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HB ohne Filter: Weichenstellungen 2018, E-Mobilität, Ewald Brüggemann

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Weichenstellungen 2018, E-Mobilität – Praxiserfahrung, Zum Tode von Ewald Brüggemann und Besondere Weihnachts-und Neujahrsgrüße

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Datum:
12.01.2018

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Heute: Weichenstellungen 2018, E-Mobilität – Praxiserfahrung, Zum Tode von Ewald Brüggemann und Besondere Weihnachts-und Neujahrsgrüße

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Weichenstellungen 2018

Das wird ein Hammerjahr! Im achten Jahr saufen die Konjunktur-Pferde. Abermals wird ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent angesagt. Die Neuwagenzulassungen werden um die 3,4 Millionen Einheiten liegen. Das Flottengeschäft ist in der Menge mit 850.000 Einheiten abermals rekordverdächtig. 7,2 Millionen Besitzumschreibungen in 2018 sind eine Menge Holz. Beides zusammen 10,6 Millionen Kontrakte! Welch ein Marktvolumen! Welche Chancen!

Wie wird sich die bundespolitische Szene in Berlin gestalten? 60 Prozent im Autohaus machen die Personalkosten aus. Die Sozialabgaben sind unter der roten Linie von 40 Prozent zu halten. Der Soli muss weg. Die Mitarbeiter brauchen bei 1,8 Prozent Inflation mehr netto in der Büchse. Wann erhält der Bürokratieabbau sichtbare Züge? Und verkehrspolitisch steht ganz obenan ein Gesamtkonzept für die Mobilität. Verkehrsreduzierung! Am 22. Februar 2018 entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, ob Fahrverbote heute schon möglich sind. Nicht die Politik, Gerichte entscheiden über derart fundamentale Fragen! Die E-Offensive erhält 2018 auffälliges Fahrwasser. Und Tesla wird sich mit seinem neuen Model 3 existentiell beweisen müssen.

Vertriebspolitisch wird es 2018 kräftig rappeln. Der Online-Vertrieb mit seinen digitalen und virtuellen Gestaltungsvarianten wird neue Vertriebsformen aufzeigen. Es werden Rundum-sorglos-Paket als Alternative zum Autokauf aufgelegt werden. Neue Start-ups werden neue Vertriebsoptionen im Neuwagenverkauf am freien Markt offerieren. Hersteller werden den Online-Vertrieb aktiver in die Hand nehmen. Amazon will den Handel ausschalten und über die frei werdende Handelsmarge bestimmen. Der Handel hat umgekehrt den Mehrnutzen darzustellen, weshalb er als persönlicher Kontaktpunkt für die Kunden unersetzlich ist. Hersteller warten mit neuen Standards auf, die nicht nur hohe Investments erfordern, sondern zahlreiche Betriebe finanziell und personell überfordern. Man selektiert kalt aus! VW, Audi und Skoda werden die Händlerverträge kündigen, auslesen, neue Margensysteme bzw. Kürzungen präsentieren. Andere Marken werden der Vorlage des Marktführers folgen. Die Vielfalt der GW-Börsenwelt gilt es zu integrieren und den aktiven Zukauf bzw. die Inzahlungnahme zu favorisieren. Noch gehört die Zukunft dem Aftersales und den offenen Potenzialen bei Financial Services. Du kannst diese Aufgaben nicht allein bewältigen. Wer das bessere Team hat macht das Rennen. Personalentwicklung und Personalfindung sind weitere Aufgabenblöcke. Und das orientiert sich letztlich alles am Kunden. Und der ist dank Internet im Anspruch extremistisch anzusiedeln. Er ist heute nicht mehr der König. Nein, er ist Gott!

Ich werde dazu mit meinen geschätzten Kollegen im Rahmen der 26. AUTOHAUS-Perspektiven in neun verschiedenen Städten automobile Zukunft liefern. Weitere Details unter: www.autohaus.de/perspektiven2018

Marktdaten 2018

E-Mobilität – Praxiserfahrung

Ein Händler machte erste Service-Erfahrungen mit dem elektrischen StreetScooter der Post und schreibt: "Wir hatten bis vor zwei Monaten die StreetScooter der Post gewartet und repariert. Die Post in ……………. hat nicht so große Bezirke, dass die Zusteller über die Reichweite der Batterie kommen, hier hat die Reichweite immer das Tagespensum erfüllt. Bei den Reparaturen sind schon bedenkliche Sachen angefallen. Die Handbremse kann nur mit Mühe einen vollen StreetScooter an einer steilen Straße halten - dies ist die  "Einzige" Möglichkeit das Fahrzeug zu sichern. Hinten im Kofferaufbau sind noch zwei Radkeile verlastet. Wenn der Postbote die Keile unterlegen möchte, muss er aufpassen dass er nicht vom StreetScooter überrollt wird, da er hinten die Klappe öffnen muss, um an die Radkeile zu kommen.

