HB ohne Filter vom 20. Januar 2012
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20.01.2012Heute mit den Themen: BFC-Finale Calw, Perspektiven 2012, Walter K. Pfauntsch – zum runden 50sten, 25 Jahre Opel Deters Osnabrück.
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16. Januar - Montag
BFC-Finale Calw. Als ich über die Entscheidung der verantwortlichen BFC-Gremien vom Freitag, 13. Januar 2012, bezüglich der Schließung Calws ins Bild gesetzt wurde, lebte in mir der Vater der BFC auf: Adelbert Moll! VW-Händler aus Düsseldorf. Der Anfang und offensichtlich das Ende von Calw. Er wird sich just in diesem Moment abermals dreimal im Grabe gedreht und die Frage nach oben gerichtet haben: "Was habt ihr aus meinem Lebenswerk gemacht, Ihr Armleuchter?" Moll war ein nach NRW ausgewandeter Schwabe und in seinem Wortschatz immer sehr deutlich. Ja, es fehlt in dieser schwierigen Phase ein zweiter Adelbert Moll.
Als ich vor genau einem Jahr von dieser Stelle aus die Krise in Calw-Northeim beschrieb, herrschte helles Entsetzen. Es sollte ein Jahr dauern, bis der ZDK als Träger der BFC die finalen Weichen für Calw stellte. Ein ganzes Jahr dauert so etwas! So schnell arbeiten Verbände bzw. Verbandsgremien. Die Hauptursache für die angeblich notwendige Schließung: Es fehlt an Schülern! AUTOHAUS hatte z.B. vor einem Jahr angeboten, über Gratisanzeigen, Interviews und Statements von ehemaligen Absolventen kräftig die Werbetrommel zu rühren. Da kam bis heute nichts. Nochmals: Nichts! So arbeiten Verbandsgremien. Was lässt sich aus diesem schlichten Beispiel ableiten? Der gesamten BFC-Veranstaltung fehlt es an unternehmerischer Gangart und Führung. Keiner geht voraus und übernimmt die Verantwortung. Noch schlimmer, selbst wenn es einer wollte, er würde daran gehindert. Und was jetzt am Freitag entschieden wurde, ist das klassische Paket von Kostensenkung, (Personal-)Abbau, Minimierung, Rückzug. Sprich: Defensive pur! Die Eiche Calw ist gefällt. Echte Stützbalken sähen aber anders aus.
Es ist sicher so, dass der gesamte Ausbildungsmarkt in den letzten Jahren einem stärkeren Wettbewerb ausgesetzt ist. Sei es über "Duale Hochschulen", sei es über die Spezialisierungen der Hochschulen, die den Erfordernissen einschlägiger Handelsbetriebe oder auch der Hersteller/Importeure aufgrund der längeren und breiteren Ausbildung besser entsprechen. Die BFC dagegen ist Nische und sollte ganz spitz auf die Praxis zugeschnitten sein. Und das in einem optimalen Zeitverhältnis. Denn das ist ihre Chance, auch in der Zukunft. Und wo bleibt nach einem Jahr interner Anpassungen und Querelen das inhaltliche Konzept für die Zukunft der BFC? Um der Ausrichtung den richtigen Pfiff und Zuschnitt zu verpassen, sollte man sich nun endlich u.a. vom "Schulcharakter" verabschieden. BFC heißt, Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe. Ein Unding! Die Institution könnte beispielsweise Bundesfachakademie oder Bundesinstitut für Automobilwirtschaft heißen. Die Besucher sind künftig keine Schüler mehr, sondern Studenten. Die Lehrkräfte sind Dozenten, und die Schulleiterin ist eben Rektorin. Auch die Hülle, der Name des Kindes, sollte stimmen! Natürlich das Niveau auch! Und bei 430.000 Beschäftigten im Kfz-Gewerbe soll mir niemand sagen, dass man daraus pro Jahr nicht 200 Studierende akquirieren könnte. Neben dem Inhaltskonzept wäre also dringlich, ein Marketingkonzept zu erstellen.
