4.318,36 Euro Aufwandspauschale, 20.800 Euro für Personal sowie nochmals 12.000 Euro jährlich für Büroausstattung hinzu. Das Parlament "Deutscher Bundestag" kostet den Steuerzahler also pro Jahr. rund 320. Millionen Euro. 250 Millionen müssten reichen!
Petition gegen XXL
Der Bund der Steuerzahler hat eine Petition aufgelegt: XXL-Bundestag stoppen! Gefordert ist ein neues Bundeswahlrecht, das die Parlamentssitze reduziert. 368.702 Menschen haben die Petition dafür bereits unterschrieben. Siehe Abb. Machen sie mit unter www.change.org/Petitionsdetails. Ab 500.000 Unterschriften muss sich der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages mit der Eingabe beschäftigen!
Bundesschuldenuhr
An dieser Stelle sei auch mal wieder die Schuldenuhr des "Bundes der Steuerzahler" abgebildet. Die Zahl darauf ist alles andere als umweltfreundlich, erst recht für zukünftige Generationen! Sie weist 2,2 Billionen Euro gesamte Staatsverschuldung, inklusive Länder und Kommunen aus. Das sind 2.200 Milliarden Euro! Jeder deutsche Bundesbürger steht damit mit 27.312 Euro in der Kreide. Siehe Abb. Schulden sind immer vorweggenommene Leistungen, die noch auf Ausgleich durch Leistung warten! Soviel zur finanzpolitischen Nachhaltigkeit. "Fridays for Future" würde sich besser am Freitag in der Schule engagiert mit Wirtschaft, IT und Digitalisierung beschäftigen und für ihren Idealismus den "Saturday for future" wählen. Unsere Zukunft schaffen wir über die Köpfe der Jugend, durch Bildung! Es reicht eben nicht, den ewigen Klimaschutz zu proklamieren. Man muss sich auch bemühen, einen Ausweg zu finden. Lösungen aufzuzeigen, wie man es praktisch schaffen kann, die Bahnfahrerfrequenz bis 2030 zu verdoppeln. Wenn da bei jedem neuen Bahngleiskilometer erst jeder Froschteich gerichtlich bearbeitet werden muss, wird das nichts. Oder wenn die autofreie Stadt Hamburg als grüne Forderung ausgerufen wird, dann sollte man auch aufzeigen, wie man sich dabei den praktischen Alltag inklusive der Versorgung von 1,84 Millionen Menschen vorstellt.
Steuern und Abgaben
Weil da nun einschlägige politische "Sozialkreise" nach der Wahl nach Steuererhöhungen trachten, sei doch einmal deutlich gemacht, dass statistisch in Deutschland jeder bis zum 13. Juli eines Jahres für die öffentliche Kasse arbeitet. Gewiss, der Staat braucht Geld und es gibt ja auch zahlreiche Gegenleistungen inklusive Studium ohne Studiengebühren. Reiner Holzapfel, Präsident des Bundes der Steuerzahler - siehe Abb. - macht deutlich: Das durchschnittliche Haushaltseinkommen beträgt pro Monat 6000 Euro. Davon gehen an Sozialabgaben rund 2000 Euro weg und an direkten und indirekten Steuern (Lohn- bzw. Einkommensteuer, Mehrwertsteuer, die neue CO2 Abgabe) 1.336 Euro. Das bedeutet, die Belastungsquote liegt bei 52,9 Prozent. Im Klartext: Von einem Euro Verdienst, müssen die meisten Einkommensbezieher 53 Cent abgeben. Selbst bei einem großzügig gestimmten Schwaben hört jede Freundschaft jenseits von 40 Cent auf. Ne quid nimis! Nichts im Übermaß! Da haben einige Politiker einschlägiger Parteien keinen Blick mehr für Realitäten. Sie müssen oben spüren, dass wir das unten so nicht bereit sind hinzunehmen! Die Belastungszitrone ist ausgedrückt. Sie gibt keinen Saft mehr her. Der Normalverdiener braucht im Gegenteil selber mehr an verfügbarer Masse, um seinen Verpflichtungen, auch familiär, nachzukommen.
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Freitag, 1. Oktober 2021
Schade – es sollte noch nicht sein! – Holger Bormann
Ich hätte ja so gerne ein "Branchen-Halleluja" gesungen. Endlich haben wir nach Karlheinz Scherhag (von 1994 – 2002 Bundestagsabgeordneter, † 14. Februar 2015) wieder einen Autohändler im Deutschen Bundestag sitzen. Holger Bormann, Autohändler in Wolfenbüttel wurde dort als Direktkandidat für die CDU aufgestellt. Wie schade, dass er sein Ziel knapp verfehlt hat. Bormann wird aber als Landesvorsitzender der Niedersächsischen CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) politisch am Ball bleiben. Wir danken dem ehrenamtlich engagierten Holger Bormann für sein außerordentliches Engagement. Er schreibt mir:
"Die Wahl ist entschieden. Ich bedanke mich für 39.528 Erststimmen. Ein in dieser schwierigen Zeit für uns als Union respektables Ergebnis. Eines der besten in Niedersachsen und bei uns im Braunschweiger Land das Beste! Glückwunsch an die SPD und Dunja Kreiser zum Gewinn der Bundestagswahl und zum Gewinn des Direktmandates. Ich bedanke mich bei allen!
