Großer Abschiedskonvent in Geislingen: "Next Step" für Prof. Dr. Willi Diez

Am 16. April 2018 wurde in der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen die offizielle Verabschiedung von Prof. Dr. Willi Diez aus dem Hochschuldienst und als Direktor des IfA mit Würde zelebriert. Dazu kam viel und hohe Branchenprominenz aus allen "Lagern" zusammen. Voran der Vorsitzende des Vorstands der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche, und die Wirtschaftsministerin für Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Prof. Dr. Stefan Reindl fungierte als Moderator der Veranstaltung. Er ist zugleich der neue Direktor des IfA als Nachfolger von Prof. Diez. Alle Laudatoren waren sich einig: Der "Next Step" kann für Willi Diez nur "Unruhestand" heißen. Der Rektor der HfWU, Prof. Dr. Andreas Frey, sowie Prof. Dr. Werner Ziegler, Rektor em., verliehen Diez für seine langjährigen großartigen Verdienste um die Hochschule die "Ehrennadel in Gold" des Senats der Hochschule. Statements Studiendekan Prof. Dr. Stefan Reindl gilt als Initiator der Abschiedsfeier und moderierte in bester Verfassung die Veranstaltung. Dazu gehörten auch einige Videostatements von VDA-Präsident Bernhard Mattes, ZDK-Präsident Jürgen Karpinski, Thomas Hanswillemenke, Vorstand Mobilität Santander, Axel Berger, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie, Dr. Hermann Frohnhaus, Sprecher der Geschäftsführung der Bank Deutsches Kfz-Gewerbe, und Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands Dekra. Klinke: "Wir führen seit zehn Jahren jedes Jahr mit Prof. Dr. Diez eine Branchenstudie durch. Diez leistet dazu einen gewichtigen Beitrag für die gesamte Branche. Ich hoffe, das der 'Next Step' die elfte Studie mit uns sein wird." Und Burkhard Weller: "Ich schätze Deine offene Art und klare Ausdrucksweise, die auch ein Mittelschüler versteht. Selbstredend bedarf es eines markanten Gegengewichts gegen den Prof. aus dem Ruhrgebiet." Klaus Zellmer, erster Assistent am IfA und heute Porschechef von Nordamerika: "Prof. Diez zeichnet Kompetenz, Fleiß, Fingerspitzengefühl, Bescheidenheit, Schlagfertigkeit, eine Prise Humor aus, eine Glaubwürdigkeit, die seinesgleichen sucht. Kein Marktschreier. Und seine Bewertungen und Schlussfolgerungen sind mit Bedacht gewählt. Solide!" Besser und kürzer kann man die Größe von Prof. Dr. Willi Diez nicht charakterisieren. Würdigungen Rektor Prof Dr. Andreas Frey begrüßte die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und arbeitete die verschiedenen Leuchtturmfunktionen von Diez heraus. Dazu gehören das führende Kompetenzzentrum der Branche namens IfA sowie das einmalige Branchennetzwerk, das Diez seit 1991 in und für die Branche aufgebaut hat. Die Wirtschaftsministerin des Landes, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, ging auf den Ursprung der Person Willi Diez zurück. Beruflich ging es für ihn um die Alternative Auto oder Marmelade. Bei Schwartau. Zetsche konterte später: "Diez ist wirklich ein Mann fürs Eingemachte und das kann nur das Auto sein." Die Ministerin zollte hohen Respekt für die Lebensleistung von Prof. Diez und wünschte sich auch weiterhin sein Mitwirken in den entsprechenden Beratungsgremien im Land. Dann zeigte die Ministerin einige Stationen zur Verkehrspolitik auf und stellte klar: "Wir brauchen den Diesel!" An Prof. Diez schätze sie auch, dass er z. B. bei der Digitalisierung die Chancen aufzeige. Damit gingen bei allen Verlusten auch 40.000 neue Arbeitsplätze einher. Auch wenn sich Bosch von einer Zellenproduktion