Noch etwas, ohne den Vertretern in der neuen Vorstandschaft zu nahe zu treten. Es mag ja sein, dass außer dem ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Koblitz in dieser Krisensituation kein anderer für den Vorstandsvorsitz der BFC in Frage kam. Da sitzt jetzt aber nicht ein einziger Automobilhändler mehr in der Vorstandschaft der BFC. Woher soll hier der fachliche, der unternehmerische Input für die Zukunftsausrichtung kommen? Die BFC hat in ihrer 49-jährigen Geschichte 5.000 Absolventen "produziert". Und da sollen keine tüchtigen Kerle oder Frauen dabei sein, die sich mit Herzblut für die BFC in der Vorstandschaft einbringen würden? Auch auf dieser Schiene – tüchtige Ehemalige für die Neuausrichtung ins Boot zu holen – ist ein Jahr lang nichts, gar nichts passiert. Entsprechend sieht die Verbandsrettungssuppe aus. Wenn die BFC derzeit 154 Schüler hat und für die Kostendeckung 200 "Studenten" bräuchte, dann fehlen da 46 Köpfe, sprich gut 200.000 Euro. Wir klammern notwendige Renovierungsarbeiten an den vier Gebäuden in Calw mal für einen Moment aus. Schaue ich mir die Einnahmen- und Ausgabendimension des ZDK an, so hätte der ZDK hier bei gutem Willen sicher noch für ein Jahr in Vorlage treten können. Dafür haben sich ja auch einige eingesetzt, aber nicht durchgesetzt. Ich sprach oben vom reinen Defensivverhalten der Akteure. Der ZDK unterhält namhafte Beteiligungen, bei der DAT, bei der Bank Deutsches Kfz-Gewerbe, partizipiert indirekt an der Nürnberger, bekommt über die Ausbildungszeitschriften "Auto-Kaufmann" und "Auto-Fachmann" vom Vogel-Verlag Würzburg pro Jahr nahezu eine Million Euro. Und da soll es nicht möglich sein, die eigenen Beteiligungspartner und weitere Brancheninstitutionen an den Tisch zu holen, um den Standort Calw wieder auf Vordermann zu bringen? Das liegt einzig und allein an den handelnden Personen. Es ist offenbar kein zweiter Adelbert Moll sichtbar. Der würde sagen: "Machen! Da gehe ich mit meinem Hut zum Sammeln! Und dann richten wir das. Calw wird gerettet!"
Fazit: Die Schließung des Standortes Calw ist für den ZDK kein Ruhmesblatt. Und Northeim ist bei Gott auch nicht der Standort, bei dem es einem als Studenten umhauen würde. Ich bin so frei und verweise auf meine Darstellung im Jahre 1993, als der zweite BFC-Standort nach Öffnung der Grenze zur Disposition stand. Ich hatte mich damals lauthals für Berlin eingesetzt. Die BFC-Berlin hätte doch heute nach 20 Jahren eine ganz andere Strahlkraft. Persönlich trifft mich der Abschied von Calw sehr. Ja, das stimmt mich traurig. Zu viele schöne menschliche Begegnungen, Ereignisse, tolle Entwicklungen durfte ich dort bis heute erleben. Und die Welt eines Hermann Hesse kann nun mal Northeim nicht bieten. Perlen bedeuten Tränen! Jetzt gilt es nach vorne zu schauen und die BFC in Northeim gut zu unterfüttern. Dazu sollte aber ganz massiv das unternehmerische Element des Ganzen in den Vordergrund gerückt werden. Ehemalige, engagiert euch!
18. Januar – Mittwoch
Perspektiven 2012. Heute starteten zum 20. Mal die AUTOHAUS Perspektiven in Frankfurt. Sie finden in Folge an acht weiteren Standorten statt. 120 Teilnehmer trafen sich am Mittwoch zum Auftaktevent. Markteinblicke in 2012, die aktuellsten Kennzahlen aus dem Jahr 2011, Leadmanagement, die Systematik und Nutzenanalyse von CRM-Systemen, der Wandel der Service-Beraters zum Service-Verkäufer, der Weg in die digitale Servicewelt durch API, der Eintritt von Autoscout24 in die Welt der Service-Börsen sowie weitere Praxisimpulse zu Energieeffizienz, Personalmanagement, Apps, GVO 2010 bildeten die Schwerpunkte.
Worin liegen für das 4. Standbein im Autohaus, Financial Services, die besonderen Herausforderungen für 2012?
Johl: Machen sie für den Kunden übersichtliche und verständliche Angebote. Das schafft Vertrauen!
Werden die Zinsen in 2012 steigen?
Johl: Das kann keiner verbindlich sagen. Wir haben aber in einer eben gestarteten Konditions-Offensive die Zinsen gesenkt."
Und wo stehen wir in der Branche in Sachen Ratingnoten?
Johl: Das Ratingergebnis ist die Grundlage der Kreditentscheidung. Danach wird u.a. die Bonität des Autohauses beurteilt. Und ein gutes Ergebnis bringt auch bestmögliche Finanzierungsbedingungen mit sich.
Wie sehen in Sachen Einkaufsfinanzierung denn die Bewertungssätze aus?
