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Kfz-Gewerbe Rheinland-Pfalz: Wenig Ertrag trotz gutem Jahr

14.03.2017 11:28 Uhr
Hans Werner Norren
Hans Werner Norren: "Einem Betrieb, der nicht mindestens drei Prozent Rendite hat, bleibt nur wenig Spielraum für Investitionen."
© Foto: ProMotor/Kfz-Gewerbe

Die Betriebe in Rheinland-Pfalz erzielten mit einem Plus von 8,9 Prozent im Handels- und Werkstattgeschäft einen neuen Umsatzrekord. Doch die Profitabilität ist weiter niedrig.

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Wie bereits die Verbände in Bayern, Baden Württemberg und Hessen präsentiert auch das Kfz-Gewerbe Rheinland-Pfalz eine gemischte Bilanz für das Geschäftsjahr 2016. So erzielten die Betriebe mit einem Plus von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr im Handels- und Werkstattgeschäft einen neuen Umsatzrekord von 7,68 Milliarden Euro. Sorgen bereitet aber weiterhin die Profitabilität. Die Umsatzrendite zeigt nach vorläufigen Berechnungen nur eine leichte Steigerung auf den deutschlandweiten Branchendurchschnitt von 1,6 bis 1,9 Prozent (2015: 1,4 Prozent).

Dies sei gerade angesichts der anstehenden Veränderungen im Automarkt ein großes Problem für die Branche, sagte Landesverbandspräsident Hans Werner Norren laut Mitteilung. "Einem Betrieb, der nicht mindestens drei Prozent Rendite hat, bleibt nur wenig Spielraum für Investitionen in geschultes Personal und Geräte. Doch diese Investitionen sind in näherer Zukunft unverzichtbar, wenn vermehrt elektrische und vernetzte Fahrzeuge gewartet und repariert werden sollen."

Erfreulich sei hingegen die Bilanz der rheinland-pfälzischen Schiedsstellen. So ging die Zahl der Schlichtungsverfahren von 222 im Jahr 2015 auf 213 im Jahr 2016 zurück, wobei sich die meisten Fälle (198) auf das Werkstattgeschäft bezogen, 15 auf den Handel. 180 dieser Fälle wurden im Vorverfahren durch mündliche und schriftliche Vermittlung zwischen Kunden und Werkstatt gelöst, 14 landeten vor der Kommission und wurden dort entschieden.

"Angesichts der mehr als drei Millionen Werkstattaufträge, die in Rheinland-Pfalz von Innungsbetrieben im Jahr 2016 umgesetzt wurden, ist die Zahl der Schiedsstellen-Fälle marginal", sagt Norren. Gleichwohl rechnet er für 2017 mit einem leichten Anstieg der Zahlen, da die Verbraucherschlichtungsstelle in Kehl anfragende Kfz-Kunden zunächst auf die Kfz-Schiedsstellen der Innungen verweist. Seit diesem Februar müssen alle Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern, ganz gleich welcher Branche, darauf hinweisen, ob sie an einem Verfahren vor der staatlich anerkannten Verbraucherschlichtungsstelle in Kehl teilnehmen. Die Kfz-Innungsbetriebe werden sich an diesem neuen Verfahren nicht beteiligen, weil sie weiterhin den seit mehr als 40 Jahren erfolgreichen eigenen Kfz-Schiedsstellen vertrauen.

Mehr Verkäufe, höhere Preise

Die gestiegenen Umsatzzahlen führt die Jahresbilanz auf  mehr verkaufte Neu- und Gebrauchtwagen sowie die gestiegenen Pkw-Preise zurück. "Die steigenden Preise sind durch die vielen jungen Gebrauchten auf dem Markt zu erklären – Tageszulassungen machen inzwischen ja vielen Neuwagen Konkurrenz", so Norren. Außerdem werde auch die Fahrzeugausstattung immer besser.

Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen stieg von 130.238 im Jahr 2015 um 0,84 Prozent auf 131.331 Fahrzeuge, die Zahl der Besitzumschreibungen legte kaum zu – um minimale 0,1 Prozent – von 406.168 auf 406.623 Pkw. Der durchschnittliche Preis für einen Neuwagen verteuerte sich von 28.590 auf 29.650 Euro, der durchschnittliche Preis für einen Gebrauchtwagen stieg von 10.620 auf 11.430 Euro.

In Folge des Abgasskandals sei eine leichte Tendenz hin zum Benziner erkennbar, so der Verbandssprecher. Der Marktanteil von Dieselfahrzeugen bei den Neuzulassungen lag 2016 bei 41,8 Prozent, 2,8 Prozentpunkte unter dem Wert von 2015. "Das ist noch weit entfernt von einem Totalschaden für den Diesel", sagt Norren. Allerdings sei abzuwarten, wie viel Schaden dieser Antriebsart noch entstehen werde. Dauerhafte Einfahrverbote in Städte würden wohl noch mehr Kunden zum Benziner greifen lassen – mit fatalen Konsequenzen für die CO2-Ziele der Bundesregierung.

Für das Jahr 2017 geht der Kfz-Landesverband von einem geringen Rückgang der Neuzulassungszahlen aus – auf etwa 126.000 Neuwagen. Im Gebrauchtwagengeschäft rechnet der Verband mit einem gleichbleibenden Niveau von etwa 406.000 Besitzumschreibungen aus. (se)

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