Ausgabe 22/2008: Teile und herrsche

Ersatzteile aus Korea / Mobis Parts Europe versorgt die europäischen Hyundai- und Kia-Händler mit Teilen und Zubehör.Teile und herrscheDer Teilebereich ist im Unterschied zum Automobil wesentlich weniger emotionalisiert. Dennoch hätte der weltweite Fahrzeugpark, der täglich über die Straßen der Welt rollt, ohne die organisierte Versorgung der Werkstätten mit Teilen und Zubehör gewaltige Mobilitätsprobleme. Damit es nicht dazu kommt, gibt es beispielsweise die Mobis Parts Europe, die die europäischen Partner des Hyundai Konzerns beliefert. Seit 2002 ist die Muttergesellschaft Hyundai Mobis die größte Autoersatzteile-Firma für den Verkauf und Export aus Korea. Ursprünglich wurden Stahlcontainer produziert. 467 Distributoren beliefern heute weltweit fast 8.200 Händler und Werkstätten – je nach Lage des Partners innerhalb von Stunden, maximal innerhalb von drei Tagen. Der größte Teil wird allerdings im Nachtsprung erledigt. Im Jahr 2000 wurde die Tochter Mobis Europe in Bremen angesiedelt. Sieben Jahre später bezog man im Gewerbepark Brehna bei Halle auf einem 56.000 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Logistikzentrum, von dem aus aktuell 19 Länder beliefert werden. Dort lagern auf einer Fläche von 32.000 Quadratmetern Teile im Wert von 50 Millionen Euro. 26 Mitarbeiter sind direkt bei Mobis beschäftigt, um zu beraten, die Bestellungen anzunehmen und sich um diverse Anfragen oder Beschwerden ihrer Kunden zu kümmern. 80 weitere Kollegen des Vertragspartners Caterpillar arbeiten ebenfalls im Lager, nehmen die gelieferten Teile an, verteilen diese in den Regalen und konfektionieren täglich ab 11.30 Uhr die Bestellungen der Werkstätten und weiteren Distributoren. Einer der größten davon ist das Lager von Hyundai Deutschland in Friedberg. Seit Beginn dieses Jahres liefert Mobis die Teile zum deutschen Importeur – wöchentlich etwa 33.500 Stück. Zwischen fünf bis sieben Lastzüge sind dafür pro Woche nach Hessen unterwegs. Mit einem Marktanteil von 20 Prozent zählt Hyundai damit zu den bedeutendsten Kunden in Brehna und wird auch entsprechend behandelt. "Wir legen auf die Verfügbarkeit der Teile, auf den Transport und auf die Servicequalität den größten Wert. Dafür haben wir ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem aufgebaut", erklärt Senior Manager Bernd Köhler und weiter: Letztlich gehe es in der Teileversorgung um die richtige Menge zur richtigen Zeit. Mobis Parts Europe N.V. Zweigniederlassung Münchener Str. 1806796 BrehnaTel: (034954) 906-100E-Mail: info@mobisparts.dewww.mobisparts.deHyundai MobisAnzeigeKompetenz gefordertInterview mit Karl Hell, Aftersales Direktor bei Hyundai Deutschland, zur Zusammenarbeit mit Mobis Parts Europe.Frage: Herr Hell, welche Bedeutung hat Mobis für Hyundai Deutschland?Antwort: Mobis ist der Hauptlieferant für Hyundai Deutschland und damit unser wichtigster Logistikpartner im Aftersalesgeschäft. Durch das neue Auslieferungslager in Brehna, das im vergangenen Jahr eröffnet wurde, werden die Lieferzeiten verkürzt. Das hilft unseren Partnern ihre Kunden noch besser zu bedienen.Frage: Was sind die entscheidenden Kriterien für die Bewertung eines Lieferanten?Antwort: Da gibt es eine Reihe von Kriterien. Wie beispielsweise die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bei der Belieferung. Dazu gehören auch die Einhaltung von Lieferzusagen sowie ein gutes Teileportfolio und die Verfügbarkeit der Teile. Weiterhin sollte die Kompetenz in der Beratung spürbar sein. Gleichzeitig muss der Lieferant preiswürdig sein und flexibel bei Veränderungen im Markt und den Prozessen. Ich erwarte aber auch die Unterstützung im Absatz in Form von Marketingmaßnahmen.Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, gemeinsam mit Mobis Aktionen zu starten?Antwort: Wir führen gemeinsam diverse Kampagnen durch. Hier ist eine starke Unterstützung zu spüren.Frage: In welche Richtung werden Sie den Teilebereich weiter entwickeln?Antwort: Zu den Anliegen und Zielen von Hyundai Deutschland zählt die Qualifizierung der Teilemitarbeiter im Händlerbetrieb, der Ausbau des Austauschprogramms, der Ausbau des Angebots von marktgerechten Festpreisen, die Reduzierung der Schadensquote bei der Auslieferung von Ersatzteilen und die Fortsetzung der Strategie zur Sicherung der Werkstattauslastung.Frage: Was kann der einzelne Händler tun, um seinen Teileabsatz noch zu steigern?Antwort: Es geht darum, den Aftersalesbereich strategischer auszurichten. Das ist nur mit qualifizierten Mitarbeitern möglich. Dazu sind die Prozesse permanent zu hinterfragen und dann zu optimieren. Es geht aber auch darum, die Kunden mit verstärktem Marketing stärker als bisher ins Autohaus zu holen, aber auch mit Kundenbindungsprogrammen stärker ans Autohaus zu binden.

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