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ZDK: "Nicht hinnehmbar, dass Gewinnmaximierung der Hersteller zu Lasten des Handels geht"

04.08.2023 14:39 Uhr | Lesezeit: 2 min
Arne Joswig
ZDK-Präsident Arne Joswig.
© Foto: Lensch & Bleck

Die heute veröffentlichten Pkw-Zulassungszahlen für den Monat Juli nimmt ZDK-Präsident Arne Joswig zum Anlass, auf die verkehrte Welt bei der Entwicklung der Renditen in der Branche hinzuweisen.

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"Die Hersteller vermelden reihum glänzende Gewinne für das erste Halbjahr mit zum Teil zweistelligen Umsatzrenditen", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig bezüglich der Pkw-Zulassungszahlen für den Monat Juli. "Das ist gut für die Konzerne, und dazu können wir nur gratulieren. Aus Sicht der meisten Autohändler, die überwiegend selbstständige Unternehmer sind, stellt sich die Situation jedoch völlig anders dar. 

Der fabrikatsgebundene Fahrzeughandel sieht sich zurzeit in besonderem Maße mit den Plänen der Hersteller und Importeure zur Neuregelung des Vertriebs konfrontiert. Ganz gleich, wie die Modelle aussehen – ob Fortführung des bewährten Vertragshändlersystems oder Umstellung auf ein Agentursystem: Es zeichnet sich ab, dass die Hersteller und Importeure eine Verschlechterung der Konditionen für den Handel durchsetzen wollen.

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Dies trifft den Handel in einer schwierigen Lage, weil die Nachfrage nach neuen Pkw massiv rückläufig ist und es zum Beispiel an bezahlbaren E-Fahrzeugen im Klein- und Kompaktwagensegment fehlt. Das wird sich im Lauf des Jahres noch deutlicher in den Zulassungszahlen widerspiegeln. Eins ist jedoch klar: Ohne die Autohändler und Kfz-Betriebe wird sich die Transformation hin zu alternativen Antriebsarten nicht umsetzen lassen. Das betonen auch die Hersteller und Importeure bei passender Gelegenheit immer wieder gern. Dann sollten sie diesen schönen Worten auch Taten folgen lassen. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Gewinnmaximierung der Hersteller zu Lasten des Handels geht. Stattdessen müssen die Händler angemessen an der Wertschöpfungskette beteiligt werden.“

ZDK: "Lage im Automobilhandel äußerst angespannt"

Laut dem ZDK suggerieren die heute vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichten positiven Zulassungszahlen im Juli einen stabilen und bis zum Jahresende tragenden Trend, der aber auf Basis der Auftragseingänge so nicht haltbar ist.

Wie der VDA gestern mitteilte, ging der Auftragseingang aus dem Inland bei den deutschen Automobilherstellern weiter zurück, im Juli um 5 % gegenüber dem Vorjahresmonat und im ersten Halbjahr 2023 um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aus Reihen des Automobilhandels werden dem ZDK teilweise noch deutlich stärkere Rückgänge berichtet.

"Die Lage im Automobilhandel ist äußerst angespannt. Die Kaufzurückhaltung der Menschen liegt zum Teil auch an den deutlichen Preissteigerungen bei Neufahrzeugen insbesondere im Kompaktwagensegment. Wir müssen aufpassen, dass die Automobilität in unserem Land für die Menschen bezahlbar bleibt", so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland.

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KOMMENTARE


Tischler, Erwin

04.08.2023 - 19:20 Uhr

Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass die Automobilkonzerne Renditen zwischen 8 und 12 % erwirtschaften und der Automobilhandel sich mit Renditen von 0 bis maximal 2 % zufriedengeben soll. Der Verkauf von Automobilbetrieben an Mega-Dealer ist nicht nur auf Nachfolgermangel, sondern auch auf die Renditeprobleme zurückzuführen. Es würde doch etwas fehlen, wenn der Endverbraucher keinen Händler vor Ort, nicht mehr die Werkstatt seines Vertrauens hätte, oder?


Hamberger

05.08.2023 - 10:08 Uhr

Seit x Jahren das gleiche Gejammere ohne Änderung der Situation. Besser wäre es etwas dagegen zu tun. Dazu fehlen aber die richtigen Typen an den jeweiligen Stellen.


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