Verschiedene Elektrofehler (kalte Lötstellen im Kabelbaum, schlechte 12-V-Batterie Ladegeräte, schwacher Türöffnungszug von innen usw.). Nicht passende Abschlepphacken - Gewinde vom Fahrzeug und Hacken waren verschieden. Keine Möglichkeit ohne Beschädigung das Fahrzeug rückwärts auf den Abschleppwagen zu ziehen. Es gibt keine Möglichkeit ohne leichte Beschädigung am hinteren Abschlussblech das Abschleppseil zu befestigen. Getriebehalter sind abgebrochen - Getriebeöl ist ausgelaufen - nach mehreren Kilometer hat das Getriebe dann blockiert.

Ich könnte die Liste noch weiter führen - auch die Aussagen der Postmitarbeiter über dieses Fahrzeug sind nicht immer "jugendfrei". Wenn ein Hersteller wie DB, VW oder BMW usw. so ein Fahrzeug gebaut hätten, würde die Post diese Hersteller in der Presse nieder machen.

Gut, dass die Hersteller von so einem "schlechten" Fahrzeug die Finger lassen. Die Postboten müssen im Winter wirklich ein dickes Fell haben. Immer wenn ich die überschwänglichen Berichte über den StreetScooter lese muss ich immer denken, entweder haben die Schreiberlinge von diesen Berichten keine Ahnung oder den Befehl von "Oben". Unsere Post …. hat die Ausführung B14, der B 16 soll besser sein?"

Die Auto-Macher bei der DHL werden sicher an der Optimierung arbeiten. Wäre VW nicht so arrogant gewesen und hätte das Ansinnen der Post nach E-Autos damals mangels ausreichender Menge nicht abgewiesen, wäre die Post nie zum E-Autohersteller geworden. Bei der Post sind immerhin 70.000 "gelbe Fahrzeuge" im Einsatz. Beim größeren StreetScooter liefert Ford das Transit Frontantriebs-Fahrgestell. Ein Automobilhersteller wird Zulieferer bei der Deutschen Post! So verkehrt sich die Welt!

Zum Tode von Ewald Brüggemann

Keine Gedanke daran, dass es das letzte Mal sein soll, dass wir uns sehen. Im Juli 2016 am Firmensitz in Rheine-Mesum. Ewald Brüggemann nahm wie jeden Tag seine Routineaufgaben im Stammhaus der Gruppe wahr. Auf dem 200.000 Quadratmeter großen Firmenareal ereignet sich vieles über den Alltag hinweg. Und war bei seinen regelmäßigen Rundgängen ein Scharfblicker. Er sah sofort, wo das System nicht stimmte, die Ordnung und Sauberkeit ihm weniger gefielen. Er sprach mit Kunden und Mitarbeitern. In der Firmenzentrale besprach er mit seinem Schwiegersohn Christoph Grafmüller die Geschäftspolitik usw.

Worin liegt nun das Faktum, dass Ewald Brüggemann für den Handel Geschichte schrieb? Er war der Wegbereiter für das Re-Importgeschäft, und zwar 1970 ff. Das ist nun bald 50 Jahre her. Jeder weiß, damals gab es nicht nur umsatzsteuerliche Hürden zu nehmen. Ewald Brüggemann agierte als freier Händler verschiedener Marken und das mit neuer internationaler Ware. Da gab es im Wettbewerb nicht nur Preiskämpfe auszutragen, sondern auch Auseinandersetzungen um CI-Ansprüche. Er scheute dazu die juristischen Wege nicht. Ich kam erstmals zu ihm ins Autohaus, als mir Hermann Malso und Marion Johl erzählten, dass Brüggemann das einzige Autohaus in Deutschland sei, das einen Bankschalter mit Bankautomat im Autohaus integriert hat. Heute mit Santander.

Ewald Brüggemann erweiterte das Spektrum um ein Café mit Bistro, das aktiv betrieben und auch am Wochenende sehr gut frequentiert ist. Auch das Kfz- Versicherungsgeschäft hat er schon früh spezialisiert. Der Verkäufer übergibt nach Fahrzeug-Vertragsabschluss den Kunden an einen Versicherungsspezialisten weiter. Heute hat die Gruppe sieben Standorte. Ewald Brüggemann betrieb eben systematische Expansion. Da stehen heute pro Jahr 12.000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge dahinter. Klar, die eingekauften Fahrzeuge bedürfen der Aufbereitung. Das läuft in Rheine durch wie in einem Industriebetrieb. Ewald Brüggemann als Logistiker. Der geniale Handelsmann installierte auch das physische Auktionshaus Brüggemann. Nicht genug. Die Angebotsofferte wurde vor wenigen Jahren um Wohnwagen und Wohnwagenzubehör erweitert.

