Autoland AG in der Offensive: Christian Lindner kommt an Bord

11.11.2025 17:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Autoland AG-Chef Wilfried Wilhelm Anclam (re.) mit seinem künftigen Stellvertreter Christian Lindner
© Foto: Prof. Hannes Brachat/AUTOHAUS

Ein prominenter Wechsel in die Wirtschaft: Ex-Finanzminister Christian Lindner wird stellvertretender Vorstandschef der Autoland AG. Das Handelsunternehmen will mit ihm Vertrieb, Digitalisierung und Internationalisierung auf ein neues Niveau heben.

Der 10. November 2025 wird in der Firmenhistorie der Autoland AG eine weitere markante Zäsur setzen. CEO Wilfried Wilhelm Anclam berief am Montag in Hannover in Anwesenheit der kompletten Vorstandschaft und des Aufsichtsrates den Bundesfinanzminister a.D. und langjährigen FDP-Chef Christian Lindner (46) zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des großen Fahrzeughändlers. 

Anclam erklärte: "Mit Christian Lindner gewinnen wir ab 1. Januar 2026 eine außergewöhnlich starke Persönlichkeit. In seiner langen politischen Laufbahn war er stets ein Verfechter pro Automobil. Er trat stets mit Überzeugung für den Mittelstand und für die Interessen der Autofahrer ein. Und das wird er auch außerhalb der Politik fortsetzen."

Der Unternehmenschef betonte, dass sich Autoland über Lindner politisch nicht artikulieren wolle – "außer, dass wir Mobilität bezahlbar halten wollen". Und: "Ich habe Christian Lindner gewonnen, weil er seit Jahrzehnten Kampagne, Vertrieb, Marketing, Organisationsentwicklung und Digitalisierung verantwortet hat. Zu diesen Themen wird er bei der Autoland AG sein Verantwortungsfeld übernehmen, vor allem also die Stärkung unseres Vertriebs, die Beschleunigung der Digitalisierung unserer Geschäftsbereiche und die Internationalisierung von Autoland." Mit Lindner hebe der Händler seinen Bekanntheitsgrad, die Einbindung in die deutsche Wirtschaft, Finanzierung und Internationalität auf eine neue Stufe.


Autoland AG - das ist die neue Dimension

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Lindner dankte dem Vorstand und Aufsichtsrat für das Vertrauen, stellte seine Verbundenheit zum Produkt Auto dar und beantwortete diverse Fragen. "Das Wort Auto war das erste, das ich sprechen konnte", sagte er. Das Automobil schaffe für die Menschen Individualität, Mobilität, Lebensqualität und sei ein großes Stück Freiheitsversprechen.

Lindner weiter: "Die Autoland AG wird aus gutem Grunde in der Branche bildhaft als der 'Auto-Aldi' charakterisiert. Mir liegt sehr an dem von Herrn Anclam geprägten Dreiklang von 'Auto – Mitarbeiter – Kunde(nnutzen)!' Das Produkt Auto, die Zukunft des E-Autos, übermorgen das selbstfahrende Automobil, die auf den Markt drängenden chinesischen Marken, der eigene digitale Vertrieb über 'Auto.de', die internationale Markterweiterung der Autoland AG, als einzige freie Autohandelsgruppe morgen deutschlandweit ein eigenes Vertriebsnetz zu haben, die Transporterwelt u.a. – welch großartige Chancenpotenziale. Autoland ist im Kern auf Effizienz angelegt, auf kurze Entscheidungswege, das gefällt mir. Das habe ich in den vielen Sitzungen in der Politik anders erfahren müssen."

Autoland peilt Milliardengrenze an – und will an die Börse 

Die Autoland AG wächst mit hohem Tempo. Das Unternehmen mit Sitz in Ostdeutschland betreibt derzeit 32 Niederlassungen und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im laufenden Jahr wurden neue Standorte in Coburg, Halle und Hamburg eröffnet, über die Zweitmarke Autodiscount24 kamen Kassel und Göttingen hinzu.

2025 dürfte der Umsatz erstmals die Marke von einer Milliarde Euro überschreiten – bei insgesamt mehr als 50.000 verkauften Fahrzeugen. Etwa die Hälfte des Geschäfts läuft inzwischen digital.

Vorstandschef Anclam hat ambitionierte Pläne: Bis 2035 soll Autoland mit 120 Niederlassungen bundesweit vertreten sein und einen Anteil von fünf Prozent am deutschen Markt erreichen – das entspräche rund 500.000 verkauften Autos pro Jahr. Langfristig ist auch der Gang an die Börse vorgesehen.

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Christian Lindner – Kurzvita

Christian Lindner gilt als eines der prägenden Gesichter der deutschen Liberalen. Der gebürtige  Wuppertaler trat bereits mit 16 Jahren der FDP bei und machte früh durch rhetorisches Talent und strategisches Denken auf sich aufmerksam. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft an der Universität Bonn zog er 2000 erstmals in den Landtag von Nordrhein-Westfalen ein. 

Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag 2013 übernahm Lindner die Führung der Partei und leitete deren politischen Neustart ein – mit Fokus auf wirtschaftliche Vernunft, digitale Modernisierung und individuelle Freiheit. Unter seiner Führung gelang der Wiedereinzug der FDP in den Bundestag 2017.

Von Dezember 2021 bis November 2024 war Lindner Bundesfinanzminister in der damaligen Ampelkoalition. Nach dem Scheitern der FDP an der Fünfprozenthürde bei der Bundestagswahl 2025 kündigte er an, seine politische Karriere zu beenden. Unternehmerisch war Lindner bisher unter anderem als Firmengründer, freiberuflicher Berater und im Stromhandel tätig.




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