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Chrysler – eine schwere Aufgabe für Cerberus

14.05.2007 14:08 Uhr
Die Arbeit für Chrysler-Chef Tom LaSorda dürfte auch nach dem Verkauf nicht leichter werden.

Die entscheidende Schlacht findet auf dem US-Markt statt, aber gerade hier weht ein äußerst rauer Wind

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Die amerikanische Investmentfirma Cerberus wird es mit dem Kauf von Chrysler schwer haben. Während Toyota Chrysler in amerikanischen Automarkt bereits auf den vierten Platz verdrängt hat und weltweit in diesem Jahr die Spitzenposition vor General Motors übernehmen dürfte, haben Chrysler, Ford und General Motors 2005/2006 Gesamtverluste von mehr als 25 Mrd. US-Dollar verbucht. Das absolut desolate nordamerikanische Geschäft hat Detroit bluten lassen und ist die Hauptursache der Misere. Chrysler hatte im vergangenen Jahr 2,68 Mio. Autos ausgeliefert. Im heimischen Markt sackte der Verkauf dabei um acht Prozent auf 2,1 Mio. Stück ab. Dies zeigt überdeutlich, dass der US-Markt für Chrysler auf Jahre hinaus entscheidend bleiben wird. Die Chrysler Group kam 2006 auf einen operativen Verlust von 1,5 Mrd. US-Dollar, und Chrysler wird bestenfalls 2009 wieder in die Gewinnzone kommen. Laut einem im Februar angekündigten zweiten Sanierungsplan sollen 13.000 von 80.000 Chrysler-Mitarbeitern ihre Stellen verlieren. Es soll ein Werk geschlossen und Schichten in anderen nordamerikanischen Fabriken gestrichen werden. Ob dies ausreichen wird, bleibt abzuwarten. Es soll im Zuge der Transaktion mit Cerberus keine zusätzlichen Stellenstreichungen geben, versicherte Chrysler-Chef Tom LaSorda. Bisher hat Cerberus aber nie gezögert, härter durchzugreifen, um übernommene Unternehmen rasch auf Vordermann zu bringen. Bei der ersten Chrysler-Sanierung unter Führung des jetzigen DaimlerChrysler-Chefs Dieter Zetsche und des heutigen Cerberus-Beraters Wolfgang Bernhard waren Anfang des Jahrzehnts bereits mehrere Fabriken dichtgemacht und 26.000 Arbeiter nach Hause geschickt worden. Mehr Umsatz durch neue Modelle? Die Erholung war jedoch nur von kurzer Dauer, da Chrysler mehr als 70 Prozent seines Geschäfts mit einst lukrativen großen Pickups, Geländewagen und Minivans macht. Ihr Absatz ist angesichts der extrem gestiegenen Benzinpreise stark geschrumpft. Sie werden momentan zum Teil nur mit riesigen Rabatten von 3.000 bis 4.000 US-Dollar und mit Billigverkäufen an Mietwagenfirmen losgeschlagen. Nur wenn es Chrysler schafft, mit neuen erfolgreichen Chrysler-, Jeep- und Dodge-Modellen wieder neue Käufer anzulocken und wieder Geld mit seinen Autos zu verdienen, ist eine Wende möglich. Die riesigen Pensions- und Krankenversicherungskosten von schätzungsweise 18 bis 19 Mrd. US-Dollar verbleiben bei Chrysler. Die US- Automobilarbeitergewerkschaft UAW (United Auto Workers) muss bei den in diesem Jahr anstehenden Tarifverhandlungen mit Chrysler, General Motors und Ford neue riesige Konzessionen machen, sonst ist ein baldiger Umschwung fast ausgeschlossen. Diese Altlasten kosten Chrysler, Ford und GM jährlich Milliarden und verteuern die Autos der amerikanischen Automobilkonzerne um 3.000 bis 4.000 US-Dollar je Stück. (Peter Bauer, dpa)

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