Liebe Freunde, Familie und Unterstützer ohne Euch hätte ich die letzten sechs Monate nicht so erfolgreich durchgestanden. Es war eine tolle Zeit! Jetzt müssen wir die CDU neu aufstellen! Programmatisch und personell müssen wir jetzt eine Erneuerung auf allen Ebenen diskutieren und am Ende entscheiden. Ich bin dafür bereit und freue mich auf den Austausch miteinander und nicht übereinander! Für uns. Für eine erfolgreiche Zukunft.
Liebe Grüße, Holger (Bormann)"
Holger, lass es werden!
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Spruch der Woche:
"Die Linken wollen 'grüner als die Grünen' wirken, den Verbrennungsmotor noch schneller verbieten, am besten ganz weg vom Auto"
(Sarah Wagenknechts Abrechnung mit ihrer Linken)
Mit politisch nachdenklichem Gruß – weil Erwirtschaften vor Verteilen kommt und wirkungsvolle Ökologie ohne ertragsstarke Ökonomie Utopie ist
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de
Der nächste HB ohne Filter erscheint am 8. Oktober 2021!
Montag, 4. Oktober 2021
Opelwerk Eisenach bis Jahresende geschlossen
Am 30. September kam von Stellantis die Ankündigung, dass das Opel-Werk in Eisenach bis Ende des Jahres geschlossen wird. Angeblich wurde darüber mit den Arbeitnehmern nicht gesprochen.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kritisierte ebenso die Unternehmenskommunikation von Stellantis. Ramelow im mdr: "Bisher habe Opel Deutschland mit den Ministerpräsidenten geredet, wenn solche Entscheidungen anstanden. Diesmal scheint die Anweisung direkt aus Frankreich zu kommen. Der Grandland X müsse auch in der neuen künftigen Fassung, ausschließlich in Eisenach entstehen", forderte der Ministerpräsident. Ramelow kritisierte ebenso, dass sich Stellantis bei derartig gutem Konzernergebnis das Kurzarbeitergeld vom deutschen Steuerzahler hole, um so die eigene Gesamtproduktivitäts-Rechnung zu verbessern.
Legen wir noch eine Schippe drauf. Die Opel-Händler in Deutschland wurden ebenso nicht informiert. Wie blamabel ist das für den neuen Opelchef Uwe Hochgeschurtzt, der seit 01.09.2021 im Amt ist? Den nimmt doch keiner mehr ernst. Im Klartext, der hat offensichtlich nichts zu sagen. Adam und Sophie Opel, auf die der Ursprung der Automobilproduktion bei Opel zurückgeht und die im Werk in Rüsselsheim zugleich ihr Wohnhaus hatten, werden entsetzt über diese Despektierlichkeit zum Opel-Markenkern sein. Opel kam 1929 zu GM und 2017 zu Peugeot. Opel war im Kern nie eine amerikanische Marke und wird auch in Zukunft nie eine französische werden!
Gegenwärtig zieht FCA in Rüsselsheim ein. Wie zu hören ist, besteht da unter den Peugeot-Leuten, Opel- und Fiat- und Peugeot-Leuten alles andere als bestes Einvernehmen. Es knirscht! Und die Ungewissheit über die Inhalte der neuen Händlerverträge ab 2023 ist schlichtweg für jeden Händler, der investieren möchte untragbar. Es hat da keiner den Mut, klare Entscheidungen zu treffen. Sie schwimmen alle. Tavares managet mit der Angst. Man vermutet nun, dass die Schließung von Eisenach eine endgültige Schließung sein wird. Welch ein Imageeinbruch für die Marke Opel in Deutschland! Und Opel hat ohnehin massive Imageprobleme. Wundert es einen, dass die Marken Peugeot, Opel und Citroën im Markenmonitor 2021/2022 an letzter Stelle stehen? Platz 23 bis 25! Das juckt den Herrn Tavarez keinen Deut, wenn seine Herzensmarke Peugeot im Markenmonitor die rote Laterne trägt. Tavares ist kein Freund des Handels!
