Peugeot arbeitet daran, Hybrid-Antriebe nur 2.000 bis 3.000 Euro teurer als herkömmliche Dieselmotoren zu machen. "Die Technologie beherrschen wir jetzt, die Autos funktionieren. Zur Zeit ist die wichtigste Arbeit, bis 2010 die Kosten zu reduzieren", sagte Peugeot-Deutschlandchef Olivier Dardart am Mittwoch auf der Automesse IAA in Frankfurt. "Wenn wir die Technologie jetzt einführen würden, wären die Kosten noch zu hoch und die Kunden würden das Auto nicht kaufen." Peugeot stellte auf der IAA die neue Generation des Modells 308 auch mit einem Hybrid-Antrieb vor. Das Auto mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 100 g/km soll 2010 auf den Markt kommen. "Die größte Herausforderung sind die Batterien", sagte Dardart. Sie seien zu schwer und zu teuer. Ansonsten habe die Hybrid-Version des 308er auch 120 Teile weniger als das herkömmliche Modell. Wo genau sonst die Kosten gesenkt werden, "soll für die Konkurrenz ein wenig auch ein Geheimnis bleiben". Peugeot habe an der Hybrid-Technologie bereits seit mehr als 20 Jahren geforscht. "Wir denken, dass Hybrid eine zukünftige Technologie ist", betonte Dardart. "In den Köpfen gibt es schon Umweltdenken." Allerdings müsse man auch wirtschaftlich rechnen. So sei ein Vollhybrid mit Elektromotoren zum Beispiel keine Lösung für kleine Wagen. Dafür sei die Technologie zu teuer und zu kompliziert und auf der anderen Seite die Kraftstoffersparnis zu gering. PSA hatte auf der IAA die Modellbezeichnungen "Bio Lion" und "Airdream" eingeführt, mit denen umweltfreundlichere Autos gekennzeichnet werden sollen (wir berichteten). Mit dem Öko-Fokus wolle man auch Marktanteile gewinnen, u. a. in Deutschland, sagte Dardart. "Wir glauben, dass wir den Marktanteil von drei Prozent, den wir heute haben, verbessern können." Ziel für Peugeot sei, nach dem Jahr 2010 fünf Prozent am deutschen Markt zu erreichen. "Deutsche Hersteller sind der Richtwert in der Branche" Dafür sollen die Autos "deutscher" werden, wie PSA-Konzernchef Christian Streiff vor einigen Tagen bereits ankündigte. "Wir haben früher oft zu französisch gedacht. Es gibt Dinge, die in Deutschland unverzichtbar sind", sagte Dardart. Zum Beispiel wollten deutsche Käufer mehr Freiraum auf der Rückbank und längere Sitzflächen. Auch bei den Fahreigenschaften gebe es Unterschiede: "In Deutschland gibt es im Gegensatz zu Frankreich kein generelles Tempolimit auf den Autobahnen. Also braucht man Motoren mit mehr Durchzug und härtere Bremsen, um vor einem Stauende anzuhalten." Peugeot hafte in Deutschland außerdem der Ruf an, zu weiche Sitze zu haben. Streiff hatte angekündigt, dass im Konzern Schlüsselstellen für deutsche Manager reserviert werden sollen. "Deutsche Hersteller sind der Richtwert in der Branche", betonte Dardart. Es gehe also nicht nur darum, Autos zu bauen, die sich in Deutschland besser verkauften, sondern die Fahrzeuge würden auch insgesamt besser, wenn sie "deutscher" würden. (dpa)
Peugeot will billigen Hybrid-Antrieb bauen
Olivier Dardart: "Batterien sind die größte Herausforderung" / Autos sollen "deutscher" werden