Die feste Absicht von Volkswagen Nutzfahrzeuge an den Standorten Berlin, Essen, Köln und Augsburg Händler- und Serviceverträge an die dort ansässigen MAN-Niederlassungen zu vergeben, ist auf Seiten der Händler auf absolutes Unverständnis gestoßen. Für den VW und Audi Händlerverband werde damit das Vertrauen und die Loyalität des Herstellers zu seiner eigenen Organisation sowie die Investitionsbereitschaft von größeren Händlern nachhaltig gestört, hieß es in einer Mitteilung. Zumal der Hersteller nicht ausschließe, dass diese Entscheidung Grundlage einer strategischen Vertriebskooperation mit MAN sein könne. "Die Öffnung eines zusätzlichen Vertriebskanals über herstellergesteuerte Niederlassungen muss vor diesem Hintergrund als Affront gegenüber der eigenen Nutzfahrzeug-Organisation angesehen werden und hat zu einer ernsten Vertrauenskrise gegenüber dem Hersteller geführt", sagte Verbandspräsident Michael Lamlé. Als Konsequenz bzw. Signal hat die Händlerschaft deshalb beschlossen, der derzeit laufenden Präsentation des VW Crafters, die heute in Hannover begonnen hat, fernzubleiben. Wie viele Händler heute auf eine Teilnehme verzichtet haben, war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt. VW Nutzfahrzeuge verteidigte dagegen die Entscheidung: "Wir wollen mit der Vergabe der Händlerverträge, das vorhandene Marktpotenzial ausschöpfen sowie das Händlernetz in der Fläche gezielt ergänzen", teilte VW-Nfz-Sprecher Günther Scherelis gegenüber AUTOHAUS Online mit. Zu dem gesamten Thema würden derzeit "intensive" Gespräche zwischen Händlerverband und Hersteller geführt. (rm/rp)
VW Nutzfahrzeuge vergibt Vertriebsverträge an MAN-Niederlassungen
Händlerverbands-Präsident Michael Lamlé: "Affront gegenüber der eigenen Organisation"