Der europäische Kfz-Gewerbeverband Cecra hat sich auf seiner Hauptversammlung am Dienstag in Brüssel mit großer Mehrheit für den Erhalt der so genannten "Location Clause" ausgesprochen. In einer Abstimmung votierten 16 der 17 nationalen Verbände für ein Arbeitspapier, das die Beibehaltung der Klausel unterstützt, teilte die Standesvertretung mit. Hintergrund: Nach dem Willen der EU-Kommission soll es Kfz-Händlern ab dem 1. Oktober 2005 möglich sein, Verkaufs- und Auslieferungsstellen in der EU ohne Zustimmung des Herstellers oder Importeurs zu eröffnen. Laut Cecra bedeutet dies aber, dass nur diejenigen Betriebe von den neuen Expansionsmöglichkeiten profitieren könnten, die dafür auch die nötigen finanziellen Mittel besäßen. Nach den Berechnungen des Verbandes seien dies nur 20 Prozent aller europäischen Kfz-Händler. Gerade im Hinblick auf die Konsolidierungswelle in der Branche würde die Abschaffung der Klausel das Verschwinden kleinerer Unternehmen vom Markt beschleunigen. Der Verband erneuerte deshalb seine Forderung, auch mit Rücksicht auf die EU-Beitrittsländer an der Location Clause für zwei weitere Jahre bis 2007 festzuhalten. Messen geben Rückenwind für 2005 Optimistisch blickt der europäische Kfz-Branchenverband auf das Handelsgeschäft in 2005. Positive Signale für den Pkw-Markt sei die Vielzahl neuer Modelle auf dem Pariser Autosalon sowie die aktuell angebotene Produktpalette, deren Attraktivität zu einer erhöhten Kundennachfrage führen werde, hieß es. Rückenwind für die Lkw-Konjunktur komme von der gestern zu Ende gegangenen IAA Nutzfahrzeuge. "Wir hoffen und vertrauen darauf, dass auch unsere Nutzfahrzeug-Händler aus den sich bessernden Marktbedingungen Kapital schlagen werden", sagte Cecra-Präsident Jürgen Creutzig. (rp)
Cecra spricht sich weiter für Erhalt der Niederlassungsklausel aus
Verband schätzt, dass nur 20 Prozent der europäischen Kfz-Händler vom Fall der Klausel profitieren könnten / 16 von 17 nationalen Verbänden votieren für Weiterbestand