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Dienstag, 5. Oktober 2021
IfA Branchengipfel 2021
Am 13. und 14. Oktober 2021 findet in Nürtingen unter dem schwäbischen Titel "New Situation - New Challenges" der traditionelle und hochdekorierte Automobilgipfel der Hochschule Nürtingen-Geislingen statt. Man darf aktuell gespannt sein, was dort die Europa-Vertriebschefin von Stellantis Maria Grazia Davino zur verwirrenden Lage in Europa und Deutschland, inklusive Opel in der Stellantisorganisation sagen wird. Der Ex-CEO von Opel, Michael Lohscheller, der bei Stellantis im Juli mangels Rückhalt für Opel ausschied, als Vorstandsmitglied von Stellantis Geheimnisträger war, fungiert nun als CEO des vietnamesischen Autobauers Vinfast und wird auf dem Kongress darstellen, wie man den E-Markt in Deutschland und Europa vietnamesisch aufzumischen gedenkt. Neue E-Automarken aus China stehen ebenso ante portas.
Einmal mehr wird Alain Visser, Ex-Opel-Vertriebschef in Nürtingen aufschlagen. Heuer als CEO der Marke Lynk & Co. Lynk ist eine Marke des chinesischen Herstellers Geely. Unter dieses Dach gehört auch Volvo. Gründer und Vorstandsvorsitzender ist Li Shufu. Er ist zugleich größter Einzelaktionär der Daimler AG.
Visser wird das Vertriebskonzept von Lynk vorstellen. Wer in Berlin den neuen Lynk-Club sucht, muss genau hinschauen, um ihn nicht zu übersehen, zumal der Bekanntheitsgrad der Marke bislang überschaubare Dimension hat. Am Eingang zum Club ist dann zu lesen: This is not a car showroom. Thisis a Club. Zu deutsch: Dies ist kein Autohaus, dies ist ein Club. Visser: "Autohäuser waren immer langweilig und werden immer langweilig sein, egal wie groß die Paläste am Stadtrand auch sind." Das völlig neue Geschäftskonzept setzt auf Membership und dies im Verbund mit einem Auto-Abo von rund 500 Euro pro Monat für den Plug-in-Hybrid 01, 69 km elektrische Reichweite. Vissers Vision: "Wir sind das Netflix der Autoindustrie. Ich glaube, dass das Auto-Abo in der von uns betriebenen Form die Zukunft ist."
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Mittwoch, 6. Oktober 2021
Die Klimaapokalypse
Wir nehmen zur Kenntnis, dass bei der Bundestagswahl unter den Erstwählern nahezu genauso viele die FDP wie die Grünen gewählt haben. Da werden unter den Jungen Weltuntergangsgesänge angestimmt und das Klima zur neuen Religion, sprich Ideologie gemacht, Ängste gezüchtet. Man muss es in aller Deutlichkeit sagen, der Anteil von Deutschland am weltweiten CO2-Ausstoß macht zwei Prozent aus. Ja, wir müssen weiter an der Emissionsreduzierung arbeiten. Aber mit zwei Prozent am Ganzen lässt sich kein Weltklima retten. Und der Gesamtverkehr ist daran ist 25 Prozent beteiligt. Wir sprechen also von 0,4 Prozent vom CO2-Weltklima. Bildlich gesprochen gleicht das einem, der in einer großen Halle einen "fahren" lässt. Das bleibt räumlich gesehen dann doch ohne große Wirkung! Man wünscht sich seitens der "Grünen" ein viel größeres internationales Engagement.
Und dann gehört die Sichtweise erweitert, nachdem bis 2050 weitere 2,5 Milliarden Menschen die Erde bevölkern werden. Wie sehen zum Thema Überbevölkerung Lösungen aus? Heute schon leiden 600 Millionen Menschen an Hungersnot! Papst Franziskus hat zusammen mit 40 anderen Religionsoberhäuptern diese Woche einen gemeinsamen Aufruf vor dem Weltklimagipfel unterzeichnet. Eine erfreuliche internationale Initiative. "Friday for future" möge sich dennoch mal auf dem Petersplatz in Rom versammeln. Weshalb? Bislang gestattet die Kirche trotz massiver Kritik keine Präservative im Kampf z. B. gegen die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit. Nun hat der Papst die Benutzung von Kondomen in "begründeten Einzelfällen" für erlaubt erklärt. Und der römische Kirchengedanke zum Thema Überbevölkerung? Sie huldigen immer noch der biblischen Überforderung: "Wachset und mehret euch"!
Die Mehrheit der Wissenschaftler ist der Auffassung, dass die Klimaschäden menschengemacht, induziert sind. In dieser beigefügten PDF-Datei können sie einmal nachlesen, wie das Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke in seiner Stellungnahme vor dem Umweltausschuss des Deutschen Bundestages sieht. Beispiele aus seiner Stellungnahme: Nehmen Extremwetter zu? Warum ist die Leistung von Windrädern und Photovoltaik so klein? Was bewirken CO2-Einsparungen? Gibt es einen wissenschaftlichen Klimakonsens? Die "große Transformation", der Weg in die kommunistische Ökodiktatur.
