BMW hat den besten August der Unternehmensgeschichte erlebt. Im vergangenen Monat verkaufte der Münchner Autobauer 110.891 Fahrzeuge und erzielte damit einen neuen Bestwert für den Sommermonat. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat legten die Auslieferungen um 7,4 Prozent zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Für den September stellte Vertriebsvorstand Ian Robertson ein zweistelliges Absatzplus in Aussicht. "Wir liegen voll auf Kurs, im Gesamtjahr beim Absatz wie geplant eine neue Bestmarke von über 1,6 Millionen Automobilen zu erreichen."
Im August wurden besonders der kompakte Geländewagen X3 und der 5er-BMW stark nachgefragt. Der Absatz der Kernmarke BMW kletterte um 7,8 Prozent auf 94 882 Wagen. Die britischen Tochter Mini verkaufte 15 761 Autos und damit 5,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn erzielte die Gruppe einen Absatzzuwachs von 16,8 Prozent auf 1,073 Millionen Wagen. Damit wurde erstmals schon im August die Millionengrenze überschritten.
BMW spürt aktuell keinen Rückgang der Nachfrage und sieht sich auch für eine etwaige neue Krise gut gewappnet. "Wenn das Gleiche wie 2008 noch einmal passieren würde, würde das Unternehmen ohne Verlust durch eine solche Krise durchmarschieren", sagte Finanzvorstand Friedrich Eichiner vor der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). "Momentan sehen wir keine Vorboten einer Rezession." Im Gegenteil, der August habe beim Auftragseingang und Absatz positiv überrascht. "Unsere Fabriken arbeiten weiterhin voll am Anschlag", sagte Eichiner in München. Gleichwohl erwartet er, dass sich das Wachstumstempo nach der Aufholjagd in den nächsten Monaten verlangsamt.
3.500 neue Mitarbeiter bis Jahresende
Die positive Entwicklung wirkt sich auch auf die Beschäftigten aus: Bis zum Jahresende will Personalvorstand Harald Krüger 3.500 neue Mitarbeiter gefunden haben. Gut ein Drittel werde für den Standort München gesucht, in Deutschland insgesamt sollen es 1.800 neue Beschäftigte sein.
Für einen möglichen Abschwung sieht Eichiner den Autobauer gut gerüstet: "Das Unternehmen ist gut für die Zukunft aufgestellt, auch wenn es mal ein bisschen härter kommen sollte." Dazu hat BMW die Kosten gesenkt, das Geschäft mit den Finanzdienstleistungen neu geordnet und die Produktion flexibler aufgestellt. Mit jedem neuen Fahrzeugmodell werde weiter an der Effizienzschraube gedreht, sagte der Manager. Bei der Neuauflage des 1er-Modells seien beispielsweise die Kosten um sieben bis neun Prozent reduziert worden, für die neue Generation des Verkaufsschlagers 3er-Reihe stellte Eichiner eine ähnliche Größenordnung in Aussicht.
Eichiner bekräftigte, der i3 - das erste rein elektrisch angetriebene Fahrzeug der Bayern - solle von Anfang an mit Gewinn verkauft werden. Ob auch die Kosten für Forschung und Entwicklung gedeckt werden könnten, hänge von der Anzahl der verkauften Wagen ab. Der tatsächliche Markt für Elektroautos sei schwer einzuschätzen. Der Manager zitierte Marktstudien, nach denen 2020 nur fünf bis 15 Prozent der Fahrzeuge elektrisch fahren werden. Der i3 soll in zwei Jahren auf den Markt kommen und nach Angaben von BMW-Chef Norbert Reithofer weniger als 40.000 Euro kosten.