Kostensenkung: Energiebündel

Gut aufgestellte Autohäuser betreiben aktives Management der Energiekosten und investieren konsequent in nachhaltige regenerative Energien. Die Energieeffizienzuntersuchung jedes Autohauses wird, sofern die KMU-Kriterien (kleines oder mittleres Unternehmen) erfüllt werden, von der KfW im Rahmen des Programmes Energieberatung Mittelstand gefördert. Ein Autohaus ist ein KMU, wenn es weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigt und der Jahresumsatz kleiner 50 Mio. Euro oder die Jahresbilanzsumme kleiner als 43 Mio. Euro ist. Diese Kriterien gelten bei einem Unternehmensverbund für die gesamte Gruppe. Für solch ein Unternehmen werden zwei Tagessätze über die Initialberatung mit einem Anteil von 80 Prozent gefördert (Eigenanteil: 320 Euro; Förderbetrag KfW: 1.280 Euro). Bei einer gegebenenfalls anschließenden Detailberatung werden bis zu zehn Tagessätze mit einem Anteil von 60 Prozent gefördert (maximaler Eigenanteil: 3.200 Euro; maximaler Förderbetrag KfW: 4.800 Euro). Voraussetzung in beiden Fällen ist die Zusammenarbeit mit einem Energieberater, welcher in der KfW-Expertenliste aufgeführt ist. Nach Aussagen von Braun Energiedienstleistungen, einem Beratungsunternehmen mit Sitz in Walldorf, reicht bei kleinen Autohäusern in der Regel die Initialberatung aus. Welche Maßnahmen umgesetzt werden, richtet sich nach den Prioritäten des Unternehmers. Möglich sind schnell umsetzbare Investitionen wie Umstellung der Beleuchtung sowie Prozessänderungen, aber auch Investitionen in Photovoltaik oder ein Blockheizkraftwerk, insbesondere für die Heizenergie. Investitionen geringen Aufwands - Umstellung der Beleuchtung auf LED - Bewegungsmelder zur Lichtsteuerung in wenig frequentierten Autohausbereichen - Laufzeitüberprüfung von Kompressoren (müssen diese nachts laufen?) sowie die Überprüfung der Dichtigkeit der Luftdruckanlage. - Reduzierung der Stromzähler auf ein notwendiges Mindestmaß .Einsatz dezentraler Warmwasseraufbereiter und Boiler. Wasser wird nur bei Bedarf aufgeheizt und nicht stundenlang vorgehalten. - Prozessorientierte Anordnung der Arbeitsplätze in allen Autohausbereichen Die Umstellung auf die ab 2016 durch die EU vorgegebene LED-Technologie ermöglicht Kosteneinsparungen und Prozessoptimierungen. Bis zu 90 Prozent Stromersparnis bei gleichzeitiger Verbesserung der Beleuchtung kann mit LED erreicht werden. Bei einer Lebensdauer von mehr als 50.000 Stunden ohne Wartungsarbeiten amortisiert sich die Umrüstung oft bereits im ersten Jahr. Momentan sind viele Autohäuser dabei, die Umstellung auf LED zu realisieren. Fachberatung und Lichtplanung sind zur Absicherung der Einhaltung der DIN-Normen, der Herstellervorgaben zur Beleuchtung und der Versicherung empfehlenswert. Diese Beratung bietet z. B. der LED-Spezialist Lumindo. Der Hersteller mit Sitz in Heidelberg führt vor Ort eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durch und installiert Musterlampen, so dass die Lichtwirkung vor der Investition getestet werden kann. Zur Erhaltung der Liquidität können die LED bei Lumindo auch durch eine monatliche Licht-Miete bis zur Amortisation finanziert werden. Danach gehen die LED in den Besitz über. Die Beleuchtung hat dabei positive Auswirkungen auf folgende Bereiche: - Verkaufsunterstützende Ausleuchtung der Fahrzeuge (direktes und indirektes Licht, Lichtfarbe, Lichtintensität fördern