Der 10. November 2025 wird in der Firmenhistorie der Autoland AG eine weitere markante Zäsur setzen. CEO Wilfried Wilhelm Anclam berief am Montag in Hannover in Anwesenheit der kompletten Vorstandschaft und des Aufsichtsrates den Bundesfinanzminister a.D. und langjährigen FDP-Chef Christian Lindner (46) zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des großen Fahrzeughändlers.
Anclam erklärte: "Mit Christian Lindner gewinnen wir ab 1. Januar 2026 eine außergewöhnlich starke Persönlichkeit. In seiner langen politischen Laufbahn war er stets ein Verfechter pro Automobil. Er trat stets mit Überzeugung für den Mittelstand und für die Interessen der Autofahrer ein. Und das wird er auch außerhalb der Politik fortsetzen."
Der Unternehmenschef betonte, dass sich Autoland über Lindner politisch nicht artikulieren wolle – "außer, dass wir Mobilität bezahlbar halten wollen". Und: "Ich habe Christian Lindner gewonnen, weil er seit Jahrzehnten Kampagne, Vertrieb, Marketing, Organisationsentwicklung und Digitalisierung verantwortet hat. Zu diesen Themen wird er bei der Autoland AG sein Verantwortungsfeld übernehmen, vor allem also die Stärkung unseres Vertriebs, die Beschleunigung der Digitalisierung unserer Geschäftsbereiche und die Internationalisierung von Autoland." Mit Lindner hebe der Händler seinen Bekanntheitsgrad, die Einbindung in die deutsche Wirtschaft, Finanzierung und Internationalität auf eine neue Stufe.
Autoland AG - das ist die neue Dimension
Lindner dankte dem Vorstand und Aufsichtsrat für das Vertrauen, stellte seine Verbundenheit zum Produkt Auto dar und beantwortete diverse Fragen. "Das Wort Auto war das erste, das ich sprechen konnte", sagte er Teilnehmerkreisen zufolge. "Das Automobil schafft für die Menschen Individualität, Mobilität, Lebensqualität und ist ein großes Stück Freiheitsversprechen."
Der frühere Spitzenpolitiker verwies darauf, dass die Autoland AG in der Branche als der "Auto-Aldi" charakterisiert werde. "Mir liegt sehr an dem von Herrn Anclam geprägten Dreiklang von 'Auto – Mitarbeiter – Kunde(nnutzen)!' Das Produkt Auto, die Zukunft des E-Autos, übermorgen das selbstfahrende Auto, die auf den Markt drängenden chinesischen Marken, der eigene digitale Vertrieb, die internationale Markterweiterung, als einzige freie Autohandelsgruppe künftig deutschlandweit ein Vertriebsnetz zu haben, die Transporterwelt u.a. – welch großartigen Chancen und Potenziale." Autoland sei im Kern auf Effizienz und kurze Entscheidungswege angelegt. "Das gefällt mir. Das habe ich in den vielen Sitzungen in der Politik anders erfahren müssen."
"Der Mittelstand hat mich immer beeindruckt"
In einer Mitteilung der Autoland AG erklärte Lindner: "Der Mittelstand hat mich immer beeindruckt. Früher habe ich mich für gute Rahmenbedingungen eingesetzt. Heute will ich selbst dort arbeiten, wo das Herz der deutschen Wirtschaft schlägt. Dass es die Autobranche ist, wird niemanden überraschen, der meine persönlichen Leidenschaften kennt." Lindner weiter: "Für mich ist individuelle Mobilität eine Frage der Freiheit. Deshalb darf das Auto nicht zum Luxusgut für wenige werden, sondern muss für viele Menschen bezahlbar bleiben." Das sei ebenso seine Mission wie die von Autoland. Oder wie Lindner es bodenständig auf Instagram formulierte: "Es gilt also: Auto statt Hedgefonds, Sandersdorf-Brehna statt New York."
Autoland peilt Milliardengrenze an – und will an die Börse
Die Autoland AG wächst mit hohem Tempo. Das Unternehmen mit Sitz in Ostdeutschland betreibt derzeit 32 Niederlassungen und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im laufenden Jahr wurden neue Standorte in Coburg, Halle und Hamburg eröffnet, über die Zweitmarke Autodiscount24 kamen Kassel und Göttingen hinzu.
2025 dürfte der Umsatz erstmals die Marke von einer Milliarde Euro überschreiten – bei insgesamt mehr als 50.000 verkauften Fahrzeugen. Etwa die Hälfte des Geschäfts läuft inzwischen digital.
Vorstandschef Anclam hat ambitionierte Pläne: Bis 2035 soll Autoland mit 120 Niederlassungen bundesweit vertreten sein und einen Anteil von fünf Prozent am deutschen Markt erreichen – das entspräche rund 500.000 verkauften Autos pro Jahr. Langfristig ist auch der Gang an die Börse vorgesehen.
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