Schaeffler setzt im Überlebenskampf auf die Unterstützung der IG Metall. Das fränkische Familienunternehmen verpflichtete sich in einer am Montag veröffentlichten Vereinbarung mit der Gewerkschaft auf die Einführung weitgehender Mitbestimmung nach dem Vorbild einer Aktiengesellschaft. Beide Seiten wollen für die Arbeitsplätze und den Erhalt des Technologieverbundes mit der jüngst übernommenen Continental AG kämpfen. Die bisherigen Alleineigentümer Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg zeigten sich erneut bereit, zur Sanierung einen wesentlichen Teil ihrer Anteile zu verkaufen und mit dem Ertrag die Schulden abzubauen. Für die Anteile gebe es bereits Interessenten, sagte Georg Schaeffler, ohne Namen oder Dimensionen zu nennen. Das Unternehmen hat zusammen mit Conti weltweit rund 220.000 Beschäftigte, davon 80.000 in Deutschland. Ihnen soll der Vereinbarung zufolge ein Beteiligungsmodell angeboten werden. "Sie sollen an dem Aufschwung, von dem wir felsenfest überzeugt sind, teilhaben", erklärte die Firmenchefin, die zuvor ihren Mitarbeitern für deren gezeigte Solidarität gedankt hatte. Beide Seiten sprachen sich gegen betriebsbedingte Entlassungen und von kurzfristigen Interessen getriebene Teilverkäufe von Unternehmensteilen aus. Lediglich die bereits eingeleitete Verselbstständigung und der mögliche spätere Verkauf der Continental-Gummisparte werde weiter geprüft, heißt es in der Vereinbarung. In dieser wurde zudem die Bildung einer ständigen Arbeitsgruppe verabredet. Familie als "Ankerinvestor" Gemeinsam wollen sich Gewerkschaft und Unternehmen um Überbrückungshilfen von Bund und Ländern bemühen. Die Eigenkapitallücke bezifferte Georg Schaeffler auf fünf bis sechs Milliarden Euro. Die Banken dürften nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden, verlangte IG Metall-Chef Berthold Huber. Man müsse verhindern, dass sie ihre Probleme zulasten der Beschäftigten oder des Unternehmens lösten. Die Familie Schaeffler müsse zudem "Ankerinvestor" des strategisch sinnvollen Gemeinschaftsunternehmens bleiben. Dieses habe das Zeug, ein weltweit führender Anbieter in der Automobilindustrie zu werden.
Mitbestimmung: Schaeffler sichert sich Gewerkschaftshilfe

Der angeschlagene Autozulieferer hat sich in einer am Montag veröffentlichten Vereinbarung mit der IG Metall auf die Einführung weitgehender Mitbestimmung nach dem Vorbild einer Aktiengesellschaft verpflichtet.