die Fahrzeugpräsentation) - Förderung des Wohlbefindens von Kunden und Mitarbeitern im Verkaufsprozess - Serviceprozessunterstützung durch mitarbeitergerechte Beleuchtung an den jeweiligen Arbeitsplätzen und Hallenbereichen bei gleichzeitiger Vermeidung von Wärmeentwicklung des Beleuchtungssystems - Unterstützung des CI-gerechten Erscheinungsbildes im Rahmen der Herstellervorgaben Prozessoptimierung Energiemanagement steuert die benötigte Energie und vermeidet erhebliche Kostennachzahlungen. Da Energieversorger Autohäuser wie Industriebetriebe behandeln, mit Bereitstellung von Spitzenlasten und daran ausgerichteten Energiekosten, macht es Sinn, die Anpassung und Optimierung der Ablaufprozesse in einem Autohaus in das Energiemanagement einzubeziehen. So können Kosten gespart werden: - Bedarfs- und kostenorientierte Taktung der Aktivierung von IT-System, Beleuchtung, Aggregate-Nutzungen in Werkstatt und Lackiererei. Durch diese Aktivierung nach Prioritäten entstehen keine Spitzenlasten. - Service- und Auftragsplanung in den Werkstattbereichen und in der Lackiererei durch aktive Steuerung der Schichten, eventuell versetzten Beginn und Zusammenfassung von Arbeitsaufträgen zum Lackieren, um ineffizientes Hochfahren der Anlagen nur für kleinteilige Lackierungen zu vermeiden. - Bei Betriebsende komplette Abschaltung der Anlagen bis auf die "lebensnotwendigen" Geräte (z. B. die Alarmanlage), um Stand-by-Energiefresser auszuschalten. Eigene Energieerzeugung Zu wenig stand bisher die Eigenerzeugung von Energie im Mittelpunkt des Interesses der Automobil- und Nutzfahrzeughersteller sowie der Autohäuser und Werkstätten. Doch gerade diese Zielgruppen sind in der Lage, ihre Energiekosten auf diese Weise signifikant zu reduzieren. Die Kooperation mit den Energieversorgern bleibt aber weiterhin bestehen, da eine autarke Versorgung noch nicht möglich ist. Unterstützung im Bereich von Photovoltaikanlagen, Carports und Stromtankstellen bietet z. B. die Firmal Wirsol, Spezialist im Bereich alternativer Energien. Die Vorteile der Eigenerzeugung: - Minderung der Abhängigkeit von Energieversorgern durch wartungsarme Eigenproduktion. Das Gleiche gilt für die Prozessunterstützung durch die Produktion von umweltfreundlicher Heizenergie. - Prozessunterstützung im Bereich der Elektromobilität durch photovoltaische Energieproduktion im Autohaus oder auf Carports - Prozesskostenminderung durch Stromspeicherung in Form von innovativen, dezentralen Stromspeichersystemen, wie z. B. in den Batterien von Elektro- bzw. Hybrid-Autos - Energiekostenoptimierung durch Photovoltaik-Lösungen für den Eigenverbrauch Die Energiekosten-Explosion erfordert Umdenken. Wer jetzt handelt und sich der Herausforderung stellt, kann mit kleinen Bausteinen große Wirkung erzielen. Die Autoren Stefan Welter ist Leiter der Ford-Händlerberatung, Simone Pieper-Cuber und Stefan Hartmann sind Partner der Unternehmensberatung Dr. Pieper & Partner Gbr. Beratungsstellen - EnergieberatungUnternehmensberatung Dr. Pieper & Partner Gbr., www.dr-pieper-partner.de, info@dr-pieper-partner.de; Braun Energiedienstleistungen GmbH, www.braun-edl.de, info@braun-edl.de, Tel.: 0 72 53/98 24 43; TÜV Rheinland Energy, www.tuv.com- LEDwww.lumindo.de, stevenson@lumindo.de- Photovoltaik, Carports und Stromtankstellenwww.wirsol.de, peter.vest@wirsol.de

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