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Zahlungsprobleme: Saab beantragt Gläubigerschutz

07.09.2011 11:35 Uhr
Saab hält eine "freiwillige Rekonstruktion" für die beste Lösung seiner finanziellen Probleme.

Der Autobauer beantragt in höchster Not eine Auszeit: Gläubigerschutz mit einem Zwangsverwalter von außen soll Zeit im Kampf gegen die Pleite bringen. Experten äußern sich skeptisch.

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Saab hat Gläubigerschutz beantragt und will so mit einem Zwangsverwalter die drohende Pleite in letzter Minute abwenden. Das zuständige Gericht in der Kleinstadt Vänersborg vertagte jedoch seine zunächst für Mittwoch angekündigte Entscheidung über den Antrag um einen Tag. Damit setzten die Richter die 3.700 Beschäftigten im Stammwerk Trollhättan unter Höchstspannung: Bei einem Nein gilt die Insolvenz als unausweichlich.

Unter Gläubigerschutz – im Schwedischen "Unternehmenssanierung" – wäre Saab vor möglichen Insolvenzanträgen geschützt. Das Unternehmen könnte dann versuchen, sich mit dem Zwangsverwalter an der Spitze neu aufzustellen. In dem öffentlich zugänglichen Gerichtsantrag bezifferte Konzern-Chef Victor Muller die kurzfristigen Schulden des Unternehmens auf umgerechnet 6,9 Milliarden Kronen (769 Millionen Euro).

Saab hat im ersten Halbjahr nach Angaben seiner Eignergesellschaft Swedish Automobile 224 Millionen Euro Verluste eingefahren. Auch der Absatz stagniert. Auch bedingt durch Produktionsausfälle wurden nur 13.000 Autos abgesetzt. Seit April stehen die Bänder in Trollhättan fast permanent still.

Hoffen auf China-Millionen

Muller begründete die Hoffnung auf eine Sanierung im Antrag auf Gläubigerschutz vor allem mit Zusagen der chinesischen Auto-Unternehmen Pang Da und Youngman. Diese wollen zusammen 245 Millionen Euro bereitstellen. Durch Kosteneinsparungen ab 2013 könne man auch mit "unter 100.000 verkauften Autos pro Jahr" profitabel werden, hieß es weiter. Es sei beabsichtigt, alle Forderungen von Gläubigern voll zu befriedigen.

Schon einmal hatte das schwedische Unternehmen als zum Verkauf stehende Tochter des US-Konzerns General Motors 2009 Gläubigerschutz beantragt. Ein vom Gericht eingesetzter Zwangsverwalter führte damals den Autobauer. Anfang 2010 übernahm der kleine niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars (jetzt Swedish Automobile) Saab.

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KOMMENTARE


Tzwäng

07.09.2011 - 10:02 Uhr

Sehr schade, wenn so ein Unternehmen mit so vielen tollen Autos verschwinden würde!


Jörg-Uwe Banach

07.09.2011 - 10:18 Uhr

... und dass nun noch ein Herr Professor D. die Fre... 'tschuldigung... die Klappe aufreißt und auf den Kadaver spuckt, macht die Chancen für die Fimra, die Marke und die Mitarbeiter sicher nicht besser. Manchmal sollte man einfach mal gepflegt das Maul halten!


Dieter M. Hölzel

07.09.2011 - 11:56 Uhr

Als die Sache mit O P E L zu eskalieren drohte, haben sich hier die Kommentare schier überschlagen. S A A B scheint ja nun nicht gerade ein potenzieller Konkurrent an Zulassungszahlen zu sein, von daher versteht sich das Schweigen von VW & Co; ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


Michael

07.09.2011 - 12:16 Uhr

Wieso stoppt keiner den Professor ? Seine Kommentare machen die Lage nicht besser ! Egal bei welchen Thema.


R.

07.09.2011 - 12:22 Uhr

Dieser Prof. D. sollte sich hier mit seinen superschlauen Kommentaren raushalten. Das er von den Medien aber auch ständig eine Bühne bekommt ist schon schlimm. Wird er von der Presse gefragt oder meldet er sich eigentlich immer von selbst ?? Wer braucht diesen Typen eigentlich ? NIEMAND !!