Im Klartext, Ökologie ist nur durch eine starke Ökonomie zu erreichen. Setzen wir auf die Kreativen, auf Technologieoffenheit und den Wettbewerb der besten Ideen.
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Donnerstag, 7. Oktober 2021
ITS World Congress Hamburg
Wir sprechen hier vom weltgrößten Event zu intelligenten Verkehrssystemen. Dieser findet vom 12. bis 15. Oktober 2021 im CCH- Kongresscenter in Hamburg statt. Details unter www.itsworldcongress.com.
Schwerpunktthemen sind Mobilität, Logistik und Digitalisierung. Der Mobilitätsmix setzt sich zusammen aus Bus, Bahn, Sharing-Angeboten, Auto und Fahrrad. Ebenso wird der aktuelle Sachstand zum Autonomen Fahren und intelligenter Verkehrssteuerung aufgezeigt. Also, vernetzt, intelligent und sauber. Hamburg als "smart City".
Medifly-Drohnen liefern künftig medizinische Güter u. a. ab. Mit Lufttaxis ins Theater oder in die Elb-Philharmonie? Autos finden ihre Plätze in Parkhäusern selbstständig, mit automatischer Abbuchung über App. Automatisierte Verkehrsmengenerfassung ermöglicht im Verbund mit intelligenten Ampeln grüne Wellen auszunutzen bzw. sorgen über aktuelle Stauprognosen für flüssigen Verkehr bis hin zur Parkraumbewirtschaftung. Über einen Schülerwettbewerb zu den besten Ideen werden aktuell in Hamburg die Preisträger vorgestellt. Beispiele: Gemütliche grüne Bushaltestellen und in Bordstein eingelassene Ladestationen für Elektroautos. Zu schön und wichtig, wenn die Friday for Future-Jünger und -Jüngerinnen in diesem kreativ mit Lösungen beschäftigen würden, statt mit utopischen Forderungen.
Für das Autogewerbe ist die Verkehrspolitik der Zukunft von großer Bedeutung. Tempolimit auf Autobahnen? Warum wird darüber eine derartige Grundsatzdiskussion geführt. Verbot! Von den 13.200 Autobahnkilometern in Deutschland sind ganze 5.000 km noch ohne Tempobegrenzung. Wir haben auf den Autobahnen bereits viele elektronisch gesteuerte Verkehrszeichen. Warum lässt sich der Verkehr nun digitalisiert nicht entsprechend dem Verkehrsaufkommen steuern? Bei hoher Verkehrsfrequenz fahren wir 60 km/h und ansonsten freie Fahrt? Wichtig, kein Stau. Er ist die größte Umweltsau. Damit ließen sich auch die Verkehrsunfälle auf der Autobahn reduzieren. Sehen wir zuerst die Realitäten und dann folgen digitale Lösungen. Mit Vernunft, nicht mit grüner Anti-Auto-Ideologie! Beispiel, die Demonstranten werden im Rahmen des ITS die autofreie Stadt Hamburg fordern. Können das diese Ideologen, diese Autoverdammer einmal darstellen, wie das für die 1,8 Millionen Hamburger praktisch aussehen kann? Chaos pur! Es gäbe eine Unterversorgung mit Lebensmitteln.
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Freitag, 8. Oktober 2021
Strukturierte Börsenlandschaft
Dr. Jörg v. Steinaecker gilt zusammen mit seinen Tool Diserva als der Experte in Sachen branchenspezifischer Börsenlandschaft. Jetzt legt er aktuell eine 50-seitige Studie vor, in der er 150 Börsen für den Fahrzeugan- und Verkauf darstellt. Wir haben die Details in AUTOHAUS-Online am 6. Oktober 2021 vorgestellt. Acht ausgewählte Gebrauchtwagenbörsen bearbeitet er darin mit einem umfassenden Vergleich, also autoboerse.de, HeyCar, Pkw.de, YesAuto, Mobile.de, AutoScout24. Zuzüglich AutoHero, was allerdings ein anderes Geschäftsmodell beinhaltet. Steinaecker beschreibt auch ein Kapitel mit Tipps zur effizienten Nutzung von Börsen. Die Studie kann kostenlos auf der Webseite von Steinaecker Consulting heruntergeladen werden.
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Spruch der Woche:
"Eine Neuaufstellung Deutschlands muss dem Abbau von Bürokratie sowie einer beschleunigten Projektplanung und -umsetzung durch gestraffte Genehmigungsverfahren höchste Priorität geben."
(Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat)
Mit meinen besten Herbstgrüßen
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de
Der nächste HB ohne Filter erscheint am 8. Oktober 2021!
Sascha
Sven Quambusch
Karl Bäumener
Michael Preßmar
mein name
Thomas
Michael Preßmar
Michael Preßmar