Im Frühling machen viele Frühjahrsputz. Zeit also, auch die internen Geschäftsprozesse einer Prüfung zu unterziehen und notfalls zu entstauben. Auf den AUTOHAUS Innovationstagen gab es wieder informative Vorträge von Experten und Branchenvertretern in einzeln buchbaren 30minütigen Slots. Schwerpunkt war dieses Mal das Thema ungenutzte Potenziale. Denn durch die aktuelle Krise im Fahrzeughandle bekommen Themen wie Inzahlungnahme und Forderungsmanagement wieder mehr an Bedeutung. Digitale Prozesse können hier der Schlüssel sein, um zusätzliche Umsätze zu generieren, die bisher eher im Verborgenen blieben. Moderiert wurde die rein digitale Veranstaltung von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel aus dem Verlagsstudio in München.
Ankauf wichtiger denn je
Im ersten Vortrag unterstrich Mario Kunz-Pfauch, Director OEM Sales bei AutoUncle, die Bedeutung der Inzahlungnahme von Gebrauchtwagen. Hierfür stellt das 2011 in Dänemark gegründete Unternehmer den Händler einen Inzahlungnahmerechner zur Verfügung. Dieser sollte direkt in die Fahrzeugsucher auf der Händlerwebsite eingebunden sein. So lassen sich laut Kunz-Pfauch bis zu 100 Prozent mehr Leads generieren, denn der Kunden gibt nicht nur Informationen über sich und seinen Gebrauchten, sondern gleichzeitig Informationen über das Fahrzeug, das er erwerben möchte, preis. Dieser vollständige Datensatz steht dann dem Verkaufsteam zur Verfügung und kann in alle gängigen CRM-Systeme eingespielt werden.
Wie sehr Digitalisierung und Automation bei der Vermarktung von Gebrauchtwagen den Händler unterstützen können, zeigte Oliver Kosan, Head of Key Account Management von Auto1. Die Handelsplattform stellt hierfür dem Handel verschiedene digitale Tools zur Verfügung. Vor allem die App, mit der sich ein Fahrzeug in wenigen Minuten digitalisieren und in eine Auktion in 30 Märkten bringen lässt, ist hier besonders praktisch. Dabei führt die Anwendung durch den gesamten Einstellprozess inklusive Fotoanleitung. Die Anzeige wird automatisch in verschiedene Sprachen übersetzt. Gleichzeitig unterstützt das Vertriebsteam von Auto1 aktiv die Vermarktung.
Für die Zukunft aufstellen
Einige wichtige Schritte in Richtung Mobilität der Zukunft stellte Referentin Laura Goebes, Geschäftsführerin von CAS Drive, vor. Demnach sollten Datensilos aufgebrochen werden, damit Mitarbeiter jederzeit Zugang zu sämtlichen Kundendatenhaben. So werden Doppeleingaben vermieden und es ist eine dezidierte Datenanalyse möglich. Gleichzeitig schafft dieser Übergreifende Datenzugang deutlich mehr Transparenz, denn jeder Mitarbeiter hat Kenntnisse über den Kunden und seine Anliegen. Automatisierte Prozesse wie Wiedervorlagen und Eskalationsstufen erleichtern zudem den Arbeitsalltag, da keine Anfragen mehr unbearbeitet bleiben oder übersehen werden. Im Zuge dessen lässt sich auch der passende Kommunikationsmix, egal ob Telefon, Brief, SMS, E-Mail oder WhatsApp für jeden Kunden individuell erstellen.
Der Auto-Abo-Anbieter VivelaCar möchte den Händlern helfen, die Onlinekundschaft besser zu erreichen und das Geschäft zu erweitern. Rene Wenetiou, Head of Dealer Management, ViveLaCar ViveLaCar, gab eine Überwicht über den aktuellen Abo-Markt und erklärte den Teilnehmern, wie der Autohandel mittels Abonnement die Standzeiten nicht nur verringert, sondern seine Erträge mit den Abos nebenbei noch erhöhen kann. Dabei kann das Abo individuelle Kundenbedürfnisse befriedigen, zum Beispiel bei saisonal gesuchten Fahrzeugen oder das testen eines Elektroautos im Alltag. In jedem Fall spricht es Kunden an, die Flexibilität, Convenience und digitale Abwicklung suchen.
Daneben nahmen auch die Branchendienstleister Cardess, Alpha Online, bezahl.de, TwoS, Loco-Soft, Bilendo, e-mobilio, VirtualOffice, BCA und Heycar an der Veranstaltung teil. Lesen Sie ausführlich über alle Vorträge in der AUTOHAUS-Ausgabe 7, die am 4. April 2022 erscheint. Zudem finden Sie die Aufzeichnungen aller Vorträge auch auf AUTOHAUS next. Hier geht es zu den Videos.
Die nächsten AUTOHAUS Innovationstage finden am 22. und 23 November 2022 statt.