H. Bergmann

07.09.2011 - 12:22 Uhr

Herr Dudenhöffer hat noch nie etwas konstruktives oder positives von sich gegeben. Warum wird er immer wieder nach seiner Meinung gefragt. Dieser Mann muss endlich von der Presse isoliert werden.


trehla

07.09.2011 - 13:02 Uhr

schade für die sympathische Marke, aber man muss Realist bleiben. Saab hat in den letzten Jahren nur wenig geboten außer ein paar aufgehübschte Opel. Dieses Desaster hat im wesentlichen GM verursacht, weil sie mit dem Produkt nichts anfangen konnten. mal so schnell eine neue Produktlinie präsentieren ist ohne Ressourcen nicht möglich


Karl Schuler

07.09.2011 - 14:23 Uhr

Ich teile die Meinung von Prof.Dr. Dudenhöffer und möchte einigen Vorkommentatoren Michel De Montaignes (1533-1592)Satz ins Stammbuch schreiben: "Es mag sein, daß wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."


Helmut

07.09.2011 - 14:36 Uhr

Viele Menschen suchen in Wissenschaftlern und Fachleuten ein Feundbild aufzubauen. Die Art sich zu Prâsentieren mag Herrn D. nicht Sympathisch machen, aber warum auch? Er hat nur sachlich dargelegt wie die Situation nun mal ist. Saab hat ohne die Anlehnung an einen Autokonzern keine dauerhafte Chance, obwohl es sicher schade ist. Die Situation erinnert sehr stark sn den Niedergang von Rover vor einigen Jahren.


Herr Müller

07.09.2011 - 14:42 Uhr

Also mir ist schleierhaft warum der selbsternannte "Autoexperte" Dudenhöffer permanent nach seiner Meinung gefragt wird. Niemand braucht diesen Typen... Schade um eine so sympatiche Marke.


Peter Witzel

07.09.2011 - 19:36 Uhr

Verehrter Leser, hier schreibt Ihnen ein selbstständiger Nutzfahrzeughändler von 57 Jahren,der nach vielen anderen Fabrikaten inzwischen den 5. SAAB fährt. Dazu kommen in der Familie momentan noch ein 13 Jahre alter 900er und ein SAAB Cabrio.Mit diesem Hintergrund glaube ich etwas zu dem Thema SAAB sagen zu dürfen. 1) Erschreckend sind die Äußerungen der selbsternannten Experten und Professoren.Niemals solch ein Auto über eine längere Zeit gefahren, aber genau Bescheid wissen.Und dann ist es ja heute üblich,auf einen am Boden Liegenden noch fleißig einzutreten. 2) Ein SAAB ist und war nie ein aufgehübschter OPEL. Dann liebe Freunde ist ein AUDI auch nur ein besserer VW,und ASTON MARTIN (Motor) und JAGUAR (Motor) ein FORD oder PEUGEOT. Den ewigen Nörglern sei gesagt:Ein guter Koch kann auch aus ein- fachen Sachen leckere Dinge zaubern!Auf die Abstimmung kommt es an. 3) Das es SAAB zur Zeit so schlecht geht liegt nicht am Produkt, sondern am Mißmanagement der Yankees im Vertrieb. Die GM Chaoten haben doch in den letzten Jahren nichts hinbekommen, weder ihre US-Marken noch die europäischen Ableger. Und als man bemerkt hatte,daß man in Schweden auf Gewinne hohe Steuern zahlen muß,wurden die Erlöse schnell woanders hin gebucht. Das Gerede von den ewigen Verlusten kann ich nicht mehr hören. Konnte man doch bei GM die Miesen woanders prima abschreiben! 4) Wie man es besser macht hat FORD gezeigt: Mit Ruhe und Vernunft wurden neue seriöse Eigner für ASTON- MARTIN,JAGUAR,LAND ROVER und VOLVO gesucht. Denen gab man Zeit genug um die Firmen geordert weiterzuführen. Und mit Erfolg! Bei SAAB hingegen hatten schon einige Zulieferer die Werkzeuge verschrottet,bevor Victor Muller SAAB übernehmen konnte. Das brachte natürlich enorme Verzögerungen im Produktionsablauf mit sich. 5) Auch BMW und AUDI waren einmal in ähnlicher Situation wie SAAB heute. Warum sollte es bei SAAB mit neuer Mannschaft nicht wieder auf- wärts gehen. Herr Piech hat doch schon SCANIA - also warum nicht noch SAAB ? Die beiden Marken waren doch vor GM schon mal ein Konzern. 6) Momentan rührt sich kein Finger,weil man natürlich die Beute möglichst billig schießen will. 7) Ich wünsche jedenfalls den Menschen in Trollhättan und uns treuen und nach wie vor begeisterten SAAB Fahrern,daß es einen guten Neuanfang gibt. Die Marke hat es verdient! Ich grüße Sie herzlich.


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