Lief man mit Ewald Brüggemann durch sein neues Karosserie- und Lackierzentrum, spürte man gleichermaßen sein Expertentum in technischer Belange. Und sein neues überfabrikatliches Service-Center Brüggemann, das wir in AUTOHAUS vorstellten, hat wie das gesamte Areal in Rheine-Mesum eine ganz besondere stilistische Aura.

Es hat mir immer große Freude gemacht, mit ihm zusammen zu sein, zu fragen, zuzuhören. Da fiel dann seine Klarheit, seinen Sinn für Realitäten, seine Offenheit, vor allem für Neues auf. Ein großer Mann mit tiefer Verwurzelung. Wir sagen dem großartigen Branchenpionier ganz herzlichen Dank. Eine anhaltende Lungenentzündung führte am 30.Dezember 2017 zu seinem Lebensende. Ewald Brüggemann wurde 78 Jahre alt.

Ewald Brüggemann mit Christoph Grafmüller

Besondere Weihnachts-und Neujahrsgrüße

Es ist jedes Jahr erstaunlich, wie sich die vielfältigen Weihnachtssymbole im "Lichterglanz" zum großen Feste bündeln. Ob die gewünschte Seelenruhe, inneres Berührtwerden über die Tage gelingt, vermag man erst hinterher zu beurteilen. Immerhin haben die Partnerbörsen nach Weihnachten die höchste Suchfrequenz. Umgekehrt weist der Monat September die höchste Geburtenrate im Jahr aus. Wer seine Weihnachtspost oder gar Weihnachtsgeschenke auf sich wirken lässt, spürt sehr schnell, ob der Absender mit Intention bei der Sache war. Ob ein geschäftlicher Standardkartengruß mit einer nicht entzifferbaren Unterschrift, also unbekanntem Absender durchschlagende Weihnachtswirkung impliziert, darf man schon auf Sinnhaftigkeit des Ganzen hinterfragen.

Da kam ein Weihnachtsbrief der Kreishandwerkerschaft Lörrach, unterzeichnet vom Führungsteam. GF Otfrid Eckert zeigt darin auf, was im Jahr 2017 geschafft wurde und was für 2018 ansteht. Das geht von der Ausbildungsbörse Schopfheim, dem "Tag des Handwerks", der Freisprechfeier bis zum Betriebsausflug. Besondere, nachahmenswerte Idee: Der beste Geselle erhält bei der Freisprechfeier für 1 Jahr kostenlos ein E-Auto für seine Top-Leistung. Für 2018 gab der GF die Losung aus, dass jedes Innungsmitglied ein neues Mitglied werben soll. Klasse gemacht. Mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen.

Einer schickte mir einen Bocksbeutel "Hannes". Vom Bürgerspital zum Hl. Geist in Würzburg. So kommt man endlich im gehobenen Alter zur eigenen "Weinmarke"! Aus den Reben fließt das Leben!

 

Damit sei der 20.Jahrgang von HB ohne Filter eröffnet. Seit 1998, (fast) jeden Freitag! Auf ein gutes, gemeinsames, offenes Jahr 2018!

Spruch der Woche:

Beim AUTOHAUS-Neujahrsempfang 2018 wurden gestern Abend in München drei Händler mit dem "Bayerischen Löwen" ausgezeichnet. "Si"r Albert Still, Aufsichtsratsvorsitzender der AVAG, Augsburg, Kurt Kröger, Geschäftsführender Gesellschafter Dello, und Heinz Preiß, Volvo-Händler AutoNova. Auffälliges Merkmal des Branchenevents: eine verdammt gute Stimmung! Und das in gutem Sinne. Albert Still in seiner Dankesreplik:

 "Ich bedanke mich auch bei den Lieferanten, Herstellern und Importeuren, dass sie versucht haben, aus mir in 50 Jahren einen ordentlichen Händler zu machen."

AUTOHAUS-Chefredakteur und Verlagsleiter Ralph M. Meunzel überreichte an Sir Albert Still den "Bayerischen Löwen". Live dabei der Ehrenpräsident des Kfz-Landesverbandes Bayern, Klaus Dieter Breitschwert (MdL a.D.) und Patrick Neumann, stellv. Chefredakteur AUTOHAUS.

Auf ein gutes Jahr 2018 – Wir legen los!

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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