Ziegler warnt vor Machtspielen: Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg prüft ZVK-Austritt

13.11.2025 16:51 Uhr | Lesezeit: 4 min
Michael Ziegler
LV-Präsident Michael Ziegler fordert weiterhin Geschlossenheit von Handel und Handwerk.
© Foto: Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg

Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg stellt sich klar gegen Spaltungspläne im ZDK/ZVK-Konflikt. Die Delegierten bekräftigen die gemeinsame Vertretung von Handel und Handwerk – inklusive möglichem Prüfauftrag zum Austritt aus dem ZVK.

Der Verband des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg positioniert sich als Vollsortimenter für alle Betriebe im Land. Auf der Delegiertenversammlung in Fellbach bekräftigten die Mitglieder, dass Handel und Handwerk weiterhin gemeinsam vertreten werden sollen. Präsident Michael Ziegler betonte am Donnerstag: "Wir sprechen mit einer Stimme – diese Geschlossenheit ist unsere Stärke."

Prüfauftrag zum ZVK-Austritt

Die Delegierten beauftragten den Verband zu prüfen, ob die handwerklichen Interessen im Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZVK) noch ausreichend abgebildet werden. Ziel ist es sicherzustellen, dass alle Innungen weiterhin von einem umfassenden Leistungsportfolio profitieren. Ziegler macht die Motivation deutlich: "Reformen wurden blockiert, um Macht zu sichern – nicht, um das Gewerbe zu stärken."

In den aktuellen Auseinandersetzungen um die Struktur des Bundesverbands ZDK fanden Präsident Ziegler und Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß deutliche Worte. Ziegler kritisierte die Motive scharf: "Diese Blockade diente nie der Sache, sondern dem Griff zur Macht. Wer so handelt, nimmt das gesamte Gewerbe in Geiselhaft." Beuß ergänzte mit Blick auf den praktischen Nutzen: "Der Unternehmer vor Ort braucht eine starke Stimme in Berlin und Brüssel – keine zwei schwachen." Ziegler verwies zudem auf die Finanzdebatte: "Der Versuch, 95 Prozent der Beiträge für den ZVK zu beanspruchen, ist ein Diktat. Baden-Württemberg beugt sich dem nicht."

Breite Allianz im Bundesverband

Baden-Württemberg sieht sich gemeinsam mit der Mehrheit der Landesverbände und allen Fabrikatsverbänden als Teil einer "Allianz der Vernunft". Ziel ist ein zukunftsfähiger, politisch wirksamer ZDK, der alle relevanten Themen – Berufsbildung, Handwerk, Handel, politische Interessen – bündelt.

Ziegler warnte vor den Folgen unsteter Förderpolitik und steigender CO2-Strafzahlungen: Milliarden flössen ins Ausland und stärkten ausländische Wettbewerber. Er forderte Technologievielfalt statt Verbrennerverbot und realistische Rahmenbedingungen für die Transformation. "Die Mobilität der Zukunft muss bezahlbar bleiben."

Berufsbildung und Zukunftsinvestitionen

Die Delegierten sprachen sich außerdem für eine klare Schwerpunktsetzung auf Pkw- und Nutzfahrzeugtechnik im Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker aus. Eine zweijährige Ausbildungsvariante lehnten sie ab. Gleichzeitig soll das Verbandshaus modernisiert werden, um bessere Strukturen für Mitgliederbetreuung zu schaffen.


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