beim E-Auto verabschiedet habe, so betont die Ministerin, dass wir nicht ohne diese Schlüsseltechnologie in Deutschland auskommen. Baden-Württemberg ist das Kraftzentrum der Innovation. Daimler-Botschaften Zetsche hob das neueste Buch von Prof. Diez "Wohin steuert die Deutsche Automobilwirtschaft" hervor und meinte humorig: "Damit beschäftigen wir uns auch." Zetsche zählte die zentralen Blöcke Digitalisierung, Intelligent Drive, Elektrifizierung und zukunftsweisende Services auf. "Was bei Daimler CASE ist, könnte man auch mit DIEZ umschreiben: Drive, Intelligent, Elektrik, Zukunft!" Das legte Zetsche grafisch auf und wünschte sich noch lange den Einfluss von Diez für den Nachwuchs. In der anschließenden Kurzdiskussion forderte Prof. Diez gerade in Sachen Elektroauto ein Gesamtsystem. Außerdem das Auftischen der Wahrheit. In China würden beispielsweise bis 2030 70 neue Atomkraftwerke gebaut. Richtung Handel meinte Zetsche: "Wir sitzen in einem Boot. Es gibt viele Kunden, die wollen auch zukünftig den Handel, einen persönlichen Ansprechpartner. Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam die vielen Kanäle zu bedienen und kreativ neue Mehrinhalte zu entwickeln." Der Rektor em. spricht Prof. Dr. Werner Ziegler, der frühere Rektor, der 1990 schon in der Berufungskommission um Prof. Diez saß, hielt die Laudatio. Diez wurde 1991 in Deutschland der erste Automobilwirtschafts-Professor an einer Fachhochschule. Die Besetzung an der Bamberger Uni erfolgte 1989 und wurde wegen Erfolglosigkeit des Inhabers nach dessen Pensionierung in Folge nicht weitergeführt. Der Start in Geislingen wurde mit 45 Studierenden gelegt. Heute sind es in Geislingen 2.200 Studentinnen und Studenten. Pro Semester können 45 Studienplätze belegt werden. Im Wintersemester entfielen darauf 714 Bewerbungen. 1995 gründete Prof. Diez das Institut für Automobilwirtschaft. Diez hat hier über zahlreiche Buchpublikationen, u. a. bei AUTO-HAUS sowie über zahlreiche Studien theoretisches automobiles Wissen geschaffen. Ziegler hob auch die Bedeutung für den "Tag der Automobilwirtschaft" in Nürtingen hervor. Ziegler: "Für den 'Next Step' alles Gute und so viel Zauber, wie Sie gerade noch ertragen können!" Es folgte der emotionale Höhepunkt der Veranstaltung. Standing Ovations für Willi und Marlies Diez. Dankesworte Diez dankte vielen Wegbegleitern, vor allem aus dem Hause Mercedes, wo er von 1979 bis 1991 tätig war, zuletzt als Assistent von Vorstandschef Helmut Werner. Für ihn ein Vorbild. Ebenso der Daimler-Slogan: "Das Beste oder nichts." Sein Dank galt auch den 2.500 Studierenden, die er über 27 Jahre begleitet hat, ebenso den zahlreich vertretenen Automobilhändlern, AUTOHAUS für die jahrelange journalistische Plattform. Dank galt dem Organisationsteam unter Benedikt Maier, M.A. und Doktorand am IfA. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Hermann Hesses Gedicht durchzog den Abend. AUTOHAUS und Prof. Diez sind bis heute manche Stufen gemeinsam gegangen. Würde man Prof. Diez selber fragen, in welche Schublade er gesteckt werden möchte, würde er das ablehnen. Liberaler Individualist, liberaler Analytiker, intelligenter Pragmatiker, der ohne Frage über Jahre gewichtige Beiträge vorlegte, um die Automobilwirtschaft zukunftsgerecht, zum Besseren zu verändern. Er gab Orientierung! Wenn es einem gelungen ist, "Klein-Harvard" in Geislingen zu platzieren, dann Prof. Dr. Willi Diez. Viele Impressionen finden Sie online unter: www.autohaus.de/diez

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