Die Autobranche war 2012 dick im Geschäft – mit Ausnahme von Westeuropa. Nach teils vorläufigen Zahlen des Marktbeobachters Polk stieg die Zahl der weltweiten Pkw-Neuzulassungen um 8,8 Prozent auf 71,75 Millionen an. Damit wurde das bisher höchste Absatzniveau aller Zeiten erreicht.
Die Experten berichteten am Donnerstag von deutlichen Zuwächsen in fast allen Regionen. In den Nafta-Ländern wurden demnach über 17 Millionen Fahrzeuge verkauft, nach 15,14 Millionen in 2011. In den Regionen Asien-Pazifik und Naher Osten waren es im vergangenen Jahr fast 31 Millionen Wagen (2011: 26,54 Millionen). Hier ragte vor allem China heraus (wir berichteten). Weniger steil bergauf ging es in Osteuropa, Lateinamerika und Afrika.
Dagegen litt der westeuropäische Pkw-Markt unter der Schuldenkrise. Das Minus lag bei über acht Prozent auf 11,74 Millionen Autos. Besserung ist vorerst nicht in Sicht: Für 2013 erwartet Polk zum vierten Mal in Folge rückläufige Neuzulassungen. "Westeuropa wird die geringste Pkw-Nachfrage seit 1993 erleben", heißt es in der Analyse. Prognostiziert werden nur noch 11,47 Millionen Fahrzeuge.
Dynamik lässt nach
Weltweit soll sich die Autokonjunktur weiterhin robust, aber weniger dynamisch als 2012 entwickeln. Für das laufenden Jahr geht Polk von 73,6 Millionen Einheiten aus, das wäre ein Plus von 2,5 Prozent. (rp)