Johl: Bei unserem Produkt PartnerPlus erfolgt die Beleihung von Neu- und Gebrauchtwagen bis zu einem Alter von 18 Monaten grundsätzlich zu 100 Prozent netto des Rechnungsbetragen. Bei Gebrauchtwagen ab einem Alter von 18 Monaten erfolgt die Beleihung maximal zu dem von Schwacke ermittelten Händler-Einkaufswert. Vorführwagen werden grundsätzlich zu 90 Prozent netto des Händler-Einkaufswerts beliehen. Es lohnt sich also durchaus, die Einkaufssätze der einzelnen Marktanbieter zu vergleichen.
Wo steht die Santander Consumer Bank in Sachen AutoFlat?
Johl: Wir bieten diese sowohl für das Neu- wie Gebrauchtwagengeschäft an und beziehen sogar eine individuelle Händler-Service-Leistung mit ein. Die Service-Komponente sollte am Markt noch besser penetriert werden. Mit der Flat für Neu- und Gebrauchtwagen haben wir in 2011 einen sehr erfreulichen Schritt gemacht. Es geht dabei doch um Kundenbindung an das eigene Autohaus.
Es mag anmaßend klingen, doch es gibt in der Branche keine Veranstaltung in der zum Jahresbeginn in dieser kompakten Form Marktentwicklungen und Praxisimpulse für die einzelnen Leistungsbereiche im Autohaus so anschaulich wie unterhaltsam vermittelt werden. Der Teilnehmer erhält u.a. die kompletten Ausführungen auf USB-Stick für die eigene Umsetzung ausgehändigt.
19. Januar – Donnerstag
Walter K. Pfauntsch – zum runden 50sten! Er soll nicht meinen, dass er ungeschoren davon kommt, auch wenn er bereits am 1. Januar 2012 seinen 50. Geburtstag feierte: Walter K. Pfauntsch. Er ist Chefredakteur des von AUTOHAUS verlegten Magazins SchadenBusiness. Außerdem erstellt er mit seinem Redaktionsteam Woche um Woche am Freitag bei AUTOHAUS Online den aktuellen Newsletter Schadenmanager. Beide Publikaktionen hat er zu den führenden Veröffentlichungen in der Branche entwickelt. Es gibt nichts Vergleichbares am Markt. Worin liegt die einsame Klasse dieses Top-Journalisten? Bei der Thematik Schadenmanagement handelt es sich um ein hochsensibles Thema. Weshalb? Man schaue sich die Akteure der Szene an: Kfz-Versicherer, Verkehrsanwälte, Sachverständige, Kfz-Betriebe, Werkstattausrüster, betroffene Kunden. Irgendeinem trittst du beim Schreiben dabei immer auf die Füße. Und unser Jubilar verfügt über die große Sensibilität, stets die Balance zu halten. Es ist schlicht genial, wie er das seit Jahren macht.
Da ich dieses "Pflänzle" Walter K. Pfauntsch einst an Land gezogen habe, erfüllt mich sein meisterlicher Weg selbst mit großer innerer Freude. Als hochgeschätzte Branchenpersönlichkeit hat der Jubilar auch als Brückenbauer immer wieder viel Herz gezeigt. Wo er helfen kann, ist er dabei. Es ist seine große Gabe der Liebenswürdigkeit. Er hat das Herz am richtigen Fleck. Und daher hat er in der Branche eine unbändig große Fangemeinde. Walter, ich sage für den gemeinsamen Weg, für die gemeinsame Zeit von Herzen Danke. Gratulation! Ad multos annos!
20. Januar – Freitag
25 Jahre Opel Deters Osnabrück. In einer originellen und sehr stilvollen Jubiläumsfeier – Bericht folgt in AUTOHAUS 3/2012 am 6. Februar 2012 – wurden die Gäste an der zentralen Zufahrt zum Autohaus Deters mit nachstehendem Großplakat empfangen. Mitarbeiter-Management! Team-Gedanke! Sichtbar gelebt. An derartigen Mosaiksteinen erkennt man, weshalb ein Betrieb wie Opel Deters mit seinem Chef Frank Beck zahlreiche Service-Auszeichnungen abräumte. Gratulation!
Herr Unbekannt
Obländer
Zimmermann
Hermann Hesse
Andreas
Ehemaliger
Sven
Lothar Walter
M. Kilian
Anonymer
inkognito
Martin Fehringer
M. Kilian
Lisa Woytinnek
ein Freund
Trainingsgott
BFC Northeim 11/12
Mr. X
Andy Allebrod
Prof. Anita Friedel-Beitz
Errol Peter Tica
Karl-Heinz Scherer
Klaus P. Umbreit
Nicole Müller
Olaf Bialas
Maik Malmer
RF
Thomas Oellers
Karl Schuler
Sylvia Noe-Stang
Lothar Walter
Jan Bröhenhorst
René Hüning
Carsten Renziehausen
Hans von Ohain
Ehemaliger
Andreas
Christian Jesse
Schorty
Florian Freitag
Rainer Schwartz