Autoprotect: Neue Autohauspolicen

Die Versicherungssituation in Autohäusern ist angespannt wie nie. Beitragserhöhungen, Serviceabbau und pauschale Anpassungen zwingen viele Händler zum Handeln. Lars Schilke und Andreas Meyer von dem Versicherungsspezialisten Autoprotect ordnen im Gespräch mit AUTOHAUS die Lage ein - und erklären, warum eine spezialisierte Beratung wichtiger denn je ist. AH: Herr Schilke, wie bewerten Sie die aktuelle Lage bei Autohauspolicen, was hat sich zuletzt besonders verändert? L. Schilke: Die Situation hat sich deutlich zugespitzt. Versicherer reagieren mit teils drastischen Beitragserhöhungen - oft pauschal und ohne Rücksicht auf den individuellen Schadenverlauf. Gleichzeitig lässt der Service nach: Ansprechpartner sind kaum noch erreichbar, Vor-Ort-Besichtigungen werden seltener. Das sorgt bei vielen Betrieben für Verunsicherung. AH: Herr Meyer, warum agieren viele Versicherer derzeit so kompromisslos? A. Meyer: Der Markt steht massiv unter Druck. Viele Gesellschaften erhöhen die Prämien um 20 bis 30 Prozent - unabhängig von Schadenquoten. Gleichzeitig fehlt es oft an Kapazitäten oder Bereitschaft, individuelle Lösungen zu verhandeln. Für viele Autohäuser fühlt sich das nach einem "Friss-oder-stirb"-Ansatz an. AH: Welche wirtschaftlichen Hintergründe erklären den harten Kurs? L. Schilke: Die wirtschaftliche Gesamtlage spielt eine große Rolle: Inflation, gestiegene Reparaturkosten und höhere Schadenaufwendungen treffen auch die Versicherer. Dazu kommt, dass viele Policen in den Betrieben über Jahre unverändert geblieben sind. Besonders bei den Herstellerlösungen wurden Beiträge lange nicht marktgerecht angepasst. Viele Händler zahlen schlicht zu viel. AH: Welchen Einfluss haben regionale Risikobewertungen, etwa von Hagelzonen? A. Meyer: Einen enormen. Die Neueinstufung von Hagelzonen führt teils zu extremen Beitragssteigerungen oder sogar zur Kündigung. Standorte werden plötzlich in höhere Risikoklassen versetzt - und das uneinheitlich, je nach Versicherer. Wir sehen es als unsere Aufgabe, hier aktiv gegenzusteuern, mit den Versicherern zu verhandeln und Alternativen aufzuzeigen. AH: Reichen klassische Versicherungskonzepte im heutigen Handelsumfeld noch aus? L. Schilke: Klassische Konzepte stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Der Handel ist komplexer geworden: neue Marken, strengere Herstellerauflagen, Cyberrisiken, E-Mobilität - all das stellt neue Anforderungen an den Versicherungsschutz. Ohne spezialisierte Beratung entstehen schnell Lücken, die im Schadenfall teuer werden können. Individuelle Beratung AH: Was unterscheidet Autoprotect von den Herstellerlösungen? A. Meyer: Vor allem unsere Unabhängigkeit als Spezial-Versicherungsmakler. Die Herstellerlösungen sind häufig politisch motiviert und stark standardisiert. Händler bekommen dort selten individuelle Beratung oder Einflussmöglichkeiten. Wir dagegen stehen ausschließlich auf der Seite des Kunden. Unsere Aufgabe ist es, das beste Konzept zu verhandeln, und nicht, ein bestehendes Paket durchzudrücken. AH: Wie viel Individualität ist im Bereich der Autohauspolicen denn möglich? L. Schilke: Viele der erweiterten AutoProtect-Leistungen, die unsere Kunden schätzen, gibt es am Markt so gar nicht. Das schafft Stabilität, spart Geld - und gibt dem Händler ein echtes Sicherheitsgefühl. Wir verhandeln jährlich mit den Versicherern, optimieren die Bedingungen und bauen echte Sonderlösungen, oft exklusiv. AH: Und bei Gruppen? Wie gut lassen sich deren Standorte in den Policen abbilden? A. Meyer: Sehr gut, wir betrachten jeden Standort individuell. Unterschiedliche Hagelzonen, Einbruchrisiken, Gebäudearten oder Fuhrparks lassen sich bei uns sauber getrennt bewerten und kalkulieren. Wir können Risiken auch gezielt outsourcen oder isoliert verhandeln. Das verschafft großen Gruppen eine enorme Flexibilität und umgeht die typische Pauschallösung, bei der alle Filialen über einen Kamm geschoren werden. AH: Also können Sie Standorte mit besonderen Risiken wie Hochwasser separat behandeln? L. Schilke: Ja, gerade in großen Gruppen sehen wir regelmäßig, dass einzelne Standorte in besonders sensiblen Regionen liegen. Die meisten Versicherer sagen dann: "Das Gesamtpaket ist uns zu heiß." Wir hingegen können gezielt trennen - etwa, indem wir einen Hochwasserstandort ausgliedern und bei einem spezialisierten Partner absichern. Versorgungslücken vermeiden AH: Welche Versorgungslücken drohen Händlern, wenn ihnen plötzlich der Händlervertrag gekündigt wird? A. Meyer: Viele wissen gar nicht, dass mit der Kündigung nicht nur ein Vertrag endet, sondern auch ganz praktische Schutzlücken entstehen. Beispielsweise sind dann oft Lagerfahrzeuge, Vorführer oder unzugelassene Neuwagen nicht mehr oder falsch versichert. Gerade bei Mehrmarkenbetrieben ist das fatal. Händler müssen dann schnell handeln - idealerweise mit einem Partner, der die Risiken speziell erkennt und absichern kann. AH: Wie läuft die Angebotserstellung bei Ihnen ab? L. Schilke: In der Regel benötigen wir wenige Kennzahlen, um eine erste Indikation zu erstellen. Dazu gehören der Jahresumsatz, die Lohnsumme, die Anzahl der Mitarbeiter sowie der Schadenverlauf der letzten Jahre. Alles Weitere übernehmen wir: Wir fordern die relevanten Dokumente beim bisherigen Versicherer an, analysieren den Bestand, prüfen die Risiken und melden uns mit einem Vorschlag zurück. Autoprotect Autoprotect ist Spezial-Versicherungsmakler im Automobilhandel und der Ansprechpartner für moderne Versicherungslösungen. Mit über 15 Jahren Erfahrung und knapp tausend Handels-Kfz-Betrieben als Kunden ist das Unternehmen unabhängiger Marktführer in Deutschland und Partner zahlreicher Händlerverbände und Hersteller. Zu den Automotive-Versicherungen zählen unter anderem Autohauspolicen, Cyber-Deckungen sowie Retail-Lösungen. Autohaus genau verstehen AH: Und dann kommt die Vor-Ort-Prüfung und Risikoanalyse beim Kunden. Wie läuft das ab? A. Meyer: Jeden einzelnen Standort sehen wir uns persönlich an. Unsere Spezialisten machen keine pauschalen Ferndiagnosen, sondern nehmen sich die Zeit, das Autohaus genau zu verstehen. Wir prüfen Sicherheitsmaßnahmen, Lagerhaltung, Schlüsselmanagement, bauliche Gegebenheiten und dokumentieren alles. Daraus leiten wir konkrete Empfehlungen ab und verhindern Missverständnisse. AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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